Huhn hatte Krebs

[IZI]

Guten Morgen,

meine Jenny war vor 2,5 Monaten in der Mauser und kam irgendwie nicht durch. Viele liebe Leute hier aus dem Forum haben mir tolle Tips gegeben, einige habe ich versucht.

Nun stellte sich gestern heraus, dass meine Jenny Krebs hatte. Einen dicken Tumor am hinteren Bauch in Richtung After. Wir haben sie gestern eingeschläfert.

Nun stellen sich mir einige Fragen dazu:

1. Kommt sowas häufiger vor? Sie war eine Sussex Hybridin, 2 Jahre alt
2. Wie ist das bei euch? Ich mache mir Vorwürfe, dass ich das früher hätte sehen müssen.
Untersucht ihr eure Hühner regelmäßig? Ich meine eine allgemeine Inaugenscheinnahme?
Ich hätte sie ja schon umdrehen müssen, um das sehen zu können, aber sollte ich das tun?
Oder holt ihr den TA für eine Regeluntersuchung?
3. Die TA war sehr nett und sagte mir, dass ich mir wg. der verspeisten Eier keine Gedanken
machen muss. Aber ich muss jetzt schon immer daran denken. Logischwer weise nehme ich
sicher keinen Krebs über den Magen/ Darm Trakt auf, aber gruselig ist es allemal
4. Sind Hybriden da generell anfälliger? Sie war auch weiß. Ich weiß, dass weiße Hunde zu
gewissen Krebsarten neigen (Augen, Schleimhäute, ...). Ist das bei Hühnern auch so?

Manoman, Fragen über Fragen ...

Aber ihr seid die einzigen, die ich sowas fragen kann. Ihr wisst immer gut bescheid.

Danke und viele Grüße,

IZI

[Sterni2]

Hallo Izi,
auch wenn Du es früher erkannt hättest, hätte man vermutlich nichts machen können, was Sinn macht.
(ich hätte vermutlich auch homöopathisch - und vermutlich in die falsche Richtung behandelt)
Eine großmächtige Bauchoperation würd ich einem Huhn vermutlich nie zumuten. - Wenn sie dann nachher Probleme damit hat, kann sie es nicht sagen.
Hühner zeigen meistens recht spät, wenn was nicht passt.
Tumore kommen vor, ja.

Bei mir gibt's bisher alle paar Monate mal eine Parasiten-Kontrolle - da werden die Füße genau angeschaut, ob Beinmilben da wären, und das Gefieder am Kopf und in Aftergegend angeschaut, ob irgendwas krabbelt. - Und vorsorglich gibt's dabei auch mal ein paar Tropferl Verminex für jedes Tier.
Beim Halten sollte mir auch der Ernährungszustand auffallen.
Ansonsten beobachte ich sie genauer, wenn mir eine blass erscheint, oder etwas hinkt oder sich von der Gruppe abzusondern scheint, müde rumhängt .... Oder Kotspuren am Hinterteil sind. - Oder ich zufällig eine in die Hände krieg.

Von regelmäßigen Arztbesuchen halte ich persönlich nicht so viel. - Ist aber meine ganz persönliche Ansicht und möchte gegenteilige Ansichten keinstenfalls abschwächen.

LG Sterni

[IZI]

Hi Sterni,

ich hatte das "einfach so laufen lassen". Ich sehe natürlich, wenn ein Huhn sich auffällig verhält. Aber ich habe mir gestern schon Gedanken gemacht, wie lange sie nun schon mit dem Ding am Bauch rumläuft. Ich bin im Leben nicht auf den Gedanken gekommen, das Tier mal umzudrehen.

Ich denke auch, dass ich nicht viel hätte ändern können, selbst wenn ich es früher gewusst hätte. Eine Bauch OP kommt für mich auch in keinem Fall in Frage. Aber ich möchte auf keinen Fall, dass das Tier leidet. Ich hätte dem ja schon früher ein Ende setzen können. Wir Menschen haben die Chance ja nicht, ein schmerzhaftes und unglückliches Leben zu beenden. Das ist wohl die einzige "gute Tat", die wir den Tieren gönnen können ...

OK, Ungeziefer schaue ich jetzt regelmäßig nach. Woran erkenne ich denn, ob meine Mädels Beinmilben haben? Krabbeln die dann an den Beinen rum?

Meinst du, ich muss mir Sorgen wegen der Eier machen, die wir von dem Tier gegessen haben? Ich bin mir fast sicher, dass sie schon seit mindestens 3 Monaten (Mauserbeginn) nicht mehr gelegt hat. Aber davor?

Liebe Grüße, IZI

[Sterni2]

Klingt vielleicht nicht appetitlich, so ein Ei zu essen, aber gefährlich ist das jetzt sicher nicht mehr.
- Zudem haben wir bestimmt schon Eier und Fleisch und Milch von Tieren konsumiert, die noch viel grausligere Krankheiten hatten ... ohne es zu wissen.
Die Magensäure im Magen macht dem meisten, was noch lebt eh den Garaus.
Und bei all dem gekauften Zeugs weiß man auch nicht mal, welche Chemie da alles drinsteckt ... - davor könnt einen mindestens genauso ekeln.

