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Thema: Kieselgur - woher?

  1. #41

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    Guten Tag Leute
    Wenn Ihr also Kieselgur in die Ecken, in die Nester und auf die Sitzstange verteilt habt, seht Ihr nächsten Tag Ergebnisse, in Form von Leichen der bekämpften Schädlinge in dem weissen Puder?
    Oder wie zeigt sich die Wirkung?
    Ich bin nicht sicher, ob ich die richtige Körnung habe. Es stiebt nämlich nur im Staubbad, nicht aber beim Verteilen im Stall. Obwohl der Händler mir eine Staubmaske empfohlen hat!

    Herzliche Grüsse, Trudy
    lieber ein erregter Unbekannter als ein unbekannter Erreger

  2. #42

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    Die Kieselgurfragen reissen nicht ab, vielleicht sollte mal auf Einzelheiten eingegangen werden.
    Tauben z.B. benutzen Wasser zum Baden und um die Federn zu reinigen. Dabei bleibt zugesetztes Kieselgur in den Federn und trocknet. Die Konsistenz des Kieselgur bleibt erhalten und erfüllt seinen Zweck optimal, trotz der geringen Konzentration. Werden hingegen dicke Schichten Kieselgur ausgebracht, wird die Wirkung eingeschränkt, d.h. durch sich selbst aufgehoben. Man kann an den Aufnahmen unter dem Elektronenmikroskop die scharfkantige Struktur der Kristalle erkennen:
    http://www.anzaplan.de/anzaplan/sites/de/diatomit.html
    und sich gut vorstellen, wie einzelne Staubpartikel an den Chitinpanzern der Milben bei ständiger Bewegung wirken. Dagegen drückt sich eine dicke Kieselgurschicht an und die Milben laufen wie auf Trampelpfaden durch den Stall, ohne dass einzelne Partikel an den glatteren Chitinpanzern hängen bleiben können. Hier hilft also wenig Kieselgurstaub viel, denn die Wirkung entsteht nicht durch Gift, sondern durch die scharfen Kristalle, die die Chitinpanzer der Krabbler zerstören. Deshalb reicht auch ein wenig Kieselgurpuder auf den Rücken der Hühnis zu streuen, das sich durch ihre Bewegung verteilt und so zu den Milben und Federlingen gelangt, an denen einzelne Kieselgurpartikel vor allem an dem Fortbewegungsapparat ihr Zerstörungswerk bewerkstelligen.
    Im Stall sollte Kieselgur mit einem Stäuber verteilt werden. So wirkt es am besten und man braucht nicht viel.
    Steinmehl wirkt nicht auf diese Art, besser ist Kalk, der auch eine andere Wirkungsweise zeigt.

    Gruss Werner
    Hühner sind nicht dumm, ihnen fehlt nur die Logik !!!

  3. #43
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    Ich hab mir jetzt auch schon viel Gedanken um den Hype um Kieselgur gemacht. Bis vor kurzem hab ich es einfach hingenommen, dass Kieselgur unbedingt eine Partikelgrösse von 12 µm haben muss.

    Komisch ist aber, dass das Märchen von Leuten in die Welt gesetzt wurde, die komerzielles Interesse daran haben. Immerhin ist das ein einträgliches Geschäft.
    Ich hatte durch die "Gehirnwäsche" hier im Forum schon die Meinung, dass nur Kiesegur mit 12 µm gegen die Vogelmilbe hilft.

    Wenn man aber mal nachdenkt dürfte einem Auffallen, dass Hühner und lange davor auch die Bankiva (Gallus Gallus) und sonstige Hühnervögel wohl kaum die Chance hatten sich Kieselgur in der Partikelgröße von 12 µm zu besorgen, da musste es normaler Staub tun, tat es auch ...

    Ich glaub immer mehr an die Self-fullfilling-theory, wenn man Angst vor dem Unglück hat, holt es einem ein, wie soll ich mir sonst erklären, dass wir nach Jahrzehnten Hühnerhaltung ausgerechnet 6 Monate nach der ersten Kieselguranwendung den ersten Milbentodesfall erleben (wenn ich den Herzkasper beim Kieselgurstäuben im März mal unterschlage)?

