Danke melachi,
Danke melachi,
Es würde Sinn machen, diesen Jemanden zu fragen,
warum seine Hennen die Eier nicht zerlatschen.
Dicke, lockere Grassode in Nestgröße ausstechen, mit dem Grün nach unten als Unterlage für das gut nachgebende Nistmaterial einlegen. Dünnschalige Eier aussortieren und dem Hühnergott einen Braten opfern (Braten kann selber vernascht werden, aber nur zu Ehren des HG).
So haben meine Brahma-Bertas unfallfrei gebrütet. (bis 23 Eier)
Geschlechtsgebunden heisst, das die Henne das Merkmal immer nur einfaktorig hat, während der Hahn es ein- oder zweifaktorig tragen kann. Die Unterscheidbarkeit kommt dann durch einen Dosis-Effekt zustande. Ich habe es so verstanden, das bei der Gefiederbremse der reinerbige Hahn deutlich langsamer befiedert als die einfaktorige Henne. Der mischerbige/einfaktorige Hahn befiedert etwa gleich langsam wie die Henne.
Die langsame Befiederung hat allerdings einige Nachteile. Zum einen soll sie zu einer verstärkten Empfindlichkeit für das aviäre Leucose-Virus führen. Dann sind vor allem die reinerbigen Hähne sehr wärmebedürftig und wachsen langsamer. Ausserdem soll es durch das sehr verzögerte Schieben der Federn und die lange vorhandenen Blutkiele eher zu Federpicken kommen. Und es gibt eine Reihe von rezessiven Genen, die nur auf die gefiedergebremsten Tiere wirken und das ganze 'verschlimmern', bis hin zu Küken, die kaum noch Daunen haben und manchmal nicht mal im erwachsenen Alter richtig befiedert sind.
Zum Federsexen vermeidet man daher am liebsten die Reinerbigkeit der Hähne und setzt Hennen mit Gefiederbremse an normal befiedernde Hähne. Da die Henne das Merkmal nicht an ihre Töchter vererben kann, haben die F1-Hennen eine schnelle Befiederung, und die Hähne eine einfaktorig verlangsamte.
Eigentlich wurde sie hauptsächlich in Wirtschaftsrassen/linien reingezüchtet, wo das Gechlecht von Interesse war. Ursprünglich hat man sie sich wohl mit asiatischen Rassen wie Brahmas und Cochins 'eingeschleppt', mit denen man damals Größe und Fleischansatz bei den Landschlägen verbessern wollte.
Soweit ich weiß wurde sie auch in Ausstellungslinien reingezüchtet, weil sie sich günstig auf bestimmte 'gemusterte' