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Thema: Hühnerstall renovieren

  1. #1
    Avatar von Hasentier1
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    Hühnerstall renovieren

    hallo,
    letzte Woche habe ich im Auftrag meines Schwiegervaters einen Hahn für unsere 13 Legehybriden besorgen sollen. Er sollte nicht groß und kinderlieb sein - also habe ich einen Deutschen Zwerghahn weiß schwarzcolumbia gekauft, weil ich den so toll fand. Eine passende "Frau" lief bei Züchter im Nebengehege herum und die musste auch noch mit.
    Nun kamen diese beiden kleinen zu den großen Hühnern und inzwischen werden sie auch ganz gut akzeptiert.
    Was mir gar nicht gefällt ist, wie der Stall beschaffen ist. Für meinen Schwiegervater sind die Hühner wirklich nur zum Eier produzieren da, sauber gemacht wird alle paar Wochen mal und der Stall ist wohl seit einigen Jahren nicht mehr erneuert worden.
    Hier im Forum angekommen habe ich so einiges gelesen und gedacht, es müsste sich bei "meinen" Hühnern auch einiges ändern. Nun weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll.
    Der Stall ist massiv gemauert und innen verputzt, aber der Putz bröckelt in den Ecken. An der Decke sind irgendwelche Platten mit weißer Farbe gestrichen. Die Legenester sind wurmstichig (2 meines Erachtens auch viel zu wenig für so eine große Hühnerschar!), der Boden ist zwar aus Beton, aber uneben und z. T. auch bröckelig.
    Die Holzleisten krümeln schon, so alt sind sie...usw. von den Milben gar nicht erst zu sprechen. (Meine armen kleinen Zwerghühner!) Zum Glück haben sie einen sehr großen Auslauf und eine Miste, auf der sie immer wühlen.
    Was meint ihr - die Inneneinrichtung komplett raus? Was mache ich mit der Decke und den Platten daran? Den Fußboden ausgleichen und flüssigen Kunststoff drauf? Und wie viele Nester muss ich für die Hühnerschar einplanen? (Wobei 2 Hühner schon so alt sind, dass sie nicht mehr legen.) Ich wünsche mir so sehr, dass es die Hühner besser haben!
    Ich habe schon Kieselgur und Agrinova milbenfrei bestellt - das gehe ich als erstes an.
    Danke jetzt schon für eure Antworten!

  2. #2
    Avatar von Mariechen
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    Hallo, na so eine Ferndiagnose ist immer etwas schwierig, da man die Örtlichkeiten nicht sehen kann.

    Wenn du nur diesen Stall hast, in dem ja Hühner leben und legen, wie soll das dann mit der Renovierung gehen? Da mußt du immer Rücksicht auf die Hühner nehmen. Also schrittweise immer einen Teil des Stalls erneuern. Mit dem Fußboden sehe ich ein Problem. Denn diese Gußmasse, die man eingießen kann, braucht eine gewisse Trocknungszeit.

    Ich würde erst mal alles saubermachen: fegen, auch von den Wänden, evt mit Industriestaubsauger die Ritzen aussaugen.

    Morsches Holz gleich zersägen und verbrennen.

    Nester erneuern, und bevor sie in Betrieb gehen, in die Nester unten rein eine dünne Schicht Kieselgur. Man braucht für 3-4 Hennen ein Legenest. Bei größeren Nestern (Bananenkartons übergangsweise), passen auch gut 2 Hennen gleichzeitig rein. Mit Gipseiern nehmen sie die Nester schnell an. Sehr gut ist zusätzlich zum Heu etwas Lavendelblüten (wächst in vielen Gärten). Das riecht auch gut.

    Abgebröckelten und losen Putz abmachen und diese Stellen mit Reparaturputz ausbessern.

