Umfrageergebnis anzeigen: Soll sich der Wolf wieder einbürgern und da wo er ist geschützt werden

Teilnehmer
136. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja

    108 79,41%
  • Nein

    28 20,59%
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Ergebnis 21 bis 30 von 1075

Thema: Meinungsbild Wolf

  1. #21
    Gast
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    Ich habe für den Wolf gestimmt, weil ich der Meinungbin das wir das unserer Umwelt schulden. Der Mensch rottete dieses wichtige Glied der Natur aus. Es ist ein Weg unsere Schuld zu tilgen. Sollte er abwandern weil es ihm etwas zu eng um die Hüfte ist, ists seine Sache. Ich weiß nicht in wieweit es hier bekannt ist das Wolfsrudel ihre Größe bewußt steuern können. Deswegen habe ich keine Angst vor einer Wolfsflut. Hinter der Oder Richtung Osten leben Wölfe mit Menschen.
    Ich habe es selbst gesehen. Menschen die sich bewußt sind das sie mit Wölfen leben, gehen damit viel bewußter um.
    Für sie ist der Wolf so selbstverständlich wie Schnee im Winter. Ich kann Stefanie durchaus verstehen wenn sie sich Gedanken darüber macht ob es eine Anmaßung ist. Wir haben uns in Mitteleuropa mal gegen den Wolf entschieden und ihn ausgerottet. Es wird Zeit der Natur etwas zurück zu geben was ihr gehört.
    Ich habe vor 5 Jahren mein Jagdgewehr an den Nagel gehangen weil ich es satt hatte mich fremd zu schämen.
    Die Jäger, die sich wirklich als Heger begreifen sind mir zu rar geworden. Ich weiß das es sie noch gibt, nur zu wenige.
    Ich habe viel gesehen in meinem Leben, vieles machte mich sehr traurig. Einiges machte mich eher wütend. Mein Votum für den Wolf, sehe ich daher als einen klitzekleinen Versuch etwas zurück geben zu wollen.

  2. #22

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    Zitat Zitat von Gänsesusi Beitrag anzeigen
    Und was ist, wenn nicht der Wolf in Konkurrenz mit dem Mensch tritt, sondern der Mensch sich einfach das Recht nimmt, überall zu sein ohne ein anderes Tier zu fragen. ...
    Hm...Wenn der Mensch ins Territorium des Wolfs ziehen würde, also ein Rückzugsgebiet beanspruchen würde, wäre das nochmal eine andere Situation. Eine Konkurrenzsituation bliebe es aber wohl dennoch.
    Gruss, Oliver
    Geändert von Oliver S. (09.12.2014 um 21:18 Uhr)

  3. #23
    Avatar von ***altsteirer***
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    Ich persönlich bin für die NATÜRLICHE! Wiederbesiedlung alter Lebensräume durch Wildtiere im Allgemeinen. Auch wenn ich mein Jagdgewehr noch nicht anden Nagel gehängt habe
    Jedoch gebe ich zu bedenken, dass man generell eine wachsende romantische Verklärtheit im Zusammenhang mit Großraubwild beobachten kann. Fast sehnsüchtig ruft eine großteils urbane Bevölkerungsschicht des wohlhabenden Mittelstands nach ursprünglicher Natur. In den seltensten Fällen haben sich diese Leute dann aber tatsächlich im Alltag mit Bär oder Wolf zu arrangieren.
    Will sagen: man muss die betroffenen Leute fragen. Oder wie es mal ein Bekannter so treffend formuliert hat - die Sympathie für den Wolf wächst mit jedem Stockwerk in dem man wohnt

  4. #24
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    Hy!

    Schön, dass sich hier auch ein paar Waidgenossen äußern !

    Ich bin ganz klar und ohne Frage PRO Wolf, und zwar aus folgenden Gründen:

