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Thema: Pseudoskorpion / Bücherskorpion

  1. #11
    Avatar von Pixel
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    Klingt zwar ideal, nur frage ich mich, warum die Räuber nicht schon längst da sind? In besagtem Wohnheim in in der Großstadt (Berlin-Ruhleben) waren sie es ja, das war so ein siebziger Jahre Hochhausbau mit Plastikfenstern.

    So ein altes Gemäuer müsste doch über all die Jahre auch einmal mit den Räubern in Kontakt gekommen sein?
    Aber wie immer: Versuch macht kluch.

    Ich bin gespannt auf Deine Langzeiterfahrung!
    Gruß, Anne

  2. #12
    Avatar von Tanny
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    Hallo Anne,
    ich habe natürlich keine Ahnung, ob vielleicht schon welche da sind - das muss ich natürlich erst mal rausfinden.

    Ich lebe hier erst seit 5 Jahren - zuvor war das ein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb. Ich habe keine Ahnung, ob da die Lebensgrundlage für solche Räuber überhaupt vorhanden war - zumal ich nicht weiss, ob und mit welchen Mitteln u.U. gearbeitet wurde.

    Wenn sie in meinem Hühnerstall vorhanden waren, dann habe ich sie definitiv mittlerweile erfolgreich zusammen mit Spinnen und allem anderen, was evtl. Milben vertilgt hätte mit Kieselgur ermordet

    Fakt ist, bevor ich gelesen hatte, daß man Hühnerställe unbedingt mit Kieselgur behandeln muss, habe ich meinen Stall immer nur ausgefegt - und nie Probleme gehabt.

    Dann las ich immer mal wieder, worauf man so unbedingt bei der Hühnerhaltung achten sollte - und dazu gehörte eben auch das allgegenwärtige Kieselgur, was ich dann brav einsetzte - und im nächsten Sommer explodierten erstmalig die Milben unter meiner Bruthenne.

    Zufall?

    Was ich allerdings mittlerweile auch rausgefunden habe: die Bücherskorpione sind offensichtlich kaum käuflich zu erwerben (wie z.B. Raubmilben). Ich habe nur eine einzige Quelle ausgemacht - das ist so jemand, der darüber eine Doktorarbeit verfasst hat (die man auch stückweise käuflich erwerben kann) und bei dem man praktischerweise auch diese Bücherskorpione bestellen kann (bzw. sich auf die Warteliste setzen lassen kann). Da zahlt man dann für 3 Männchen und zwei Weibchen 90,-- € !!!!

    Parallel las ich beim Googlen, dass die Leute diese Tierchen praktisch überall in Wald und Flur und den eigenen 4 Wänden finden - man muss nur suchen (unter abgestorbenen Baumrinden etc.) - habe mir jetzt erst mal eine Lupe bestellt und dann werde ich mal suchen ....wer weiss, vielleicht sollte ich dann in den Skorpionhandel einsteigen - scheint ja ein einträgliches Geschäft zu sein.....


    LG
    Kirstin

  3. #13
    Avatar von adda-andy
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    Hallo Kirstin,
    also ganz ehrlich: das finde ich ja mal eine SEHR interessante Beobachtung, dass Du erst Milben-Explosionen hattest, nachdem Du Kieselgur eingesetzt hast ! Weil eigentlich, wenn ich drüber nachdenke, ist es in der Natur doch fast immer so, dass sich ein (wenn auch immer mal schwankendes) Gleichgewicht zwischen sogenannten Nützlingen und sogenannten Schädlingen ausbildet (und nicht nur da). Ich könnte mir vorstellen,dass Du Recht hast, und der Hobby- Hühnerhalter mit dem Einsatz von Kieselgur die Freßfeinde der Milben auch drastisch dezimiert, und es dadurch dann später erst zu explosionsartiger Vermehrung der Milben kommt.
    Wohlgemerkt bei kleiner Hobby-Haltung. Denn meine Eltern und vorher meine Großeltern haben auch immer ein paar Hühner gehalten, und da wurde nie "so`n Tünkram" gemacht, und trotzdem gab es nie nennenswerte Milbenprobleme...Danke für diesen Denk-Anstoß.
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  4. #14
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Zitat Zitat von adda-andy Beitrag anzeigen
    ...... Denn meine Eltern und vorher meine Großeltern haben auch immer ein paar Hühner gehalten, und da wurde nie "so`n Tünkram" gemacht, und trotzdem gab es nie nennenswerte Milbenprobleme...Danke für diesen Denk-Anstoß.
    Na, ob man das verallgemeinern kann?
    Wenn ich früher bei meinen Grosseltern in den Hühnerstall ging, hats mich hinterher gejuckt wie verrückt,
    die nackten Beine im Sommer ganz besonders.
    Das führte mich damals zu der irrigen Annahme, ich sei gegen Hühner allergisch.