    Den ganzen Stall entweder herkömmlich kalken (hält aber nicht so lange, bröselt ab) oder mit Kleintierstallfarbe kalken. Da ist ein Bindemittel dabei, so daß der Anstrich länger hält, dennoch ungiftig. Das gibt es z.B. bei www.kalkladen.de zu bestellen.

    Dieser Kalkanstrich verhindert Schimmelpilze, Krankheitserreger und Parasiten.

    Bei Saubermachen auch Tröge und Tränken nicht vergessen. Hochdruckreiniger eignet sich da gut dafür.

    Insgesamt ist es wichtig, daß der Stall so gut gelüftet ist, daß sich ein trockenes Raumklima einstellt. Wenn die Hühner immer ein trockenes Staubbad haben, haben es Milben und Federlinge eher schwer. Die Einstreu sollte dick genug sein und immer völlig trocken sein.

    Vorteilhaft ist ein überdachter Hühnereingang von ca 30-50 cm Länge, so daß es bei sehr schlechtem Wetter nicht reinregnet, reinschneit und die Hühner in dem Korridor sich ein wenig die Matschfüße abtreten. So bleibt der Stall auch besser trocken. Für die ungemütliche Jahreszeit lohnt sich diese Mühe, und auch gehen Spatzen m.E. nicht durch so einen Eingang, um sich das Futter zu holen.
    Mariechen



  3. #3
    Avatar von Hasentier1
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    danke...

    ...für die ausführliche Antwort!!!
    Ja ich habe mich auch schon gefragt, was ich in der Zeit mit den Hühnern mache, in der ich den Stall renoviere.
    Aber diese witzigen Tiere sitzen so gerne in der Werkstatt meines Mannes auf der Drechselbank (da gibt es eine Stange :0), zur Not könnte ich sie da auch mal eine Nacht einquartieren.
    Aber nun weiß ich zumindest, wie ich anfangen kann mit dem Renovieren und worauf ich achten muss.

  4. #4
    Avatar von vogthahn
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    das Problem ist, das man die ganzen anfallenden Arbeiten nicht an 1-2 Tagen schafft, das dauert dann eher ein paar Wochen...
    ich würde einen Behelfsstall bauen (also z.B. einen Unterstand mit Drahtgitter als Raubtierschutz), jetzt ist es ja noch nicht so kalt
    dann in aller Ruhe den Stall grundsanieren (schon eine dickere Putzschicht dauert ein paar Tage, bis sie trocken ist und gestrichen werden kann)
    die Decke würde ich nur verspachteln und streichen, wichtiger ist glatte Wand und glatter Fußboden, Fließestrich ist evtl. sinnvoller als Kunststoff, kenne mich da aber nicht so aus, habe nur Holzfußböden
    Die besten Ärzte der Welt sind
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  5. #5
    Avatar von cunde
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    wenn du wirklich GROß renovieren willst - inkl fußboden, alle schadhaften stellen verputzen etc... schließe ich mich vogthahn voll an - dann muss ein behelfsstall her, denn in 3 tagen wird das nicht getan sein. und die werkstatt wird unter einigen wochen hühnerbelegschaft wohl leiden - außerdem ist die frage, ob dort belüftung etc passt.

    wenn du nun schon sauber machst und schadhafte stellen neu verputzt und holzteile aus tauscht: da milben im stall sind, würd ich vorher alles abflämmen und die hühner gegen milben behandeln.

    Liebe Grüße! Chris & Eve

    1,2 Sundheimer / 0,2 Wyandotten silber-schwarzgesäumt / 0,1 Legehybrid schwarz Harco / 0,3 Legehybriden braun