Gib mal in die Suchfunktion: Kalbeine ein - dann weißt Du, was ich meine. - Wenn sich die Hautschuppen abheben und kalkartiger Staub oder später Krusten an den Füßen hängen. Krabbeln sieht man die winzigen Tiere glaub ich nicht. ( - Bei normalen Hühnern sieht man das auch aus Abstand, bei meinen federfüßigen Zwergen hab ich das schon mal übersehn.)
- Hingegen Federlinge am Kopf oder um den After herum sind schon zu sehen, wenn man die Federn rasch auseinanderklappt.

- Wenn Du in diesem Forum oben mal auf die Startseite klickst, findest Du übrigens sehr viele interessante brauchbare Sachen zum Nachschlagen! - Hab ich mal gemacht, bevor ich mir die Hühner zulegte. Um bissl eine Ahnung zu kriegen, worauf man achten soll.

LG Sterni

[sandi03]

Also Sorgen wegen der Eier brauchst du dir auf keinen Fall zu machen.
Auch Tiere in der Industrie, deren Endprodukte wir fröhlich verspeisen, werden sicher das ein oder andere Leiden haben. Tumore werden auch bei Hühnern nicht so selten sein, sind einfach nur eine unkontrollierte Anhäufung von Zellen. Was soll da passieren?

[IZI]

Danke für die Tips, Sterni. Ich fürchte, da war ich wohl zu blauäugig. Ich werde mir das alles mal durchlesen. Und die Federn sind heute Abend dran.

[IZI]

Ihr habt ja recht.

Ich fand es einfach nur zu ekelig gestern. Wenn ich näher darüber nachdenke, dann sehe ich das auch so.

Ich glaube, ich musste es nur noch einmal hören 😉

[hein]

Ihr habt ja recht.

Ich fand es einfach nur zu ekelig gestern.

Ich frage mich die ganze Zeit über, was ist daran eklig?

Das Huhn war krank, aber das hat doch nichts mit den Eiern zu tun! Selbst wenn ich das Huhn noch gegessen hätte, so wär daran auch nichts schlimm - denn das Krebsgeschwür hätte man sicherlich nicht mit gegessen! Und der Rest vom Hühnerfleisch wär doch gesund gewesen!

Ich finde, da gibt es echt schlimmeres - besonders das, das was wir nicht sehen! Ich denke da z. B. an die ganzen Chemikalien!

[IZI]

Naja Hein, das Fleisch noch zu essen ist dann doch eher etwas für hartgesottene ...

Aber in der Tat hast Du recht. Wie ich schon sagte, habe ich glaube ich etwas überreagiert.

Eigentlich bin ich nicht so zart besaitet. Aber ich war mir gestern ganz sicher, dass die Dame eine Ladehemmung
hat, also in Legenot war. Das sah mir als Laien sehr danach aus, das sie das Hinterteil nach unten hielt und so einen watscheligen Gang hatte wie ein Pinguin.

Ich hatte nicht mit einem Gedanken daran gedacht, dass es hätte Krebs sein können - und dann noch so ein großer Tumor. Im Nachhinein denke ich, dass ihr sicher recht habt. Aber gestern (und zugegebenermaßen auch noch heute Morgen) erschienen mir meine Bedenken begründet.

Und mal ganz davon abgesehen, dass ich vegetarisch lebe - das Fleisch hätte ich trotz allem nicht mehr gegessen ... DAS finde ich nun doch ekelig ...

[Huhnhilde]

Hallihallo,

also ich mach auch regelmäßige Ungezieferkontrollen, wie Sterni das schon beschreibt. Ich sprühe dann gleichzeitig die Hühnerfüße vorbeugend mit Ballistol ein.

Ich beobachte meine Hühner immer sehr genau und erkenne recht schnell, ob sich ein Tier anders verhält als sonst. Sobald sich eines irgendwie komisch benimmt, gehe ich sofort hin, fange es ein und schaue genauer nach:
Ungeziefer im Gefieder oder an den Beinen? Blick ins Geschicht. Augen klar? Nasenlöcher offen oder verschnuddelt? Irgendwas geschwollen im Gesicht? Niesen oder Husten? Kamm blass oder rot? Mal in den Schnabel geguckt: Irgendwelche Beläge? Auch mal riechen - stinkt das Huhn aus dem Schnabel? Brustbein abtasten: Wie ist der Ernährungszustand? Wie fühlt sich der Kropf an? Den Bauch Richtung Poppes abfühlen: Ist das dick, aufgebläht und wabbelig - Wasseransammlungen? Oder könnte vielleicht ein Ei klemmen?

Manchmal, wenn ich unsicher bin ob ich irgendwas "entdeckt" habe, nehme ich ein gesundes Huhn als Vergleich und fühle und schaue dort mal nach, wie es sich eigentlich anfühlen sollte. Das ist manchmal schon aufschlussreich.
Ich schätze dann für mich ab, ob ich das selbst behandeln kann (z.B. Ungeziefer) oder ob besser Rat beim Tierarzt zu holen ist. Sollte die Entscheidung für den Tierarzt sein, dann schiebe ich das nicht auf die lange Bank und gehe sofort hin, denn meistens ist dann auch Eile geboten. Aber in manchen Fällen ist es auch leider zu spät. Dann bleibt nur noch der letzte Weg Das ist dann sehr sehr traurig, aber Vorwürfe sollte man sich keine machen. Hühner lassen sich meist halt nicht oder nur sehr sehr spät, oft dann zu spät, anmerken, dass ihnen was fehlt.
Also Kopf hoch!

LG
Huhnhilde