    Es stimmt leider, das zumindest meine Großeltern nix weiter gegen Milben unternommen haben,
    außer ab und zu Kalk reinzustreuen,
    ich glaub, die haben das Problem gar nicht so wahrgenommen.

    Fressfeinde der Milben?
    Ohne zutun des Menschen werden sich da garantiert im Hühnerstall nicht genügend versammelt,
    um dieser Plage Herr zu werden.
    Geändert von Kamillentee (27.08.2013 um 15:28 Uhr)
    Futter macht Freunde.

  5. #15
    Avatar von adda-andy
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    Hmm, ich kann mich an keine Juck- und Krabbel-Attacken erinnern und ich habe auch als Kind viel Zeit bei den Hühnern verbracht. Also ich finde zumindest diesen Denkansatz halt mal sehr interessant!
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  6. #16
    Avatar von Tanny
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    Hallo allerseits,
    genau - ich kann mich nämlich aus meiner Kindheit auch an keinerlei Probleme erinnern. Und das Hühnerhaus (ein alter Holzschuppen) war sogar ein großartiges Versteck bei unseren Spielen.
    Ich erinnere mich nicht, dass irgendwer damals um die Hühner auf dem Hof irgendwelchen Aufwand betrieben hätte.
    Sie waren einfach da - zur Melkzeit wurde den Hühnern eine Schippe Körner auf den Hof gestreut, den Schuppen nutzten sie als Schlaf- und Brutplatz und ein paar legten auch dort ihre Eier (die anderen irgendwo im Heulager), im Herbst war dann großes Schlachten (ein paar Hühner, Gänse, Schweine) und das wars.
    Allerdings lebten auch dort die Hühner frei auf dem Hof bzw. der Insel.

    Deswegen schrieb ich auch eingangs: ich denke, dass ein Gleichgewicht nur herstellbar ist, wenn die Hühner frei leben können - also nicht in einem eingegrenzten Gehege, wo die Vegetation auf Schafwiesenhöhe abgegrast ist und kaum noch irgendein anderes Lebewesen (außer Parasiten am Huhn) eine Lebensgrundlage findet.

    Was mir beispielsweise auffällt ist, dass meine Hühner alle 3 bis 4 Tage ihr Legenest wechseln. Ich finde immer zweidrittel aller Eier in einem einzigen Nest.
    Aber es ist eben nicht immer dasselbe Nest.

    Und auch ihre Aufenthaltsorte tagsüber auf dem Hof (Sandbäder, Sonnenbäder, Scharrplätze etc.) wechseln. Sie haben einen relativ genau festgelegten Plan, wann sie wo auf dem Hof im Rahmen ihres Rundganges sind: vormittags hinten im garten, Mittags vorne auf der Wiese, nachmittags auf der anderen Seite an den Reitplätzen und abends an den Teichen.
    Aber in diesen Bereichen halten sie sich täglich woanders auf.
    Allein das, denke ich sorgt schon dafür, dass der Parasitendruck sich nicht bis ins Unendliche steigern kann.

    Bei den Pferden (also bei der Herde, die die räumlichen Möglichkeiten hat) beobachte ich übrigens ähnliches (obwohl wir da natürlich täglich abäppeln)

    Für die Diele habe ich jetzt erst mal Raubmilben bestellt. Die werde ich dieses Jahr noch in den alten Schwalbennestern aussetzen.
    Im Frühjahr bevor die Schwalben wieder kommen, werden wir dann die alten Nester entfernen und an derselben Stelle neue Kunstnester aufhängen. Auf weitere Behandlungen mit Kieselgur u.ä. werde ich da dann doch erst mal verzichten und schauen, ob es nicht anders geht.