    Urgesteinsmehl hat die gleiche mechanische Wirkung wie es von Kieselgur angenommen wird, Staub ist Staub. Ok, Kieselgurpartikel haben bei der direkten Applikation auf die Parasiten eine bessere Wirkung, weil sie Feuchtigkeit förmlich aufsaugen.

    Aber die gewünschte Wirkung eine Staubbades ist, die lästigen Biester mechanisch aus dem Gefieder zu befördern, dazu muss es kein Kieselgur mit 12 µm sein.
    Für das künstlich angelegte Staubbad reicht also Urgesteinsmehl, das viel billiger ist. Außerdem vermisse ich immer noch glaubhafte Negativberichte über Gesteinsmehl, es gibt aber nur Berichte, Aussagen über Kieselgur ...
    Ich frage mich warum im Pflanzenschutz Urgesteinsmehl und nicht auch Kieselgur vermarktet wird ... die Frage beschäftigt mich echt ...
    Ich verwende Kieselgur keine Frage, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass es nicht hoch stilisiert werden sollte. Kieselgur hat nämlich selten eine einheitliche Partikelgrösse, sondern manche sind < 12µm manche sind aber auch < 60 µm, das 50. Percentil ist dann irgendwo zwischen 15 und 30, je nach Zusammensetzung, Grössenverteilung.

    Wie oben erwähnt, sieht es bei der Behandlung der Hühner selber anders aus, da tut Kieselgur gute Dienste, aber das Staubbad kann immer noch stinknormaler Staub oder Steinmehl sein. Wie Kieselgur aber auf den Boden wirken soll ist immer noch schleierhaft, da fehlt ja die mechanische Wirkung des "Huderns" vom Gefieder, die Biester laufen wie abermals beschrieben einfach galant oben drüber.
    Wirken kann Kieselgur erst, wenn die Viecher verletzt, also zwischen die "Mühlen" geraten und dann das Kieselgur seine austrocknende Wirkung entfaltet.

    Anders sieht das mit Rapsölemulisionen wie Micula aus, da brauchen die Biester nur durchzulaufen, dann weicht ihr Chitinpanzer auf und die Tracheen verstopfen. Folge: Erstickungstod. Aber wer will schon die Dauerschmiere auf dem Boden. Ich war heute, ä gestern aber begeistert ...

    Spät am Abend noch schön brav Stall und Hühner gepudert, wie es sein soll - fertig.

  4. #44

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    Seh Dir mal Milben unterm Mikroskop an - Du wirst schon bei 200-facher
    Vergrößerung sehen, warum eine bestimmte Kieselgurstruktur gefragt ist. Meine Beobachtungen gehen noch weiter, z.B. warum sie letztenedes austrocknen.
    Auch bei anderen Körnungen sind entsprechende Kristalle dabei, nur nicht so viele.
    Hühner sind nicht dumm, ihnen fehlt nur die Logik !!!

  5. #45
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    Da gibts genug Bilder im Netz.

    http://images.google.com/images?q=vo...=1&sa=N&tab=wi

    Auch von Kieselgur oder Diatomiten, interessant wären Bilder von der Mikrostruktur von Urgesteinsmehl.

    Mal allgemein zur Info:
    Kieselgurpartikel stehen im Verhältnis zu der Vogelmilbe
    + 12µm zu 400 bis 700 µm

    Weswegen sollen nicht noch 30 oder 50 µm die Biester tötlich verletzen?

  6. #46

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    Die Kammerjägerin vom Bodensee vermeldet Misserfolg.

    Habe heite um ca. 16 Uhr den Stall kontrolliert. An der Sitzstange etwa 6 Vogelmilben gefunden, welche sich nicht ins KG zurückziehen wollten. Dafür sind sie jetzt verblutet :P
    Im Kieselgur auf der Sitzstangenhalterung ebenfalls einige gesichtet. 4 habe ich lebend rausgefischt. Mit einem öligen Wattestäbchen rausgetupft. Da war nach einiger Zeit kein Leben mehr dran.
    Heute also statt KG, in Öl getränktes WC-Papier unter die Stange montiert. Bin gespannt, obs da immer noch Überlebende gibt morgen.