    a) gehört er nach Mitteleuropa, lebte hier schon immer und lange vor uns

    b) seine unwiderlegbar positive Rolle für's Ökosystem. Endlich bekommen Fuchs, Marderhund, eventuell auch Waschbären (in Brandenburg zB) einen natürlichen Feind vor die Nase gesetzt, der sich der Sache mit den Konkurrenten sicher effizienter annimmt als es die Jäger können, die ja nicht 24/7 im Revier auf Fuchs hocken können. Reduzieren sich die Füchse, wage ich zu prophezeien, dass das Niederwild aufblühen wird, wo es das vom Habitat her noch kann.
    Damit einhergehend wird sich der Jägersmann freuen, mal wieder was anderes als Reh, Sauen und Stockenten schießen zu können. Und von diesen dann aber stärkere, gesündere Stücke als vorher, die man auch nicht einfach umlötet wie sie stehen, quasi wie die Kühe auf der Weide, sondern wo durch gehobene Vorsicht und leichtere Flüchtigkeit auch mal wieder das ganze Können des Waidmanns gefragt ist. Was den Reiz der Jagd erhöht, wie ich meinen möchte, besser jedenfalls als dieses verbreitete Irgendwohin- Gesetze, Gewarte und "Peng"... Nein, dann wird neben stärkerer Beute auch mal wieder der ureigene Reiz der Jagd aufkommen, neben wie gesagt auch wieder etwas mehr "Auswahl", wenn die Reviere stimmen.

    c) Warum nicht, wo man so gut wie es geht als Mensch aus allem Kapital schlagen will, 'nen geführten und gelenkten "Wolfstourismus" aufziehen? Ich bin zwar kein Freund des Ausbeutens, was nur geht, und das Natur vielerorts nur noch existieren darf, weil sie Kohle bringt, aber so stehen die Zeichen der Zeit...

    Eins meiner eindrücklichsten Erlebnisse, bei dem ich wirklich fast heulte vor Ergriffenheit, war eine Tour, die ich 2010 mit meiner Nabu- Truppe aus Berlin Anfang Juni in die Lieberoser Heide unternahm.
    Ich habe wirklich schon viel, viel tolles in der Natur gesehen und bin schon oft fast eins mit ihr geworden, aber das war Extraklasse!
    Die Lieberoser Heide ist ja auch ein ehemaliger Truppenübungsplatz, und heute gibt es dort auch Wölfe, aber allein was ich damals alles sah... Ich fang' schon wieder fast an zu flennen...
    Es war, als ob man in eine andere Zeit versetzt war, nicht mehr und nicht weniger! Ich sah einen Wiedehopf, hörte Turteltauben, sah eine Heidelerche, eine ganz seltene Springspinne, und als es dann Abend wurde, fast schon im Dunklen, begannen die Ziegenmelker zu schnurren. Aus alles Ecken kam das "errrörrrr errrörrrr errrörr" der balzenden Ziegenmelkerhähne, im beinahe Dunklen sah man von ihrem Balzflug nur die weiß leuchtenden Abzeichen an Flügel und Schwanz, auch ein balzender Waldschnepfenhahn flog vorbei... Das war so unsagbar wunderschön, ich habe gerade schon wieder einen dicken Klops im Hals!
    Das war für mich schon einiges kennenden Naturmenschen die bisher absolute Krönung, und kann wirklich nur noch von in Deutschland freilebendem Birkwild und Wölfen getoppt werden.
    Und wenn schon für mich ein solches Naturerlebnis in einer vor Wärme brummenden Heide derart ergreifend ist, wie muss das dann für viel natur- unerfahrenere Menschen sein? Ehrlich, so eine Natur wie in den ehemaligen Russenübungsplätzen im Osten Deutschlands findet man im restlichen Europa bis runter ans Mittelmeer oder Spanien nur noch gaaaanz gaaaanz selten.
    Und wenn da dann am Abend eines warmen Sommertages außer den balzenden Ziegenmelkern und Waldschnepfen, was ja für sich schon höchste Raritäten sind hierzulande, auch noch im Wald sonor ein paar Wölfe heulen und dazu Rotwild über die Freifläche zieht, oder vielleicht gar selber ein Wolf, Alter, dagegen ist die inzwischen klischeehafte und touristen- überschwemmte Serengeti echt ein Pappenstiel!
    Warum macht man sich das nicht einfach zu Nutze, zieht meinetwegen so seinen Profit aus dem Wolf, versöhnt sich so mit ihm und hat auch noch Grund, ihn zu schützen?
    Bislang sind die Wölfe den meisten Menschen und Gemeinden eher ein Dorn im Auge. Wenn durch sie aber Touristen und somit Umsätze in die hintersten Pampas kommen, ich wette, dann wird sich die Grundeinstellung sehr schnell ändern und auch mal über ein Schaf etc. hinweg sehen lassen...
    Fazit von c) also: Der Wolf könnte, richtiges Angehen vorausgesetzt, für strukturschwaches Hinterland ein ziemliches Goldtöpfchen werden.
    Was pilgern nicht an Heerscharen von Touris im Herbst nach Linum, um die Kranichrast zu bewundern, oder zur Rotwildbrunft in Hamburgs Duvenstedter Brook? Das tiefe Interesse an der Natur ist weit verbreitet in der Bevölkerung, warum es also nicht auch für den Wolf und somit für deren "Heimatgemeinden" nutzen?

