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Thema: Küken bleiben beim Schlupf stecken

  1. #11

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    ein Nachzügler hat sich ganz gut erholt - erstaunlicherweise der, bei dem ich gestern mit feuchtem Kleenex die Reste der Eihaut vom Gefieder lösen mußte- die hingen dran wie Zement, das war schon eine Tortour für das Küken, jetzt sieht es eigentlich ganz gut aus. das zweite hat mein mann heute morgen erlöst - es lag nach 20 Stunden immer noch flach wie einer Flunder, schwer atmend auf dem Bauch und konnte nicht stehen. das dritte ist inzwischen getrocknet und ich habe es von den anderen etwas abgetrennt ins Kükenheim gesetzt. Es ist noch sehr schwach, kann aber stehen- also abwarten. Das vierte Küken auch gestern morgen befreit liegt noch im Brüter auf der Seite, ist nicht vernünftig getrocknet und kann nichts- das werden wir heute abend wohl auch erlösen müssen- und heute nacht ist tatsächlich noch eins geschlüpft- am 25. tag- das steht jetzt relativ munter im Brüter- ich setze es heute mittag um.

    Allgemein hat es bei dieser Brut nicht so geklappt wie bei der letzten- 2 von den "normalen" Küken sind schon gestorben und die anderen 25 sind auch lange nicht so agil wie die Küken der ersten Brut. ich tippe mal auf eine Infektion. Die meisten fressen und trinken aber schon ganz gut. Hätte ich den vergleich nicht zur ersten brut, würde ich vielleicht denken alles wäre ok. So mache ich mir aber schon etwas Sorgen.

    LG Angelika
    2/11 Marans s/k, 2/32 Rassehühner bunt gemischt, 1/4 federfüßige Zwerghühner silber/porzellan, 1/3 federfüßige Zwerghühner kennfarbig, 2/5 federfüßige Zwerghühner gold/pozellan, 1/3 Warzenenten, 2/4 deutsche Pekingenten

  2. #12
    Avatar von Wontolla
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    Ich kenne das Problem der angetrockneten Eihaut seit Jahren. Inzwischen ist es Vergangenheit, weil es einen neuen Lösungsansatz gibt.
    Es ist naheliegend, dass zu niedrige LF die Eihaut nach dem Anpicken schneller trocknen lässt, als das Küken schlüpfen kann. Dem ist aber nicht so.
    Während der Brut muss jedes Ei zwischen 12 und 20% seines ursprünglichen Gewichts durch Verdunstung verlieren. Eigene Studien haben ergeben, dass diese Verdunstung nur unwesentlich von der umgebenden LF beeinflusst wird. Das wird nachvollziehbar, wenn man begreift, dass die Schale effektiv vor schwankenden äusseren Einflüssen schützen muss. Tatsächlich beruht die Verdunstung nicht auf der äusseren Luftfeuchtigkeit (LF), sondern auf inneren Stoffwechselvorgängen. Auch die beim Schlupf notwendige Feuchtigkeit der Eihaut ergibt sich aus Stoffwechselprodukten der ersten 12 Tage einer Brut (Quelle: LTZ). Auch das verbleibende Eiklar hängt direkt damit zusammen. Eine niedrige Bruttemperatur dämpft die Stoffwechselvorgänge, wodurch sich zu wenig (Ab-)Wasser in der Eihaut (Chorioallantoismembran) ansammelt. Das Wasser verbleibt statt dessen im Eiklar, kann nicht verdunsten und auch nicht den Schlupf fördern. Hohe Bruttemperatur fördert den Schlupf, birgt aber das Risiko einer zu hohen Verdunstung und in der Folge Verkrüppelungen vornehmlich der Zehen, möglicherweise auch innerer Organe.
    Die optimale Bruttemperatur entnehme ich neueren Studien. Demnach ist für die feuchte Eihaut eine innere Eitemperatur von 38° während der ersten 12 Bruttage optimal. Beim Motorbrüter entspricht das der Bruttemperatur, die beim Flächenbrüter höher sein muss. Nach dem 12. Tag steigt die Wärmeentwicklung im Ei durch den Stoffwechsel allmählich und ab dem 15. Tag zunehmend erheblich an. Gleichbleibend hohe Temperaturen würden dann den Kreislauf der Embryonen belasten und sie durch zu hohe Verdunstung gefährden.
    Da die letzte Brut, mit 38° bei 50% LF während der 12 Tage Vorbrut und 37,6° bei 60% LF danach, völlig problemlos verlief, werde ich mich künftig daran orientieren. Aus allen 11 angepickten Eiern sind die Küken ziemlich flott und ohne Hilfe geschlüpft. Sogar die Küken aus den übergroßen Eiern sind perfekt.



