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Thema: Pseudoskorpion / Bücherskorpion

  1. #1
    Avatar von Tanny
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    Pseudoskorpion / Bücherskorpion

    Hallo allerseits,

    ich habe bei der Suchfunktion darüber nichts gefunden - darum hier ein neues Thema:

    Hat sich hier irgendwer schon mal in Theorie und/oder Praxis mit der Frage beschäftigt, ob sich Pseudoskorpione, ggf. Bücherskorpione im Kampf gegen die Milben im Hühnerstall einsetzen lassen?

    LG
    Kirstin

  2. #2
    Avatar von July-Plankton
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    Die Idee ist zwar nett, aber wieviele hunderte davon möchtest du jährlich einsetzen?
    Ich bezweifel auf Grund ihrer Herkunft stark an ihrer Winterfestigkeit.


    Jap. Wachteln, Gänse, Brahma reb.geb., Bresse gauloise, Marans slb.gesp.+splash, Zwerg-Seidenhühner, Ayam Cemani, gestruppte Zwerg-Paduaner chamois-weiß-gesäumt, 1.0 Pferd

  3. #3
    Avatar von Tanny
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    Hallo July,

    also soweit ich weiss, gibt es weltweit über 3000 Arten. Davon kommen rund 100 Arten in unseren Breiten natürlich vor - müssen also auch in irgendeiner Form den Winter überstehen. Bei Bienen laufen erfolgversprechende Forschungen bzgl. des Einsatzes gegen die Varroa Milbe auch bei uns (in anderen Ländern leben bestimmte Arten sowieso in Symbiose mit Bienen und dort ist die Varroa kein Thema). Und die Varroa-Milbe ist bei Bienen mindestens genau so eine Plage, wie die Vogelmilbenarten bei Hühnern.
    Im übrigen stirbt ja die Milbe bei Minustemperaturen auch ab und die nächste Generation schlüpft m.W. erst, wenn es über 10 Grad werden.

    LG
    Kirstin

  4. #4
    Avatar von July-Plankton
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    Ich hab noch ein paar Informationen zu Pseudoskorpionen hier gefunden:
    http://www.natur-in-nrw.de/HTML/Tier...skorpione.html


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  5. #5
    Avatar von Mag
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    Grundsätzlich interessante Idee

    Nur 2 Sachen könnten im Stall contra-Produktiv sein:
    Der überwiegende Teil der Arten bevorzugt Mikrohabitate mit hoher Luftfeuchtigkeit (z. B. Neobisium carcinoides ca. 85-90 %); manche ertragen niedrigere Werte (z. B. Dactylochelifer latreillei, Cheiridium museorum, Chernes hahnii ca. 65-75 %). Andere besiedeln spezielle Habitate. So lebt z. B. Neobisium maritimum im Spülsaum von Meeresküsten; Dinocheirus panzeri lebt häufig in Vogel- oder Säugetiernestern. Lasiochernes pilosus wird ausschließlich in Maulwurfs- und Schermausnestern gefunden und der Bücherskorpion, Cheiridium museorum, lebt synanthrop in Häusern.
    und ich vermute das Kieselgur auch nicht der Freund dieser Tierchen ist

  6. #6
    Avatar von Tanny
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    Hallo July,
    danke, die Seite hatte ich noch gar nicht gefunden

    Hallo Mag,
    ja, jene dieser Skorpione, die feuchte Habitate bevorzugen sind sicher nicht geeignet. Aber es gibt ja offensichtlich auch eine Reihe Arten, die bevorzugt in Vogelnestern oder wie bei dem Bücherskorpion in Häusern / antiken Büchern leben - also eher weniger feucht. An diese habe ich eigentlich eher gedacht.

    Bzgl. des Kieselgurs: ja, das glaube ich auch. Gilt aber ja genauso für alle übrigen Feinde der Milbe wie zB Raubmilbe etc.

    @all: egal, ob ich in den Hühnerstall schaue oder hier im Forum die Berichte zu Ektoparasiten unter Parasiten lese, ob man im Bienenbereich schaut oder sich mit Nabuleuten über die Situation der Wildvögel in ihren Nestern unterhält (sieh aktuell die Schwalbenbruten dieses Jahr in SH): überall ist es dasselbe: die Ektoparasiten, die der jeweiligen Art Schaden bis zum Tod bringen explodieren und egal, was man so an Vernichtern (biologisch oder chemisch) einsetzt - die Berichte ähneln sich alle:
    1. der Einsatz wird im Laufe der Zeit immer häufiger erforderlich
    2. die Erfolge lassen immer mehr zu wünschen übrig (bei Bienen läßt sich das an der Varroa sehr schön beobachten),
    weil gerade Milben extrem anpassungsfähig sind und immer wieder neue Strategien dagegen entwickeln

    Unsere künstlichen Vernichtungsaktionen haben nahezu immer auch zur Folge, daß wir einen ganzen Kreislauf zerstören - also auch die natürlichen Feinde der störenden Parasiten - und was übrig bleibt sind genau die, die wir nicht wollen - als ob sie sich durch noch stärkere Vermehrung dafür bei uns "bedanken", daß wir ihre Feinde dezimieren.

