Die Gesetzeslage dazu ist äußerst schwammig. Ich habe damals auch versucht mich rechtlich schlau zu machen, bevor ich mir die Hühner angeschafft habe. Eine schlüssige Antwort habe ich (für Salzburg) auf keinem Amt erhalten. De facto ist die Haltung von landwirtschaftlichen Tieren auf Flächen, die nicht als landwirtschaftliche ausgewiesen sind, verboten. Was aber ein landwirtschaftliches Tier tatsächlich ist, ist so genau nicht definiert. Da es in den letzten Jahren in Mode gekommen ist sich Zwergziegen, Zwergschafe und kleine Schweinchen, selbst in Wohnungen zu halten, kann hier von landwirtschaftlicher Nutzung nicht die Rede sein. Ebenso kann man die Haltung von 5 Zierhühnern nicht zwingend als landwirtschafliche Nutzhaltung bezeichnen.
Es hinkt der Gesetzgeber ein wenig hinterher und so ist es hier, wie in vielen Bereichen auch - wo kein Kläger, da kein Richter. Man kann nur versuchen, sich mit den Nachbarn zu verständigen. Ich bin hier am Stadtrand und in der Nähe gibt es auch noch Bauernhöfe, aber dennoch ist es Stadtgebiet. Da ich keinen landwirtschaftlichen Betrieb führe, sondern einfach nur ein Wohnhaus mit Garten habe, kann ich nur auf den guten Willen meiner Nachbarn bauen. Im Falle einer Klage, käme es auf die Definition des Richters an, ob meine Hühner Nutz- oder Haustiere sind.
Es wird im einzelnen auch davon abhängen, welche und vor allem, wie viele Tiere, auf welcher Fläche gehalten werden. Natürlich spielt die Grundstücksgröße und der Abstand zu den nächsten Nachbarn auch eine Rolle. 50 Hybriden auf einem 500m2 Grundstück, bei direkter Nachbarschaft, wird man kaum durchsetzen können, hingegen sind 5 Rassehühnchen mit Gockel durchaus als Haustiere definierbar. Einen Dauerkräher wird allerdings kaum jemand im Wohngebiet tolerieren. Aber nicht nur Lärmimmisionen sind zu berücksichtigen auch geruchliche Belästigung ist tunlichst zu vermeiden.
Ich habe von Anfang an ruhige Großrassen, hektische Vielkräher müssten nach Sibirien auswandern. Mein Stall ist bis 8 Uhr morgens durch Fensterladen abgedunkelt, erst danach dürfen die Tiere raus. Bis jetzt gab es *dreimalaufholzklopf* noch nie Beschwerden. Die, die sich zu Wort melden, freuen sich über den ländlichen Charme und die gelegentlichen Eiergaben.
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