  6. #6
    Avatar von Hasentier1
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    Danke auch für die letzten Tipps,
    na da wird der zeitweilige Behelfstall wohl auch groß genug werden müssen...es sind ja nun einige Hühner. Aber es stimmt natürlich, dass diese Arbeiten eine Weile dauern. Das werde ich nicht mal eben so schaffen. Nötig ist es trotzdem dringend von Grund auf zu sanieren. Früher wohnten in dem Stall auch Kaninchen und Schweine - die Boxen dafür sind auch längst morsch und werden abgerissen, dann haben die Hühner mehr Platz und ich kann im Stall auch ein schönes Staubbad einrichten. Was werde ich lachen, wenn sie darin baden :0)
    Ich freue mich so, dieses Forum gefunden zu haben! So ein netter Umgangston, so ausführliche Antworten und so nette Leute :0)
    Danke auch für die letzten beiden Tipps!
    Viele Grüße
    Christine

  7. #7
    Avatar von Mariechen
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    Zitat Zitat von Hasentier1 Beitrag anzeigen
    Ich freue mich so, dieses Forum gefunden zu haben! So ein netter Umgangston, so ausführliche Antworten und so nette Leute :0)
    Danke für die "Blumen", aber freu dich nicht zu früh! Hier kann es ganz schön heftig krachen, wenn verschiedene Ansichten aufeinanderprallen.

    Dennoch hast du recht, einige Leute sind sehr nett hier.
    Mariechen



  8. #8
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Ich habe erst jetzt gesehen, daß es diesen Fred zweimal gibt, und kopiere meinen Beitrag hierher. Allerdings hab ich jetzt keine Lust mehr, meinen Beitrag zu korrigieren (es wurden ja schon Fragen beantwortet). Überflüssiges kann also unbeachtet bleiben.

    Hallo Hasentier - sei erstmal herzlich willkommen hier

    Das ist ja ganz toll, daß Du alles in Ordnung bringen willst! Ein gemauerter Stall ist schon mal eine super Grundlage. Erstes Problem scheint mir zu sein, daß die Hühner während der Renovierungsarbeiten irgendwo anders untergebracht werden müssen. Hast Du da eine Möglichkeit - vielleicht in einem Nebenraum ?

    Ansonsten: Die komischen Platten an der Decke (welches Material?) runter reißen. Ich vermute mal, daß dahinter Holz ist ? Dann die Decke mit Rigips verkleiden, die Rillen/Nahtstellen vergipsen.

    Lockeren Putz mit Hammer abkloppen, übrige Wände sauber kratzen und abwaschen, Löcher neu verputzen (mit Gips oder Zement) und dann alles neu kalken, inkl. Decke.

    Den Betonboden ebenso von losen Teilen befreien, rinigen und einen Fachmann fragen, ob man darauf Fließzement aufbringen kann/darf. Da kenne ich mich nicht aus.

    Hilfreich wären ev. Fotos vom Istzustand des Stalls.

    Ich würde den Stall komplett räumen und alles Zeugs wegschaffen/verbrennen, ein neues Kotbrett besorgen, neue Sitzstangen (gehobelte Dachlatten mit abgerundeten Kanten), eine neue Hühnerleiter bauen (20 cm breites Brett mit dünnen Querleisten bestücken z.B.)

    Gibt es ein Fenster, und was ist mit dem ? Besteht eine Lüftung und funktioniert die ? Wie steht es mit der Tür ? Ist das Fenster zu öffnen und ist ein Volierengitter davor ? Wie groß ist der Stall ? Steht der Stall für sich , oder ist es ein abgetrenntes Teil in einer größeren Scheune/Stall ?

    Wenn man mit Milben zu tun hat, ist es besser statt Holznester einfach in einer dunklen Ecke (z.B. unter dem Kotbrett) eine Art Bank aufzustellen und darauf diverse Gemüse-Pappkisten (von Gurken und Tomaten) zu stellen, mit Heu gut ausgefüllt. Bei 14 Hennen reichen drei Kisten. Diese Pappkisten kann man dann alle paar Monate gegen neue austauchen. Die Bank kannst Du ja gleich etwas länger bauen, so daß ev. eine Kiste mehr drauf paßt. Meine Bank (ich habe Zwerghühner) ist 120 x 30 cm und 40 bis 50 cm hoch. Die Beine sind aus Dachlatten gemacht, und davor habe ich einen Besenstiel als Anflugstange montiert. Deine Bank würde ich 40 cm tief bauen (ev. aus zwei 20 cm-Brettern), und so lang bauen, daß drei bis vier flache Kisten drauf passen.
    Ich habe auch einen gemauerten Stall, Betonboden und Wände sowie Decke mit Rigips ausgekleidet. Bisher hatte ich noch keine Milben und halte Hühner seit zwölf Jahren. Ich entferne den Kot täglich vom Brett.