    Ich bin ganz sicher, dass es keine Blutmilben-verstecke gibt in meinem Stall. Ich kann mir nur vorstellen, dass die Hühnchen sie draussen auflesen und reinbringen. Seit Juli finde ich immer wieder welche.

    Vielen Dank, Redcap und kraehe für Eure ausführlichen Infos, sie helfen mir immer wieder weiter.

    Trudy
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  7. #47

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    @ Redcap

    Deinen letzte Abhandlung zum Kieselgur habe ich sehr interessant gefunden, denn ich bin ebenfalls ein generell notorischer Skeptiker wenn es um Kommerz geht.

    Aber beim Nachdenken ist Deine Hypothese für mich recht wirr, jedenfalls was mögliche plausible Begründungen angehen könnte.

    Was nützt dem Huhn z.B. die mechanische Beseitigung von wenigen Milben am Körper, wenn das Gros am Abend im Stall auf die Wirtskörper gemütlich wartet?

    Ist das Staubbad, dass durch Evolution entstanden ist, ursprünglich zur Beseitigung von Milben gedacht? Gab es die Blutmilben im Ursprungsland der Hühner während ihrer Entstehungsgeschichte überhaupt?

    Ist es bei dem Preis von Kieselgur und der Ergiebigkeit überhaupt notwendig, über etwaige schlechte gewinnorientierte Motive nachzudenken?

    Mich interessieren Alternativprodukte zu Kieselgur eigentlich nur am Rande, da dies Mittel billig ist und wirkt.

    Einziger Nachtteil ist die Staubentwicklung, aber das war nicht Bestandteil Deiner Anmerkungen.

    Gruss Thomas

  8. #48
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    Ja, aber wo ist die mechanische "Einwirkung" des Kieselgur im Stall?
    Da grübel ich ... bei einem Größenverhältnis von 1 : 40 glaub ich nicht, dass sich die Vogelmilbe sehr verletzt, wenn sie drüber krabbelt. Es kann nach meinem Verständnis nur wirken, wenn die Milbe beim Staubbad durch die Umwälzung zwischen die Mühlen kommt.
    Ich stell mir mal vor ich laufe (Barfuss) über eine Dach-Ziegeldeponie, da passiert mir nix. Aber wenn mir die Dinger von einem Förderband um die Ohren fliegen, kanns ziemlich wehtun, verstehste das Prinzip?

    Ja, das Kieselgur hat eine Wirkung, aber ich denke eher die kleinen Partikel mit 4µm wirken, denn die könnten die Tracheen verstopfen.
    Wirksamer ist da aber wohl was öliges für die Flächenbehandlung wie Rapsöl, da sind die Tracheen dicht. Chemisch wirksamer wäre natürlich Neemöl oder was mit Pyrethrum, das hab ich im leeren Stall (nur) zur Schockbehandlung benutzt, die Regel will ich das aber nicht werden lassen ...

  9. #49

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    Hallo

    Ich habe auch schon viele Kiselgursorten getestet, ob Filtermittel vom Schwimmbad, Weinherstellung, ...

    Und ich habe mir vor einigen Wochen bei Ebay (Verkäufer: moni_110) 5 Kilo gekauft, und muss sagen dass es wunderbar wirkt, was ich von meinen vorherigen Mitteln nicht behaupten kann.

    Ich bin mit dem Verkäufer persöhnlich in Kontakt getreten, und sie hat mir ihre Hühnerzucht gezeigt, sie hat selbst ca 100 Hühner und verwendet dieses Produkt auch selbst. Ich finde es ist auch wichtig dass der Verkäufer selbst mit dem Produkt Erfahrungen hat.

    "Wie kann denn jemand Tipps zu der Anwendung von Kieselgur geben der selbst keine Tiere hat"

    Ich werde mich wenn ich wieder Kieselgur benötige unbedingt wieder an "moni_110" wenden, da es eine exzellente Wirkung hat, und ich es zu diesem Preis nirgendwo sonst bekomme.

    Auch die Partikelgröße liegt so um die 12 Mykrometer.

    Gruß

  10. #50
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    Praktisch wenn man im gleichen Ort lebt ...

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