    Weil die Mehrheit bereits wenige Stunden vor dem errechneten Zeitpunkt aus dem Ei war, läuft die aktuelle Brut mit 37,4° für die zweite Phase der Brut.

    L. G.
    Wontolla

  3. #13
    Avatar von UlrikeB
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    @Wontolla
    Danke, das klingt sehr plausibel!

    Mit diesen Werten habe ich bislang im King Suro gebrütet:
    Tag 1: Temperatur 37,8°C / Luftfeuchtigkeit 48%
    Tag 8: Temperatur 37,8°C / Luftfeuchtigkeit 55%
    Tag 15: Temperatur 37,6°C / Luftfeuchtigkeit 65%
    Tag 18: Temperatur 37,0°C / Luftfeuchtigkeit 75%

    Bei der nächsten Brut werde ich 38,0 statt 37,8 einstellen. (In einigen Tagen möchte ich Eier meiner eigenen Vorwerkhennen einlegen.)
    Ist die Absenkung der Temperatur an Tag 18 auf 37 Grad sinnvoll oder ist der Wert zu gering? Sind die Werte für die Luftfeuchtigkeit so in Ordnung?
    Liebe Grüße, Uli

  4. #14
    RGZV Mölln Avatar von hagen320
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    @Wontolla

    Das würde bei mir auch einiges erklären, bei der letzten Brut sind sieben voll entwickelte Küken nicht geschlüpt (zwei Eier waren sogar schon angepickt). Obwohl das Gerät konstant 38,3 Grad (Bruja 3000d) angezeigt hat und auch das Kontollthermometer diesen Wert bestätigte sind die Küken erst am 22 + 23 Tag geschlüpft.

    Wontolla kannst Du uns noch folgende Fragen beantworten?
    Wie hoch sollte danach die Themperatur an der Eioberkante in einem Flächenbrüter in der Vorbrut und danach sein?
    Ab welcher Themperatur werden die Küken in den ersten 12 Tagen geschädigt?

    L.G.Hagen

  5. #15

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    Ich denke, den Fehler habe ich in den ersten 10 Tagen der Brut gemacht, und der passiert mir nicht nochmal. Ich hatte dieses mal ja zu viele Eier, weil ich unerwarteter Weise noch welche geschenkt bekommen habe. Laut Gebrauchsanleitung kann man in den bruja Vollautomat ohne Wendeeinsatz auch mehr Eier einlegen. Ich habe dann alle Eier ohne Wendeeinsatz eingelegt und 3 x tägl. vorschriftsmäßig gewendet, also auch immer die Wenderichtung gewechselt. nach dem ersten schieren passten die Eier dann auf den vollautomatischen Wendeeinsatz und ich habe so weitergebrütet.

    Ich denke aber, dass die Eier, die außen am Rand gelegen haben vielleicht während der erten 10 tage doch eine etwas niederigere Temperatur abbekommen haben als die Eier aus der Mitte (obwohl ich da auch öfters getauscht habe).

    Ist für mich die einzige plausible Erklärung für die Schlupfprobleme - oder halt eine Infektion.

    @Wontolla: danke für die plausible Erklärung.

    LG Angelika
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  6. #16
    RGZV Mölln Avatar von hagen320
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    Zitat Zitat von Irma64 Beitrag anzeigen
    Ich denke, den Fehler habe ich in den ersten 10 Tagen der Brut gemacht, und der passiert mir nicht nochmal. Ich hatte dieses mal ja zu viele Eier, weil ich unerwarteter Weise noch welche geschenkt bekommen habe. Laut Gebrauchsanleitung kann man in den bruja Vollautomat ohne Wendeeinsatz auch mehr Eier einlegen. Ich habe dann alle Eier ohne Wendeeinsatz eingelegt und 3 x tägl. vorschriftsmäßig gewendet, also auch immer die Wenderichtung gewechselt. nach dem ersten schieren passten die Eier dann auf den vollautomatischen Wendeeinsatz und ich habe so weitergebrütet.

