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Thema: Bruderhahn

  1. #11
    Avatar von Kalzifa
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    Das könnte ich mir auch vorstellen, also das sie geschlachtet werden bevor sie geschlechtsreif sind. Kann man sich diese Hähne online bestellen?
    1,5 gelbe; 4,5 blaugesäumte; 1,2 schwarze große Orpington - 1,4 Co Nou - 5,4 New Hampshire - 2,3 Zwergseidis - 1 Lohmann braun - japanische Legewachten

  2. #12
    Avatar von piaf
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    ich hatte hier 8 stramme Hähnchen, alles Hybriden zur Mast, aber keine Masthybriden. Einer wurde Chef und der Rest war bis auf wenige Kabbeleien friedlich. Ich hatte sie als Eintagsküken bekommen und sie blieben ein knappes Jahr in dieser Konstellation zusammen. Solange man keine Hennen dazu setzt geht das. Das war also deutlich über die Geschlechtsreife hinaus und wie man sieht, werden solche Tiere auch jetzt schon auf den Markt gebracht.
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  3. #13
    Avatar von Mother Goose
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    Ich halte persoenlich nichts davon. 4 Cents pro Ei hoert sich nicht nach viel an, aber pro Schachtel sind das 40 Cent, und da macht Otto Normalverbraucher nicht mit. Selbst wenn das machbar waere, koennte so ein Haehnchen nicht mit Masthybridhaehnchen mithalten, die schon nach 5 Wochen geschlachtet werden koennen. Wir reden hier von 12-16 Wochen, und selbst dabei wird noch nicht einmal dasselbe Gewicht wie bei einem MH erreicht. Und wer will schon ein Hahenchen kaufen, dass kleiner und "zaeher" (die meisten Leute sind das weiche Fleisch von 5 Wochen alten Haehnchen gewohnt) ist, aber doppelt soviel kostet? Im Prinzip ist der Hintergedanke des Projekts ganz nett, aber leider nicht reell. Da bestelle ich meine Kueken lieber als "straight run", habe dadurch eine Anzahl von Haehnen, die dann mit 4 Monaten geschlachtet werden und vorher ein schoenes Leben hatten.

  4. #14

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    Guten Morgen,

    als Brathähnchen werden sie wohl wirklich nicht durchgehen als Hühnerfleisch in Fertigprodukten dagegen schon.

    Das ist ja das, was ich so ein bisschen pervers finde, wie sehr auch der Biobereich schon von Fertigkost durchzogen ist, das führt diese Ernährungsform doch ad absurdum


    LG
    Ulrike


    P.S.

    Dennoch halte ich die Bruderhahninitiative für sehr freundlich dem Tier gegenüber und ob der Bauckhof sich das leisten kann, die Tiere entgegen der Richtlinien zu halten, wage ich stark anzuzweifeln.
    Insgesamt eine gute Idee.

  5. #15
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von piaf Beitrag anzeigen
    Sil, müsstest man das nicht auch noch mit Kosten für eine Erbrütung der gleichen Zahl Masthähne verrechnen, die ja auch nicht umsonst ist? das ist ja ausserdem bei den geschlüpften und getöteten Hähnchen auch noch als Verlust anzusetzen.

    Die fehlende Rentabilität war ja bisher das Argument der Tötung. Ich gehe davon aus, dass auch demeter und Co bei der Berechnung der 4Cent einen Kostenabdeckung kalkuliert haben, keineswegs einen Zuschussbetrieb.

    ich bin mir sicher dass sich für junge Hähnchen aus Nichtmastlinien ebenfalls ein Markt entwickelt, aber abgesehen davon hat Demeter ja einen weiteren Fokus auf das (hybride) Zwiehuhn, was die Problematik des mangelnden Fleischansatzes entkräften würde.