    Ja, *schluck*, soviel dazu von mir.
    Geändert von Okina75 (09.12.2014 um 22:41 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #25
    Avatar von catrinbiastoch
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    Andreas..., mal wieder ein top Beitrag von Dir !!! Dann stell Dir noch vor , wo ich wohne , fliegen jeden Abend und jeden Morgen hunderte Wildgänse im Tiefflug über den Hof . Ja und an einem Abend , hörst Du noch den Wolf gen Vollmond heulen . L.G. Catrin
    " Wenn auf der Erde die Liebe herrschte , wären alle Gesetze entbehrlich ! " Aristoteles

  6. #26
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    Das ist die urwüchsige Natur, Catrin, die es stellenweise absolut noch gibt.
    Und wie weit müsste man fahren, gäbe es hier nicht ganz von selber wieder Wölfe, um das ähnlich erleben zu können? Polen, Italien, Spanien wäre das mindeste, wobei bei letzteren beiden aber andere entscheidende Aspekte fehlen würden.

    Auch zu den Gänsen am Gülper See oder nach Holland fahren jährlich tausende Touristen, und bescheren den kleinen Privatpensionen erfreuliche Umsätze, die teils schon im Vorjahr gebucht werden müssen, damit man noch was bekommt... Warum sollte man dann also als Mensch so blöd sein, sich eine solche regionale Goldgrube entgehen zu lassen, wo wir doch sonst immer so monetär veranlagt sind. Die Natur lassen, wo es geht und versuchen, das beste draus zu machen, das wäre meine Idee und Umgehensweise damit!
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  7. #27
    Avatar von Belgenfreund
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    Es ist schon erstaunlich, wie sehr Märchen wie Rotkäppchen das Denken auch noch im Erwachsenenalter leiten.. Sicher hat sich der Mensch durch seine geistige Überlegenheit die höchste Stellung in der Nahrungskette erkämpft bzw. hat sie deswegen inne. Das allein ist meiner Meinung nach aber keine Rechtfertigung sich als Götter und Entscheider für alles was unseren Planeten betrifft sehen zu müssen. Götter sind wir nicht und genau wie alle anderen Tiere, denn nichts anderes ist der Mensch, das höchstentwickelte Tier auf der Erde, sind auch wir nur Gäste und von der Natur abhängig.
    Ich kenne einen Schäfer aus der Lausitz, der hat 6 Wolfsrudel um sein Revier. Die Wölfe wissen, dass die Schafe von Herdenschutzhunden bewacht werden und machen deshalb einen großen Bogen um seine Herden. Der Mann hat schon seit 10 Jahren kein Schaf mehr verloren.

    Pro Wolf
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  8. #28

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    Pro Wolf,
    die Argumente dazu sind schon von Vorschreibern genannt worden.
    Ein besonderes an Andreas und dem Trio


  9. #29
    Avatar von ***altsteirer***
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Hy!

    Schön, dass sich hier auch ein paar Waidgenossen äußern !

    Ich bin ganz klar und ohne Frage PRO Wolf, und zwar aus folgenden Gründen:

    a) gehört er nach Mitteleuropa, lebte hier schon immer und lange vor uns

    b) seine unwiderlegbar positive Rolle für's Ökosystem. Endlich bekommen Fuchs, Marderhund, eventuell auch Waschbären (in Brandenburg zB) einen natürlichen Feind vor die Nase gesetzt, der sich der Sache mit den Konkurrenten sicher effizienter annimmt als es die Jäger können, die ja nicht 24/7 im Revier auf Fuchs hocken können. Reduzieren sich die Füchse, wage ich zu prophezeien, dass das Niederwild aufblühen wird, wo es das vom Habitat her noch kann.
    Damit einhergehend wird sich der Jägersmann freuen, mal wieder was anderes als Reh, Sauen und Stockenten schießen zu können. Und von diesen dann aber stärkere, gesündere Stücke als vorher, die man auch nicht einfach umlötet wie sie stehen, quasi wie die Kühe auf der Weide, sondern wo durch gehobene Vorsicht und leichtere Flüchtigkeit auch mal wieder das ganze Können des Waidmanns gefragt ist. Was den Reiz der Jagd erhöht, wie ich meinen möchte, besser jedenfalls als dieses verbreitete Irgendwohin- Gesetze, Gewarte und "Peng"... Nein, dann wird neben stärkerer Beute auch mal wieder der ureigene Reiz der Jagd aufkommen, neben wie gesagt auch wieder etwas mehr "Auswahl", wenn die Reviere stimmen.

    c) Warum nicht, wo man so gut wie es geht als Mensch aus allem Kapital schlagen will, 'nen geführten und gelenkten "Wolfstourismus" aufziehen? Ich bin zwar kein Freund des Ausbeutens, was nur geht, und das Natur vielerorts nur noch existieren darf, weil sie Kohle bringt, aber so stehen die Zeichen der Zeit...

