Ich möchte gerne wissen, ob Probleme bei der Paduaneraufzucht generell bekannt sind oder ob dies bei meinen Küken die Ausnahme war.
Vor drei Wochen sind bei mir 12 knuffige Paduaner-Küken im Brüter geschlüpft.
Als erstes fiel mir auf, dass die Kleinen viel lebhafter als die Küken meiner Marans, Sundheimer bzw. Hybrid-Mixen sind. Und auch lauter, ständig sind die am "Schnattern".
Zwei Tage nach dem Schlupf kamen noch zwei Nachzügler dazu - Sundheimer Küken. Diese wurden sofort und recht ausdauernd gemobbt.Einen Tag später waren sie aber akzeptiert.
Exakt eine Woche nach dem Schlupf fing eines der Küken mit dem Federpicken an. Die winzigen Schwanzfederchen schienen es dem Kleinen angetan zu haben. Dies ist mir am späten Nachmittag aufgefallen. Ich habe den Übeltäter zur Beobachtung markiert. Am nächsten Morgen gut eine Stunde nach dem Lichtanschalten gab es riesen Geschrei aus der Kiste. Einem Küken war zu diesem Zeitpunkt schon die ganze Kloake blutig gepickt. Und das war nun für ALLE Küken interessant. Ich habe das verletzte Küken separiert und die anderen weiter beobachtet.
Außerdem wurde die Kükenkiste sofort vergrößert und komplett neu eingerichtet. Statt nur Sand gab es jetzt Sägespäne, einen Heuhaufen, einen richtigen Kükentrog, ein Spiegel, was zum Klettern, die Wärmeplatte in eine andere Ecke und einen Picksandstein. Und die Beleuchtung wurde gedämpft. Trotzdem: Der ursprüngliche kleine "Kannibale" hörte nun gar nicht mehr auf andere Küken zu belästigen. Er versuchte sie an alle mögliche Stellen wie Schwanz, Kloake, Augen, Bart und Flügelspitzen zu beissen. Der Kleine hat sich regelrecht in die anderen Küken verbissen. Mein Mann hat ihn dann um die Ecke gebracht.
Das verletzte Küken habe ich am Abend wieder zu den anderen gesetzt. Am nächsten Morgen habe ich die blutig rote Kloake einfach mit Faschingsschminke geschwärzt. Es gab keine Probleme mehr.
Mit zwei Wochen begannen die Haubenfederchen zu wachsen. Nun waren plötzlich die Schädeldecken interessant!Der Kükenflaum war plötzlich weg und darunter erschien rosa Haut und die wurde gepickt. Ich war nun immer wieder mit meiner schwarzen Schminke am Werk. Dadurch konnte ich Schlimmeres verhindern.
Seid gestern (mit drei Wochen) sind die kleinen Monster in den größeren Stall umgezogen. Ich hoffe, dass nun das Schlimmste überstanden ist. Ich versuche auch städig, die Küken neu zu beschäftigen. Mal ein Apfel oder Brokkoli zum Knabbern. Dann wieder eine alte Topfpflanze zum Auseinandernehmen ......
Ein erfahrener Vereinskollege kann sich erinnern. dass bei einem ihm bekannten Paduanerzüchter solche Probleme auch immer wieder auftauchten.
Ist das wirklich ein generelles Problem dieser tollen Rasse?
Meine Paduaner sind neugierig, lebhaft und sehr zutraulich.
Müssen sie anders als andere Küken behandelt werden?
Ich habe ja auch schon einmal ein Problem mit einem Junghahn gehabt, der keine Henne der eigenen Rasse toleriert hat und diese bis auf´s Blut bekämpft hat. Und das nur deshalb, weil er nur mit anderen Hühnern aufgewachsen ist.
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