    ich habe vor einem Laufband einer Brüterei gestanden auf dem lebendige nur halb geschlüpfte Küken in den Schredder fuhren, dieses Knirschen und Fiepen habe ich tagelang nicht mehr aus dem Kopf bekommen. In einem eigentlich nicht zugängigen Nebenraum stand die Tür offen, in dem mehr als 3 Meter hohen Raum stand eine irrwitzige Pyramide aus toten Hähnchenküken des Vormittages, die von oben nach Geschlechtselektion und Tötung über einen Schacht runterfielen.....
    Als wirtschaftlich rechnender Betrieb wird man noch ganz andere Posten mit einrechnen und vor allem die Zahlen nicht über den Daumen peilen wie ich es gemacht habe, aber ich rechne auch nicht marktwirtschaftlich.
    Wenn aus so einem Hähnchen, wie von der Zwerg geschrieben, 10 - 12 Euro Verkaufspreis erwartet werden, wie hoch sind die Kosten des Mastbetriebes? Bei normalen Masthähnchen ist der Gewinn je Tier ja minimal, ich habe, glaub ich, mal gelesen, im Cent-Bereich, erst die Menge bringt ein akzeptables Einkommen. Das wird ja bei diesen Bruderhähnchen nicht wesentlich anders sein. Wobei, wenn das Fleisch dieser Tiere dann tatsächlich im Gros für Fertigprodukte etc verarbeitet wird, der Endpreis ja nochmal durch die Abnehmer gedrückt wird. Also wird auch hier, auch wenn am Ende Bio draufsteht, am Tier selber gespart werden wo es nur geht. Weil auch ein Biobetrieb rechnen muß. Abgesehen davon müssen die Schlachtkörper der Bruderhähnchen ja auch erst mal dem Volk schmackhaft gemacht werden.
    Was ich mich auch frage ist: Kommen die mindestens 12 Euro, die die Schwesterhenne erarbeitet, tatsächlich den Masthähnchen in Form von kleineren Stalleinheiten, Auslauf, kurzen Transportwegen usw zugute oder ist das nur eine Masche, gutgläubigen Leuten teure Eier mit einer kleinen "Gutes-Gewissen-Beilage" zu verkaufen?

    Das Bild, das du beschreibst, muß jeden halbwegs fühlenden Menschen verfolgen. Mir reicht die Vorstellung davon, und mir wird ganz elend, aber ist denn die Verarbeitung der schlachtreifen Hähnchen nicht genau so pervers und grausam? Die werden der Reihe nach an den Füßen Kopfüber ans Laufband gehängt, und einer Reihe von Maschinen überlassen, denen es völlig wurscht ist, ob da eines noch nicht ganz tot ist, wenn es in die Rupfmaschine kommt.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  6. #16
    Avatar von piaf
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    der Faktor >schlachten< , bzw wie das in Großbetreiben gehandhabt wird, wird natürlich nicht durch Hybrid- Hähnchenaufzucht entschärft, nur vergehts mir einfach, wenn die Tiere schon da sind, dass sie nicht als Lebensmittel genutzt werden. Stattdessen robben die monströsen Nichtbrüder mit weichen Knochen in den Mastställen. Die Menge des Verzehrs wird ja durch die frühe Kükentötung nicht geringer. Der Händler hier hat die Hybridhahnenküken an Höfe zur langsamen Mast verkauft, dieser Mann macht kein Geschäft was sich nicht lohnt, ich kenne ihn seit Jahren. Ich persönlich brauche das alles gar nicht, aber die Deckung des Fleischbedarfs verlangt ja nunmal einen gehbaren Weg. Die Kükentötung gehört für mich nicht dazu. Dass demeter noch immer den konventionellen Hybriden einsetzt ist für mich trotz allem unverständlich
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  7. #17
    Avatar von K1rin
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    Eigentlich eine schöne Idee, wenn man mal kurz darüber nachdenkt.

    Aber wenn man an die Nachbarn denkt, die in der Nähe eines solchen Aufzuchtbetriebes wohnen, dann kann ich mir vorstellen wie das klingt, wenn rund um die Uhr zig Bruderhähnchen krähen.
    So viele abgelegene Höfe kann es auch nicht geben, um vielen dieser Bruderhähnchen den Kückentod zu ersparen. Schließlich geht es ja um ein paar Millionen Hähnchen übers Jahr gerechnet.

    Wieviel Platz steht eigentlich so einem Hühnchen gesetzlich zu?
    Dann wird diese Fläche für Monate von den Tier belegt sein. In einem Jahr könnte diese Fläche von 2 Bruderkücken "benutzt" werden - jedes Kücken bekommt 6 Monate zum aufwachsen.