    Da ich bei mir durch den für Wildvögel zugänglichen alten Boden, die Bienenvölker und die freie Hühnerhaltung sowie eine rundum recht intakte Natur über ein sehr großes Versuchsfeld verfüge, recherchiere ich gerade, welche eigentlich hier heimischen Lebewesen jeweils die natürlichen Feinde der betreffenden Parasiten sind und was sie benötigen, um sich hier auf dem Boden, bei den Bienen, bei den Hühnern, in den Vogelnestern etc. auch heimisch zu fühlen.

    Diese Bedingungen will ich schaffen und versuchen genau diese "Feinde" hier wieder anzusiedeln.
    Das bedeutet natürlich auch, auf jene Dinge, die den "feinden" schaden, wie Kieselgur und Co zu verzichten.
    Das wird sicher bedeuten, dass ich in der Startphase im nächsten Jahr z.B. bei den Hühnern die Einstreu der Nester täglich auswechseln muss - es wird also sicher Anfangs deutlich mehr Arbeit sein.

    Aber wenn es wirklich gelingt, ein natürliches Gleichgewicht wieder herzustellen, dann würde das bedeuten, dass sich das ursprüngliche Problem über kurz oder lang in Wohlgefallen auflösen müsste.

    Naja, und genau für diesen geplanten Großversuch bin ich jetzt am Recherchieren, was alles so auf die verschiedenen Ektoparasiten wie z.B. Milbenarten (Varoa, Federlinge, Vogelmilbe etc.), Lausfliegen, Schwalbenwanzen und was es sonst noch so alles gibt spezialisiert ist und gleichzeitig weder Mensch noch den Tieren, die ich schützen will schadet.

    LG
    Kirstin

  7. #7
    Avatar von Pixel
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    Ich weiss nicht, ob Euch das weiterhilft:

    Als sehr junger Mensch kam ich nach Berlin, hatte einen festen Arbeitsbeginn, aber meine neue Wohnung (damals waren preiswerte Wohnungen in Westberlin nur unter der Hand zu bekommen) wurde erst drei Monate später frei. Nach einigem Hin-und her bezog ich Quatier in einem Arbeiterwohnheim...

    Ich habe dort Tierchen gesehen, die kannte ich vorher nur aus Erzählungen meiner Großeltern oder aus Büchern.

    Da gab es sogar noch Bettwanzen, Läuse, Menschenflöhe etc...
    Ich habe jeden Bücherskorpion, die dort auch massig rumliefen, eingesammelt und in mein Zimmer gesteckt. Ich blieb die gesammten drei Monate laus-, milben-, bettwanzen- und flohfrei.
    Ich weiß nicht, ob ich es den Bücherskorpionen zu verdanken hatte oder dem Umstand, dass ich nur außerhäusig aß, mir nichts in der Gemeinschaftsküche kochte, die Gemeinschaftswaschmaschine nicht nutzte, sonden den Waschsalon, den Kontakt zu den Mitbewohnern weitestgehend mied und auch lieber im öffentlichen Schwimmbad duschen ging.
    Wie auch immer, diese für mich als "exotisch" wahrgenommenen Lästlinge blieben mir fern. Ich vermute auch dank der Bücherskorpione.
    Gruß, Anne

  8. #8
    Avatar von Tanny
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    Hallo Anne,
    so wie Du das schilderst und aufgrund dessen, was ich bisher über diese Tierchen gefunden habe, glaube ich das auch.
    Auf jeden Fall denke ich, ist es einen Versuch wert

    LG
    Kirstin

  9. #9
    Avatar von Pixel
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    Nun muss man aber bedenken, dass sich kein Räuber freiwillig ausrottet. D.h. die Bücherskorpione werden nur die Milben kurz halten. Es wird weiterhin Milben geben. Nur in welchem Ausmaß?
    Ich musste ja auch immer wieder neue Tiere in mein Zimmer setzen... Boah, wenn ich schon dran denke, juckt es mich... obwohl ich da nie was hatte!
    Gruß, Anne

  10. #10
    Avatar von Tanny
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    Hallo Pixel,
    ja, das stimmt. Ich glaube auch nicht, dass der Versuch auf einen kleinen Raum oder einen kleinen Stall beschränkt dazu führen könnte, dass ein "geschlossener" Kreislauf entsteht.
    Ich will hier versuchen ein komplettes Gebäude zu besiedeln: ein 400 Jahre altes Bauernhaus mit riesigem altem Boden wo viele Wildvögel nisten und Fledermäuse überwintern, wo in einem Bereich der Hühnerstall drin ist und Menschen, Hunde und Katzen auf der Diele ein- und ausgehen.
    Das Gebäude ist nirgends, nicht einmal in den Wohnbereichen so hermetisch nach draußen abgedichtet, wie man es von Neubauten kennt.
    Allein auf dem alten Heuboden dürften die Räuber immer einen reich gedeckten Tisch finden und gleichzeitig in dem alten Gebälk auch genügend Brut- und Überwinterungsmöglichkeiten (die anderen Milben überleben die Jahreszeiten ja auch irgendwie).
    Und wenn ein paar Milben nachbleiben, ist das ja auch okay. Eine Welt ohne Milben gibt es in der Natur nicht.
    Entscheidend ist m.M. nach, dass sich Jäger und Gejagter im Gleichgewicht halten. Dann dürften auch die blutsaugenden Milben theoretisch nicht mehr zu einer Plage werden.

    Ich bin gespannt, was daraus wird

    LG
    Kirstin

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