Hey,
ich wollte euch, auch wenn es meine Hühner nicht mehr zurückbringt, trotzdem mal von meinem schockierenden Erlebnis mit dem Fuchs erzählen.
Ich hatte zwei Zwerg-Welsumer, zwei Zwerg-Bielefelder und einen handaufgezogenen Zwerghahn. Donnerstag dann, hier bei uns in NRW ja ein Feiertag, habe ich meine Hühner wie immer an einem freien Tag schon vormittags das Tor des Auslaufs aufgemacht, damit sie sich über das ganze Grundstück bewegen können, da wir inmitten von Wald und Wiesen wohnen. Ansonsten sind sie, wenn ich in der Schule bin oder niemand zu Hause ist, in ihrem Auslauf, der meiner Meinung nach mit Netz drüber wirklich fuchssicher ist, bisher ist dort auch nichts passiert. Nach dem Mittagessen, so gegen 14.00 Uhr, ging ich in den Garten, um meinen Hühnern ein paar Leckerchen zu bringen und war sofort beunruhigt, das sie sonst auf mein Rufen auch vom nahegelegenen Feld sofort angestürmt kommen. Donnerstag wars nicht so, ich suchte zuerst im Wald, dann auf der Wiese -keine Spur. Dann kam ich von der Vorderseite auf unser Haus zu, und direkt auf dem Rasen lagen dunkelbraune Federn von meiner Welsumerhenne. Nach weiterem Suchen habe ich die drei anderen Hennen lebend, aber geschockt, wiedergefunden, nur mein handaufgezogener Hahn, der Menschen lieber als Hennen mag und der einfach unentbehrlich war, blieb verschwunden. Erst als ich in unseren kleinen eingezäunten Garten ging, fand ich massenweise Schwanzfedern von ihm... Unser Gartenbereich ist mit einem 1,50 Meter hohen Zaun eingezäunt - ein Klacks für den Fuchs. Der hat also meinen Hahn, der schlau weggeflogen ist, verfolgt, indem er über den Gartenzaun gesprungen ist, ihn dann möglicherweise an de Schwanzfedern gepackt und ihn dann zu seinem Bau geschleppt. Allein diese Erkenntnis, dass mein Hahn vor dem Wohnzimmerfenster gepackt wurde, treibt mir jedesmal wieder die Tränen in die Augen. Und wir saßen beim Essen und haben nichts gehört.. Der Fuchs, oder wohl besser, die Fähe, ist erst seit diesem Winter hier in der Nähe,meine Mutter hat ihn zu der Zeit einmal spät abends gesehen. Sie muss so einen Druck gehabt haben, für ihre Jungen Futter zu besorgen, dass sie mittags in den Garten kommt Die "Überlebenden" sind jetzt nur noch im sicheren Auslauf, damit ihnen nicht allzu langweilig ist, habe ich sie heute abend noch eine Stunde frei gelassen, aber ich war immer direkt neben ihnen. Aber am meisten fehlt mir mein Hahn. Er hat mir jeden Tag Würmer gebracht und verfolgte Menschen auf Schritt und Tritt, zu Küken war er so liebevoll... Ich kann es immer noch nicht begreifen, genauso wenig wie die Hennen. Ich weiß mittlerweile auch, woher der Fuchs kommt: Wir wohnen zwar naturnah, aber an einer Seite auch an einer großen Straße, unter der ein Wasserschacht auf die andere Seite, wo nur Wald ist, hindurchführt. Wasser fließt da nur noch selten durch, es ist für den Fuchs wohl eine unterirdische Überquerungshilfe. Auf meiner Seite habe ich noch keine Federn gefunden, aber auf der Seite im Wald liegen Fasanenfedern, Hühnerfedern und ein Rehbein vor dem Tunnelende. Ich überlege jetzt, auf "meiner Seite" einfach ein Netz davorzubauen, sodass der Fuchs dadurch nicht mehr zu mir gelangt. Er wird dann wahrscheinlich die Straße nehmen, das ist allerdings eine unbequemere Alternative, oder was meint ihr? Dem Jäger Bescheid zu sagen kommt für mich nicht in Frage, der Fuchs braucht die Beute ja, womöglich ja auch für seine Jungen. So viele Überreste, wie ich auf der Waldseite beim Tunnel gefunden habe, benötigt der Fuchs erstaunlich viel.
Alles in allem bin ich immernoch im Schock, dass der Fuchs mittags vor das Haus und in den Garten geht und unendlich traurig...
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