    Im Hühnerstall werde ich dasselbe Spiel dann im Frühjahr fortsetzen (da muss sich erst mal das Kieselgur abbauen) - und dann werde ich mich auf die Suche machen nach diesen Skorpionen...mal sehen, was sich da findet...und ich werde ein paar umgestülpte, mit Holzwolle gefüllte Blumentöpfe aufhängen, um Ohrkneifer direkt am Stall anzusiedeln - die leben hier sowieso zu hauf - vielleicht kann man sie ja etwas geballter in den Bereich der Hühner locken

    LG
    Kirstin

  7. #17
    Avatar von aria
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    Ich habe noch keine Milbenplage bis jetzt und die Kieselgur verstreue ich nur sporadisch hie und da im Nest. Deine Idee gefällt mir ganz gut und erscheint mir mehr als sinnvoll - bitte berichte weiter. Und das mit den Ohrkneifern werde ich auch umsetzten. Danke für eure tollen Ideen

  8. #18
    Avatar von Tanny
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    So, gestern abend kam meine Bestellung an
    Ich habe nun erst mal 25000 Raubmilben (ich frag mich, wie die die zählen - ich habe nach 15 Stück Schluß gemacht bei meiner "Wareneingangskontrolle" )in den alten Schwalbennestern und im Gebälk zum alten Boden ausgesetzt.

    Mal schauen, was die jetzt vorm Winter noch schaffen....

    LG
    Kirstin

  9. #19
    Avatar von Petrale
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    Hallo Tanny, interessante Berichte. Ich selber setze auf biologische Anwendung gegen Vogelmilben = Kieselgur und günstiges Speiseöl . Bei explosionsartiger Vermehrung haben jedoch weder natürliche Feinde noch Kieselgur eine Chance diese so zu dezimieren, dass die Hühner vital bei Blutraub bleiben können bzw. eine zufriedenstellende Legeleistung erbringen. Öl vernichtet Milbenbestände sofort und ohne Rücksicht auf Verluste . Lässt man in Verbindung mit Öl das Kieselgur weg könnten sogar die Räuber der Milben überleben (Spinnen, Raumbilben..etc).

    Biologisches Gleichgewicht aufgrund von natürlichen Milbenfeinden halten ist nmM in der Hinsicht auf VM heute nicht mehr möglich. Wenn man glaubt milbenfrei zu sein schleppt der nächste Wildvogel die nächsten Milben mit ein. Wenn ich natürliche Feinde der Milben in meinem Stall einbringen würde, hätte ich schon bei jeder Reinigung Angst zuviel von ihnen mit auf den Kompost und Biomüll zu werfen. Einen natürlichen Kreislauf für Räuber der Milben halte ich heutzutage für unmöglich. Der Mensch hat schon zuviel Kreisläufe durchbrochen und zerstört. Die Natur nachahmen erweist sich immer als wackeliges Anfängerkonstrukt - siehe Bienen....letztendlich gibt sich Mensch geschlagen und sieht mit Giften seinen Sieg gegen die Plagegeister....ohne die Konsequenzen auf sich nehmen zu wollen...Konsequenzen müssen leider die Endverbraucher auf sich nehmen.....

    solltest Du einen geschlossenen Kreislauf herstellen und ein entsprechenden Erfolg von Vitalität der Hühner aufgrund der Abnahme der Milben, Reinigung des Stalles herstellen können, wäre das ja eine Sensation...

  10. #20
    Avatar von Tanny
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    Hallo Petrale,

    Zitat Zitat von Petrale Beitrag anzeigen
    ......Biologisches Gleichgewicht aufgrund von natürlichen Milbenfeinden halten ist nmM in der Hinsicht auf VM heute nicht mehr möglich. Wenn man glaubt milbenfrei zu sein schleppt der nächste Wildvogel die nächsten Milben mit ein. ....... Einen natürlichen Kreislauf für Räuber der Milben halte ich heutzutage für unmöglich. .....n...
    ich glaube da liegt genau der Denkfehler: "natürlicher Kreislauf" kann nicht gleich heißen "milbenfrei".
    Ein natürlicher Kreislauf ist immer ein im Durchschnitt betrachtetes ausgewogenes Verhältnis von z.B. Milbe und Räuber.
    Mein Bestreben ist kein milbenfreier Bestand, (Milben leben nun mal auf Federvieh, wie Milben zu unserer Haut gehören), sondern ein Bestand, der durch die Anwesenheit der Milben nicht beeinträchtigt wird.

    Dass das in einer größeren bestandsdichte natürlich nicht zu erreichen ist, kann ich mir vorstellen, da ja schon die Bestandsdichte per se unnatürlich ist. Bei aber gerade mal 15 bis 18 Hühnern auf 5 ha Land sollte es m.M. nach realisierbar sein.

    ...Versuch macht klug - in einem Jahr bin ich hoffentlich schlauer

    LG
    Kirstin

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