    Eins meiner eindrücklichsten Erlebnisse, bei dem ich wirklich fast heulte vor Ergriffenheit, war eine Tour, die ich 2010 mit meiner Nabu- Truppe aus Berlin Anfang Juni in die Lieberoser Heide unternahm.
    Ich habe wirklich schon viel, viel tolles in der Natur gesehen und bin schon oft fast eins mit ihr geworden, aber das war Extraklasse!
    Die Lieberoser Heide ist ja auch ein ehemaliger Truppenübungsplatz, und heute gibt es dort auch Wölfe, aber allein was ich damals alles sah... Ich fang' schon wieder fast an zu flennen...
    Es war, als ob man in eine andere Zeit versetzt war, nicht mehr und nicht weniger! Ich sah einen Wiedehopf, hörte Turteltauben, sah eine Heidelerche, eine ganz seltene Springspinne, und als es dann Abend wurde, fast schon im Dunklen, begannen die Ziegenmelker zu schnurren. Aus alles Ecken kam das "errrörrrr errrörrrr errrörr" der balzenden Ziegenmelkerhähne, im beinahe Dunklen sah man von ihrem Balzflug nur die weiß leuchtenden Abzeichen an Flügel und Schwanz, auch ein balzender Waldschnepfenhahn flog vorbei... Das war so unsagbar wunderschön, ich habe gerade schon wieder einen dicken Klops im Hals!
    Das war für mich schon einiges kennenden Naturmenschen die bisher absolute Krönung, und kann wirklich nur noch von in Deutschland freilebendem Birkwild und Wölfen getoppt werden.
    Und wenn schon für mich ein solches Naturerlebnis in einer vor Wärme brummenden Heide derart ergreifend ist, wie muss das dann für viel natur- unerfahrenere Menschen sein? Ehrlich, so eine Natur wie in den ehemaligen Russenübungsplätzen im Osten Deutschlands findet man im restlichen Europa bis runter ans Mittelmeer oder Spanien nur noch gaaaanz gaaaanz selten.
    Und wenn da dann am Abend eines warmen Sommertages außer den balzenden Ziegenmelkern und Waldschnepfen, was ja für sich schon höchste Raritäten sind hierzulande, auch noch im Wald sonor ein paar Wölfe heulen und dazu Rotwild über die Freifläche zieht, oder vielleicht gar selber ein Wolf, Alter, dagegen ist die inzwischen klischeehafte und touristen- überschwemmte Serengeti echt ein Pappenstiel!
    Warum macht man sich das nicht einfach zu Nutze, zieht meinetwegen so seinen Profit aus dem Wolf, versöhnt sich so mit ihm und hat auch noch Grund, ihn zu schützen?
    Bislang sind die Wölfe den meisten Menschen und Gemeinden eher ein Dorn im Auge. Wenn durch sie aber Touristen und somit Umsätze in die hintersten Pampas kommen, ich wette, dann wird sich die Grundeinstellung sehr schnell ändern und auch mal über ein Schaf etc. hinweg sehen lassen...
    Fazit von c) also: Der Wolf könnte, richtiges Angehen vorausgesetzt, für strukturschwaches Hinterland ein ziemliches Goldtöpfchen werden.
    Was pilgern nicht an Heerscharen von Touris im Herbst nach Linum, um die Kranichrast zu bewundern, oder zur Rotwildbrunft in Hamburgs Duvenstedter Brook? Das tiefe Interesse an der Natur ist weit verbreitet in der Bevölkerung, warum es also nicht auch für den Wolf und somit für deren "Heimatgemeinden" nutzen?

