Hallo zusamme,

eigentlich kann man es ja gar nicht glauben, dass wir hier in Deutschland unsere Hühner, Tauben, Enten, Gänse usw. einsperren sollen, wenn es dabei bleibt und nichts Schlimmeres auf uns zukommt, nur weil dort in diesen asiatischen Ländern geschlampt wurde ohne Ende.

Man kann aber auch nicht glauben, dass, nachdem die Vogelgrippe nun schon mehrfach ausgebrochen ist und reichlich auch Menschen gestorben sind, man keinen Impfstoff für das Geflügel entwickelt hat.

Stimmt nicht! Hat man doch! Auf Rügen wurde ein Mittel entwickelt, wie man in der Wochenendausgabe der Financial Times lesen konnte. Leider ist es nicht "marktreif", weil zu teuer. Aber was heisst in diesem Fall "zu teuer"? Zu teuer für die grossen professionellen Geflügelmäster! Und diese Leute und nur sie interessieren sowohl die Politiker als auch die Forschung. Wir vielen Hindertausend kleinene Züchter, für die unsere Tiere etwas bedeuten, wir sind völlig uninteressant.

Was heisst hier zu teuer? Für mich wäre es nicht zu teuer, denn meine Hühner sind mir sehr teuer. Und ich vermute, bei vielen anderen Kleinhaltern ist es ähnlich. Nur leider wird der Impfstoff nicht angeboten.

Und deshalb sollen unsere Tiere, die nichts anderes kennen als Freilauf, eingesperrt werden, was vielfach ja gar nicht möglich ist.

Wir haben etwa 50 Hühner plus etwa 40 Junghennen und Kücken. Unser komfortabler Hühnerstall reicht aber keinesfalls für eine 3 Monate oder längere Quarantäne, keinesfalls, völlig unmöglich.

Wir haben immer rund 4 bis 5 Hähne in der Herde (ausser den Junghähnen). Von diesen Hähnen dürfte nur 1 überleben, denn sonst gäbe es auf dem engen Raum Mord und Totschlag.

Gottseidank ist mir eingefallen, dass wir über unserem offenen Schafstall, der eine Grundfläche von rund 50 qm hat, einen Dachboden haben, in dem früher immer unser Heu und Stroh für den Winter eingelagert wurde. Diese 50 qm werde ich wohl mit Stangen bestücken und einen Grossteil der Herde für die Zeit einquartieren. Wird im Winter natürlich etwas kalt werden.

Das ist zwar ein mühsames Geschäft mit der Stallausmistung, weil ja alles vom 1. Stock nach unten und über eine Leiter wieder nach oben geschafft werden muss. Aber was tut man nicht alles für seine Tiere.

Also, für mich wären diese 3 Monate überbrückbar, ich hoffe, für unsere Hühnchen auch.

Die Hähne müssten wir allerdings absondern und damit eine "Hahnengruppe" bilden, die im Uralt-Hühnerstall "überwintern" können.

Man kann nur hoffen, dass die lieben Nachbarn mitspielen und keinen Ärger machen, wenn möglicherweise eine Hysterie ausbricht. Man weiss ja nie, wie sich eine solche mögliche Epidemie oder noch schlimmer eine Pandemie entwickelt.

Kann man sich vorstellen, dass im Ernstfall alle Kleinhalter von Geflügel ihre Tiere töten müssen, nur weil unsere Politiker mal wieder geschlampt haben? Gäbe das nicht einen Aufstand? Das halbe Ruhrgebiet besteht doch aus Taubenzüchtern.

Ich hoffe, dass dieses Horrorszenario an uns vorübergeht, vermute aber, dass die Quarantäne zur Wirklichkeit wird, denn die Zugvögel stehen schon "vor der Tür". Und die kommen zu einem erheblichen Teil aus Sibirien. Und deshalb wird es ganz sicher Ansteckungen bei unseren Freilauf-Hühnern geben.

Ich hoffe ebenfalls, dass, wenn es zur Quarantäne kommt, der Startschuss rechtzeitig gegeben wird, wenn noch keine Infizierungen stattgefunden haben. Vielleicht sollte man vorsichtshalber mit den Vorarbeiten schon einmal beginnen und sich einen eigenen Startschuss geben, denn bei uns am Bodensee gibt es immer sehr viele Zugvögel, und ich erwarte eigentlich, dass die Behörden mal wieder zu spät und dann dafür um so heftiger reagieren.

Hoffen wir, dass alles gutgeht, und dass auch alle anderen Hühnerhalter eine Möglichkeit für das Überleben ihrer Tiere finden.

gruss parade