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Thema: Rechtliche Situation der Hühnerhaltung in Österreich ?

  1. #31
    Avatar von Mariechen
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    Neulich habe ich auch mit einer lieben Freundin über Hähne gesprochen, über Nachbarscharschaftsbeziehungen und die "Emissionen" durch Hahnenschrei. Ich habe dann verstanden, daß manche Menschen eben doch sensibler und stärker gestört sind durch so ein Krähen, sogar wenn der Hahn 30 m weg und in einem Stall untergebracht ist, und manche stört es eben gar nicht. Und bei Hähnen ist die Spannbreite zwischen ab und an mal krähen und morgens ab 3.30 Uhr Dauerkrähen doch sehr groß. Manche Junghähne, wenn sie ihre "Männlichkeit" entdecken, üben das Krähen doch sehr ergiebig, bis sie es beherrschen. Ein Hahn ist eine wunderbare Sache, und für die Hühnerherde wertvoll. Jedoch ist mir auch die Nachbarschaft wertvoll. Und ich bin sehr dankbar für jedes gute Verhältnis, wo man offen sagen kann: sagen Sie's mir wie es für Sie ist mit dem Krähen - Ihre Rückmeldung ist mir wichtig und wir werden nach einer Lösung suchen, falls es Sie stören sollte. Gute Beziehungen bilden sich, wenn man sie entsprechend pflegt, schlechte entstehen fast von selber, machen einem aber das Leben schwer.
    Mariechen



  2. #32
    Avatar von Birgit08
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    Hallo,

    @Mariechen: ich lebe auch lieber in Frieden mit meinen Nachbarn und hatte bisher in meinem ganzen Leben auch noch keine Probleme damit. In der Stadt, in der ich vorher gewohnt habe, war ich mitten im Wohngebiet und in der Nähe des Krankenhauses. Dort hatte ich 6 Papageien, die wirklich sehr laut waren, und niemand hat sich je beschwert. Verglichen mit diesen Papageien ist der Hahn ziemlich leise. Umso mehr hat es mich überrascht, dass hier auf dem Land das als soooo schlimm empfunden wird, wenn ein Hahn kräht.

    Aber man muss auch sehen, dass ja die allermeisten Nachbarn sich nicht gestört fühlen, und manche sogar sagen, sie vermissen etwas, wenn sie den Hahn mal nicht hören.

    Ich habe schon sehr viel Kooperationsbereitschaft gezeigt, wie ich finde, aber egal was ich mache, es ist noch immer gleich indiskutabel für ihn, dass ich diesen Hahn habe, oder überhaupt die Hühnergruppe. Zum Miteinander-auskommen gehören schon zwei, jeder bewegt sich ein bisschen auf den anderen zu, aber es kann nicht so sein, dass sich nur einer bewegt und macht und tut, während der andere immer nur sagt, das geht nicht, das ist unmöglich.

    LG
    Birgit

  3. #33
    Avatar von Mariechen
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    Liebe Birgit, daß sich niemand in der Stadt über die lauten Papgeien beschwert hat, heißt nicht daß es niemanden gestört hat. Menschen sind alle sehr unterschiedlich. Manche stören sich viel, sagen nie was. Manche sagen sofort was sie stört. Manche können sich nicht mitteilen, entwickeln aber im Geheimen Agressionen und überlegen wie sie sich rächen können. Manchen stören sich eben gar nicht.

    Das ganze Thema ist sehr sehr komplex. Nach allem was ich hier über Nachbarschaftsstreit gelesen habe, ist es meistens eskaliert. Die Kraftausdrücke seitens der Hähnehalter wurden schlimmer, und alle Rechtswege haben Konflikte nicht lösen können. Und das alles nur wegen eines Hahns? Oder geht's da auch um viel mehr? Vielleicht um einen Machtkampf, vielleicht um Prinzipien?

    Auch kann man die Fälle nie verallgemeinern. Ich denke, es ist ein Unterschied ob jemand in einer Reihenhaussiedlung mit winzigem Garten noch Hühner mit Hahn hält, oder in dörflicher Umgebung wo Bauernhöfe stehen und Traktoren fahren.