    Ja, *schluck*, soviel dazu von mir.
    hallo andreas! ja, wieder ein toller beitrag. muss aber auch wieder "bisschen dagegen halten"

    zu a: damals sah es hier aber noch gaanz anders aus! heute tummeln sich 226 Leute/km2 und täglich! werden 110 ha Fläche "verbraucht" da werden dem wolf enge grenzen gesetzt.

    zu b: ob der wolf wirklich spürbaren einfluss auf marderhund und fuchs nimmt sei mal dahingestellt, aber sicherlich ist er ein "fittnessprogramm" für seine beutetiere. manche (muffelwild) werden ihr fitnessprogramm vermutlich nicht überstehen, aber die sind ja auch nicht so richtig heimisch...
    der waidmann kann sich jedenfalls, neben der neuen competition, sicherlich über deutlich sinkende pachtpreise freuen

    zu c: schön, wenn man natur so erleben und wertschätzen kann wie du. die fähigkeit ist den meisten menschen verloren gegangen. aber ob dann in schönem abendrot das rotwildrudel vor die panoramakanzel mit den schaulustigen zieht, während das wolfsrudel im wald das geheul anstimmt... kann ich mir irgendwie doch nicht vorstellen.
    und auch wenn ein paar euronen in die lausitz fließen; der wolf ist eben kein kranich und die leute vor ort sind evtl. lieber schäfer als touristenführer. man muss die menschen mitnehmen!
    nicht falsch verstehen! mir gefällt der ansatz und auch ich bin, wie bereits gesagt, für die natürliche wiederbesiedlung alter lebensräume. aber eben nicht so euphorisch. dieses land ist einfach so verdammt eng! irgendwann wird, ähnlich wie beim biber, der totale schutzstatus aufgeweicht werden (müssen), weil sich mit zunehmender wolfsdichte die konflikte häufen werden.
    und dann wabern da schon gespenste am horizont mit denen ich als jäger eigentlich garnichts zu tun haben will...

    Liebe Grüße,

    Markus

  10. #30

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    11.05.2014
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    135
    Ich habe mit JA abgestimmt. Eigentlich hätte ich lieber mit "Ja, aber..." abgestimmt.
    Es ist nicht richtig, dass alle "Schäfer" fürstlich für jedes getötete Schaf entlohnt werden. Zumindest hier in Niedersachsen betrifft das nur Haupterwerbslandwirte und auch nur dann, wenn sie beweisen können, dass ein Wolf am Werk war und sie im ausgewiesenen Wolfsgebiet wohnen. Genauso die Förderung von Herdenschutzmassnahmen. Allerdings kann kaum jemand von der Schafhaltung leben. Dafür bräuchte man schon über tausend Schafe. Also sind der überwiegende Teil der Schafhalter, Hobbyhalter. Sie erhalten häufig seltene teilweise vom aussterben bedrohte regionale Schafrassen, die für kostenorientierte Landwirte nicht wirtschaftlich sind. Sie pflegen häufig bedrohte Lebensräume in denen Tierarten vorkommen, die mindestens genauso selten wie die Wölfe sind. Hilfe bekommen sie keine.
    Schafe auf großen naturbelassenen Flächen vor Wölfen zu schützen ist in keinster Weise mit dem Schutz von Hühnern vor Habicht und Fuchs zu vergleichen. Es ist wesentlich aufwendiger. Die bisherigen "Hilfen" für Viehhalter sind ein Witz! Das trägt nicht gerade zur Aktzeptanz des Wolfes bei.
    Oftmals ist es schlicht verboten, feste Zäune oder sichere Unterstände für die Nacht in der freien Landschaft zu errichten. Wenn einer der so gern angepriesenen Herdenschutzhunde nächtelang bellt oder gar einen Spaziergänger erschreckt, möchte ich auch nicht in der Haut des Halters stecken, wenn ihm eine Klage ins Haus flattert.

    Wölfe sind Opportunisten. Sie sind mindestens genauso intelligent wie ihre hündischen Nachfahren oder die dreisten Stadtfüchse. Unter dem 100% Schutz werden sie sehr schnell lernen, dass Menschen überhaupt keine Gefahr sind und entsprechend ungeniert das Angebot an Müll, Vieh, Hunden und Katzen zur eigenen Ernährung nutzen. Man sollte also mindestens über Vergrämungsmaßnahmen (Gummischrot oder was weiß ich) nachdenken und Wölfe ein wenig auf Abstand zu halten.
    Es wird immer gern darauf verwiesen, dass in anderen Ländern wie Rumänien viel mehr Wölfe leben und dort kaum Probleme machen. Allerdings regt sich dort niemand auf, wenn Wölfe streunende Hunde fressen und die Wölfe werden dort auch gejagt.
    Wölfe können hier theoretisch leben. Sie sind sehr anpassungsfähig. Das Wolfsmanagement ist aber sehr verbesserungswürdig.

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