    Als Streu benutzen die meisten Hühnerhalter Sägespäne. Die staubt aber sehr. Besser sind Hanfstreu und Leinstroh. Wenn man genug Lagerplatz hat, sollte man Hanf- und Leinstroh als Pallettenware kaufen. Das ist dann nicht viel teurer als Sägespäne. Stroh im Stall ist ungünstig, weil sich in den Röhren das Ungeziefer verbreitet. Es gibt aber auch Strohmehl als Streu (ist kein Mehl, sondern gehexeltes Stroh). Das staubt aber wie Hölle - meine Hühner hassen das Zeugs und husten und niesen davon.
    LG, Saatkrähe

    Meine r-Taste hakt - sorry, wenn ich es manchmal übersehe

  9. #9
    Avatar von Hasentier1
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    Fotos

    So hier kommen Fotos vom Ist-Zustand des Stalls (bitte nicht steinigen - wie gesagt es ist (noch) nicht mein Stall).
    Eine neue Hühnerleiter habe ich gebaut, wobei ich nach Lesen hier im Forum wohl noch die Sprossen etwas abrunden muss und zu schmal ist sie wohl auch . Sie kommen zwar munter hoch auf ihre zwei Stangen (in der Mitte hinter der Holzverschalung), aber ich glaube es geht besser, wenn die Sprossen nicht so scharfkantig sind.
    Ansonsten sieht man die drei Legenester, Hühnerleiter daneben - wo es nach oben geht. Warum das oben mit Holz verkleidet ist, weiß ich nicht. Darunter waren früher die Kaninchenställe. Ich dachte die reiße ich auch raus. Dient im Moment nur als Lagerplatz für irgendwelche Metallteile.
    Rechts oben hinter der Holzverkleidung wäre auch noch jede Menge Platz.
    Zu den Platten an der Decke : das scheint mir OSB mit Kalkanstrich zu sein und drüber ist eine Balkendecke. Ja Rigips geht bestimmt gut, spachteln kann ich auch :0)
    Ein Fenster aus Holz gibt es auch., dass man auch aufmachen kann. Soweit ich weiß gibt es einen Einsatz, der mit Gitter ausgefüllt ist, der wurde im Sommer immer eingesetzt. Warum das diesen Sommer nicht passiert ist, keine Ahnung. Der Stall ist ca 2x2m, die Hühner nutzen ihn zum Schlafen, Eier legen und futtern. Ansonsten sind sie immer draußen (ca. 100 qm) im Auslauf.
    Der Stall ist ein Raum für sich, der an der Garage angebaut ist. d.h. es gibt auch Strom darin und Licht, was wir bisher allerdings nie gebraucht haben, da die Hühner abends immer alleine reingehen und wir nur noch die Tür zumachen müssen.
    Ja und Streu muss ich auch besorgen lese ich gerade...
    Vielen Dank für die Tipps!!!!
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  10. #10
    Avatar von cimicifuga
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    ganz ehrlich? ich hab schon viiiiiel schlimmere hühnerställe gesehen

    alles was holz ist raus schmeißen und abfackeln. die holzasche kannst du dann gleich ins staubbad schmeißen (ohne nägel und schrauben drin)
    wer die menschen kennt, liebt die tiere
    findet mich auf facebook unter "MALUs Hühnergarten"

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