    Ich bin mir sicher, dass es nicht so viel Fläche ohne Nachbarn gibt, um dieses Projekt im großen Umfang durchziehen zu können.
    Lieben Gruß
    Karin

  8. #18
    Moderator Avatar von sil
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    Wie gesagt, ich steh dem ziemlich ambivalent gegenüber.
    Einerseits finde ich die Idee an sich schon lange überfällig, andererseits fehlt mir das Vertrauen in die hühnerhaltende Industrie.
    Letztendlich frage ich mich auch noch, ob man den Hahnenküken durch den frühzeitigen Tod nicht ein, wenn auch begrenztes, Leben im Elend eines Mastbetriebes erspart?
    Jemand hat hier mal einen Film über die Endmast der Bresse in Frankreich eingestellt, dieses Einpferchen in winzigen Einzelkäfigen ist doch genau so pervers wie die Erschaffung von Mastkükenmonstern. Was wird man sich einfallen lassen, um die so gar nicht auf schnelle Gewichtszunahme gepolten Bruderhähnchen möglichst schnell aufzupoppen? 6 Monate wird man ihnen wohl eher nicht Zeit lassen, schon aus Kostengründen. Wieviele Mastküken werden dadurch "eingespart", also gar nicht erst erbrütet? Ich kann mir vorstellen, dass das eher ein Nischenprodukt für wenige bewußt einkaufende Verbraucher wird, die breite, billige Hähnchenbrust konsumierende Masse wird man damit nicht überzeugen können.
    Um es nochmal klarzustellen, ich find es furchtbar, dass Hähnchenküken als Abfall entsorgt werden, aber ich zweifle, ob in diesem Bruderküken-projekt die Lösung liegt. Für einzelne Mäster mag es eine interessante Variante sein, aber nicht so interessant, dass man einen Großteil der Küken wirklich vorm Schredder bewahrt.
    Letztendlich muß, wie piaf schreibt, ein Zweinutzungshuhn her, aber ich fürchte, bis das sich durchsetzt, fließt noch viel Wasser rhein und Donau runter.
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  9. #19
    Avatar von piaf
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    ich gaube man sollte schon versuchen mit verschiedenen Ansätzen die starren Märkte etwas aufzulockern. Das bekommt eine Eigendynamik, natürlich nicht nur positiv. Wir müssen weg von dieser völligen Eingleisigkeit, die viel zu hohe Akzeptanz eingentlich untragbarer Zustände mit sich bringt. Wenn wir aber jeden Ansatz gleich im Keim ersticken, wird sich auch nichts bewegen. Nein, so herzensgut und ethisch süßlich sehe ich das Bruderhahnsystem keineswegs, sie bleiben Nutztiere und sie werden auch als Tierproduktion kalkuliert, auch von demeter. Vorrang hat für mich aber die gedankliche Abkehr von der Tötung aus Überflusswirtschaft. Lasst doch solche Projekte einfach mal beginnen, klappt oder klappt nicht, öffnet neue Wege oder nicht, werden wir dann sehen. Wenn wir seit Jahren widerstandslos einer Produktion folgen, die gänzlich auf Übermaß ausgerichtet ist, dann können andere Fehler schon kaum noch schlimmer sein.

    in mir siehts nicht viel anders aus, sil, ich sehe die Gefahren und misstraue den Beschönigungen, aber das was jetzt läuft halte ich für unerträglich genug, neue Wege zu wagen.
    Geändert von piaf (25.02.2013 um 23:58 Uhr)
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  10. #20
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von piaf Beitrag anzeigen
    Lasst doch solche Projekte einfach mal beginnen, klappt oder klappt nicht, öffnet neue Wege oder nicht, werden wir dann sehen. Wenn wir seit Jahren widerstandslos einer Produktion folgen, die gänzlich auf Übermaß ausgerichtet ist, dann können andere Fehler schon kaum noch schlimmer sein.
    Damit hast du natürlich vollkommen recht.
    Als Opfer meines Sternzeichens kann ich halt nicht anders, als erst mal die Bedenken vorzutragen....
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