    Ich denke aber, dass die Eier, die außen am Rand gelegen haben vielleicht während der erten 10 tage doch eine etwas niederigere Temperatur abbekommen haben als die Eier aus der Mitte (obwohl ich da auch öfters getauscht habe).

    Ist für mich die einzige plausible Erklärung für die Schlupfprobleme - oder halt eine Infektion.

    @Wontolla: danke für die plausible Erklärung.

    LG Angelika
    Daran kann es nicht gelegen haben, denn auf dem Wendeeinsatz liegen ja auch immer Eier außen am Rand, die täglich umgelegt werden sollten. Wichtig ist, das der Themperaturfühler auf Eioberkante steht.

    LG Hagen

  7. #17
    Avatar von Wontolla
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    Zitat Zitat von UlrikeB Beitrag anzeigen
    @Wontolla
    Bei der nächsten Brut werde ich 38,0 statt 37,8 einstellen. (In einigen Tagen möchte ich Eier meiner eigenen Vorwerkhennen einlegen.)
    Ist die Absenkung der Temperatur an Tag 18 auf 37 Grad sinnvoll oder ist der Wert zu gering? Sind die Werte für die Luftfeuchtigkeit so in Ordnung?
    Es gibt neuere Angaben in der Fachliteratur, die von 37,0° als optimale Schlupftemperatur ausgehen. Erprobt habe ich das noch nicht so, dass ich dazu mehr sagen könnte. Anzeichen deuten aber in die Richtung.
    Für die Luftfeuchtigkeit gibt es unterschiedliche Angaben, die meistens bei 80% liegen. Naturnah ist das nicht. Bei 60% hatte ich früher und habe ich auch jetzt bessere Ergebnisse. Wenn bei Dir der Schlupf optimal ist, passt vermutlich auch die LF.
    L. G.
    Wontolla

  8. #18
    Avatar von Wontolla
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    Zitat Zitat von hagen320 Beitrag anzeigen
    @Wontolla
    Wontolla kannst Du uns noch folgende Fragen beantworten?
    Wie hoch sollte danach die Themperatur an der Eioberkante in einem Flächenbrüter in der Vorbrut und danach sein?
    Ab welcher Themperatur werden die Küken in den ersten 12 Tagen geschädigt?
    Die zweite Frage kann ich eindeutig beantworten, weil ich dazu Angaben gefunden habe. Demnach liegt die Obergrenze bei 38,9° (LTZ Poultry News Nr. 1 - 2010).

    Für den Flächenbrüter könnte ich auch nur schätzen. Die Grenze von 38,9° C (102° F) würde ich auch hier nicht überschreiten.
    L. G.
    Wontolla

  9. #19
    Avatar von UlrikeB
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    Zitat Zitat von Wontolla Beitrag anzeigen
    Wenn bei Dir der Schlupf optimal ist, passt vermutlich auch die LF.
    Die Ergebnisse waren unterschiedlich.
    Insgesamt habe ich bisher dreimal gebrütet, immer mit denselben Einstellungen, die ich oben genannt habe.
    1. Brut: 18 Küken aus 20 befruchteten Eiern meiner eigenen Vorwerkhennen
    2. Brut: 3 Küken aus 4 befruchteten Wyandotten-Eiern, die ich abgeholt hatte
    3. Brut: 12 Küken aus 21 befruchteten Sperber-Eiern, die per Post geliefert wurden.

    Bei allen Bruten zog sich der Schlupf vom 21. bis zum 23. Tag, weshalb ich die Bruttemperatur erhöhen werde.
    Probleme mit schlechtem Schlupf durch ledrige Eihaut hatte ich nur bei der dritten Brut. Vier Eier waren gar nicht angepickt, fünf Küken blieben im Schlupf stecken.
    Liebe Grüße, Uli

  10. #20

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    @Uli
    Hast du den Brüter beim dritten Durchgang woanders stehen gehabt oder häufiger geöffnet?
    lg

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