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Kann es vielleicht sein, dass es den Küken zu warm oder zu kalt ist?
Ich würde erst mal die Temperatur in deinem Kükenheim checken. Auch Kunstbrutküken schreien nicht ohne Grund andauernd. Auch zu warm kann für die Küken schädlich sein.
Richtwerte für die Temp:
1. Woche 30-32 Grad
2.Woche 28-30
3 Woche 26
bei Befiederung 23 Grad.
Zwar ist es unbestritten besser für die Küken, wenn sie mit Glucke aufwachsen können, aber es schadet Küken meiner Meinung nach auch nicht sie in einer Gruppe ohne Mama aufzuziehen.
Viele Grüße
Andrea
Italiener rebhuhnhalsig - La Flèche schwarz, blau-gesäumt - Houdan - Pommerngänse gescheckt
Ich könnte mir auch vorstellen, dass es evtl. an der Temperatur liegt, dass sie keine Ruhe geben. Natürlich ist Körperkontakt mit kuscheln für Küken wichtig, aber nicht den ganzen Tag. Wir haben unsere auch mehrmals täglich bekuschelt, aber sie mussten sich auch alleine beschäftigen. Ich kann mich wirklich nicht daran erinnern, dass sie den ganzen Tag gepiepst hätten. Die ersten 3 Küken, die wir aufzogen waren sehr viel in der Wohnung mit unterwegs, mussten aber auch stundenweise in ihren Käfig zurück. Dort haben sie dann gefressen, getrunken und ein Nickerchen gemacht. Was mir auch auffiel, dass sie unter Rotlicht nachts deutlich unruhiger waren, als unter dem Dunkelstrahler.
Nun, es findet auch zwischen Glucke und Küken (bereits im Ei, d.h. also vor dem Schlupf) eine Kommunikation statt – aber: Eine Prägung vergleichbar mit der bei Gänsen erfolgt nicht. „Suche Mama ...“ schließe ich daher aus.das die Temperatur nicht passt, bzw. Wasser oder Futter nicht gefunden werden.
Ich möchte mich mit Dir auch nicht anlegen und es geht auch nicht um Kunst- oder Naturbrut, aber was sagt Dir, dass es zwingend besser ist, dass die Küken eine Glucke haben und insbesondere bei dieser die ersten drei Jahre aufwachsen? Das ist ein ausgesprochen menschlicher Blickwinkel. Drei Jahre. Das ist schon fast ein halbes Hühnerleben – die Nachzucht ist schon lange geschlechtsreif und wer Mama (sprich Glucke - und Papa sowie so nicht) war ist nach einem Alter von 8 bis 10 Wochen eh längst vergessen.
Es gibt 3 Wege um zu Überleben: Betteln, stehlen oder etwas leisten.
Sie müssen sich das so vorstellen, als steckten Sie ein kleines "Menschlein" sofort nach der Geburt in den Hort, ohne Mutter selbstverständlich: Neugeborene (frisch Geschlüpflte) haben ein anderes Programm als nur "Wärme, Wasser, Futter, genügend Auslauf" und ... und.
Ich unverbesserlicher Verfechter von Naturbrut , fühle mit den verlassenen Individuen![]()
Liebe Grüße ...
Das ist kein guter Tag für den Hahn, wenn ihm die Füße gewaschen werden.
Habe es letzten Sonntag mit eigenen Augen gesehen: das im Wohnzimmer geschlüpfte Küken piepste laut nach "Mama", und war sofort zufrieden wenn es "toak, toak, toak ...." hörte. Jetzt springt es uns auf den Schoß, sobald es die vertraute Stimme hört, die es am ersten Lebenstag kennengelernt hat.
Konrad Lorenz hat ein Leben darauf verwendet um diese Verhaltensweisen zu erforschen.
Mariechen
Nicht nur - "er hat auch" Erkenntnisse seiner Arbeit in die Rassendoktrin des' tausendjährigen Reich's eingebracht; es ist eigentlich arg, dass soviele (auch) bedeutende Menschen von diesem Strudel angezogen worden sind.
Ich weiß, es sollte nicht Politik gemacht werden - nur will ich von Leuten, die in der Sonne standen (stehen) auch den Schatten betrachten und den Huldigungen die Umstände erklären, was da so noch ... :-(
Liebe Grüße ...
Das ist kein guter Tag für den Hahn, wenn ihm die Füße gewaschen werden.
Wir haben nicht die Gewohnheit, Küken im Wohnzimmer schlüpfen zu lassen. Das kannst du natürlich nicht wissen: die Glucke hatte das erste Ei, das angepiekt war, aus dem Nest geworfen und kalt werden lassen. Bei der Obduktion fanden wir ein lebendes Küken darin vor. Es schlüpfte vollends im Wohnzimmer (genau genommen, im Kachelofen) und mußte notgedrungen bis zum Einbruch der Dunkelheit bei uns bleiben, bis wir es der Glucke dann unterschieben konnten. Es war aber ein lehrreiches Ereignis, weil man dabei die Schlupfphase und die ersten Stunden des Kükens sowie dessen Verhalten gezwungenermaßen miterlebte. Genau so, wie es hein immer empfiehlt: "Nur durch Betrachtung kann man lernen.")
Mir hat dieses Erlebnis noch deutlicher gemacht, daß Küken mit der Glucke besser fahren als ohne. Natürlich hat Naturbrut auch "Nachteile", weil man damit keine Massentierhaltung aufziehen kann.
Geändert von Mariechen (03.05.2012 um 11:52 Uhr)
Mariechen
Hallo zusammen,
auch wenn man Küken nicht mit Säuglingen vergleichen kann, so hat der Schöpfer (für die Heiden unter uns: 'die Natur') es so eingerichtet, dass sich Vogelmütter um die Kleinen in den ersten Wochen kümmern. Deshalb ist es aus meiner Sicht das Natürlichere und das Bessere, die Küken mit der Glucke die ersten Wochen aufwachsen zu lassen. Sicherlich ist dies für das Küken prägend und lernt es so eine Menge. Freilich leidet die 'Eierproduktion' darunter, aber das nehme ich gerne in Kauf. Auch können keine Massen an Küken produziert werden. Das Ausstellungswesen wäre es mir auch nicht wert, die Küken künstlich aufwachsen zu lassen.
Erschreckend sind die zahlreichen Dramen in den Brütern aufgrund Unkenntnis, Fehlbedienung, Neugier, über die hier jedes Jahr berichtet wird. Wenigstens Neulinge sollten sich auf Naturbrut beschränken.
Ich würde mich freuen, wenn brutfreudige Rassen mehr Anklang finden würden. Wenn man die Naturbrut erlebt hat, frage ich mich schon, wie man die 'kalte' Kunstbrut noch in Betracht ziehen kann.
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