Also:
Der Hahn sollte entweder Hennen bekommen, zu Hennengesellschaft abgegeben werden, oder in den Kochtopf. Alleine halten auf Dauer ist keine Lösung, auch wenn er nicht sichtbar leidet unter dem alleinsein, fehlen ihm artgenossen.
Das ist das eine.
Zur eigenen Hennenhaltung: Hühner sind absolute Gewohnheitstiere, d.h., wenn sie sich an einen Stall gewöhnt haben und daran, darin jede Nacht zu schlafen, dann kann man sich fast zu 100 % darauf verlassen, dass sie diese Gewohnheit ohne Grund nicht aufgeben. Also geht es darum, neue Hennen erst mal an ihren Stall zu gewühnen, indem man sie ein paar Tage erst mal drin läßt. Dann kann man die Klappe aufmachen, und je nach individuellem Temperament werden sie sofort rausstürmen und die Gegend erkunden, oder lieber erst mal noch drinbleiben und sich mit dem Blick nach draußen begnügen. Da wären vielleicht für den Anfang eher ruhige Rassen von Vorteil, weil deren Aktionsradius sich nur allmählich erweitert, wogegen hektische Rassen sehr schnell ein großes Gebiet erobern können. Da du ja schon einen Hahn hast, der sich auskennt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Hahn seinen Instinkten folgend versucht, die Hennen um sich herum zu halten und ihnen auch die wichtigsten Wege zeigt. So ein Hahn ist zwar kein Rudelführer, der sagt: Mir nach! und alle folgen, aber er wird immer versuchen, Überzeugungsarbeit zu leisten und den Hennen klar zu machen: wo ich bin, seid ihr sicher, ich finde für euch die besten Brocken und die schönsten Plätze zum chillen...
Aus diesem Grund wäre es sinnvoll, mit bereits legereifen Hennen anzufangen, die wollen ja auch was vom Hahn. Junghennen gehen eher eigene Wege...
Keiner kann übrigens versprechen, dass die Hühner nicht das Gelände des pingeligen Nachbarn als besondere Spielwiese für sich entdecken. Sie sind gut zu Fuß und finden auch überall hin.
Man kann versuchen, ihnen die Richtung von Anfang an zu verleiden, indem man sie konsequent verscheucht, sowie sie den Schnabel dorthin wenden, aber wenns dumm geht, hilft vielleicht auf Dauer wirklich nur ein Zaun.
Am einfachsten und unkompliziertesten kommt man an sogenannte Hybridhühner, die kann man bei Geflügelhöfen kaufen, es gibt Händler, die damit zu Märkten fahren oder sie sogar frei Haus liefern. Oft kann man auch aus Legebetrieben sehr billig Hybriden bekommen, die bereits eine Legeperiode hinter sich haben. aus verschiedenen Gründen wird da der gesamte Bestand immer wieder ausgetauscht. Solche Hühner legen oft noch zwei, drei Jahre weiter und sind meist dankbare Anfängerhühner.
Wer, aus welchen Gründen auch immer, keine Hybriden mag nimmt am besten Kontakt zu anderen Hühnerhaltern oder zum örtlichen Geflügelzuchtverein auf, da wird einem meist gern weitergeholfen.

Noch was zum Stall: Er sollte so groß sein, dass man selber sich darin vernünftig bewegen kann, denn man muß schon regelmäßig saubermachen. Er sollte zugfrei und Marder-,Fuchs- und Rattendicht sein, evtl kann man einen Teil eines vorhandenen Gebäudes nutzen, dann muß man nicht neu bauen. Kieselgur hilft bei regelmäßiger anwendung gegen Milben (einfach mal die Suchfunktion benutzen und sich durchs Forum ackern...)