    Wenn du in die Zeitung schaust, da wird in Deutschland alle paar Wochen jemand wegen Nachbarschaftsstreit erschossen. Jetzt war's ein Mietstreit, 2 Tote. Es ging nur um Nebenkosten, der Streit schwelte schon einige Monate. Neulich war's wegen Ruhestörung durch Partylärm. Mir zeigt das, daß man vorsichtig sein sollte. Es lohnt nicht, wegen eines Hahns oder seinen Partygewohnheiten sein Leben und seine Gesundheit und das anderer auf's Spiel zu setzen. (Mit Gesundheit meine ich jetzt, weil Ärger krank macht.) Es wäre gut, wenn in unserer Gesellschaft mehr Streitschlichter/Vermittler zur Verfügung ständen, offensichtlich ist dafür riesiger Bedarf.

    Eine Familie hat wegen der ständigen Beschwerden durch die Nachbarn nach Jahren die Hühnerhaltung aufgegeben (waren nur ein paar Legehennen). Die Besitzerin war sauer, weil es immer wegen der Hühner Ärger gegeben hatte. Später hörte ich dann, daß diese Hennen nicht richtig eingezäunt gewesen waren und ständig über den Zaun flogen um im sehr gepflegten Nachbarsgarten zu scharren. Kein Wunder! Das würde ich auch nicht toll finden. Also so braucht man sich nicht zu wundern, wenn man kaputte Beziehungen bekommt. Das war allerdings nicht das einzige, was die Beziehung belastet hat.

    Birgit: inwiefern hast du "sehr viel Kooperationsbereitschaft gezeigt"?
    Geändert von Mariechen (03.07.2011 um 13:47 Uhr)
    Mariechen



  4. #34
    Avatar von Birgit08
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    Hallo Mariechen,

    Du hast mit vielem schon Recht natürlich. Insgesamt liegt es auch an der Bevölkerungsdichte, in der wir leben. Es nerven uns auch viele andere Sachen (wie z.B. die Menschen, die hier in der Nähe wohnen, auf jeden Fall der Lärm der Autobahn), gegen die wir nichts tun können und wenn dann noch was Neues dazu kommt, auch wenn es eigentlich ein Naturgeräusch ist, an dem sich früher NIEMAND gestört hat, nervt es.

    Trotzdem finde ich, dass manche Leute auch toleranter sein könnten gegenüber anderen Lebensweisen, zu denen z.B. auch gehört, sich Tiere halten zu wollen und z.B. eben auch Hühner ! Wie gesagt, nicht jedermann`s Garten muss steril sein und völlig ohne Lebewesen, und Lebewesen machen nun mal Geräusche. Auch Kinder machen Geräusche und das oft nicht zu knapp !

    Zu Deiner Frage mit meiner "Kooperationsbereitschaft": Ich habe folgendes geändert aufgrund der Beschwerde:

    1) Fenster am Hühnerstall nachts fest verschlossen
    2) Hühnerstall vergrössert, damit die Gruppe morgens länger drin bleiben kann
    3) Hühnergruppe wird morgens erst später rausgelassen
    4) Fensterläden angebracht, damit der Hahn erst später anfängt zu krähen

    Seit vorgestern ist das Haus massiv gedämmt, sodass man fast nichts mehr hört, wenn er drinnen kräht und alles verschlossen ist. Es hat mich ein Vermögen gekostet, ich esse sozusagen nun "goldene" Eier ;-) !

    All das hab ich gemacht, um des lieben Nachbarn willen, damit er schlafen kann. Im Winter bin ich vielleicht froh auch wegen der Kälte um die Dämmung, im Moment fand ich das "luftige" Haus angenehmer vom Raumklima und auch von der Handhabung her. Die Hühner sind jetzt so "eingeschlossen", die Tür sehr dick und schwer, die Klappe auch mit doppelter Tür umständlich zu öffnen und schliessen. Es gibt eine Lüftung, aber ob die genug Luft durchlässt ?

    Eigentlich ist es wie ein kleines Tonstudio ! Ein Vorteil ist immerhin, dass ich die Fenster nicht mehr verdunkeln muss.
    Was ich gegen etwaige Parasiten in diesem gedämmten Haus nun tun kann, muss ich mir noch überlegen....

    LG
    Birgit

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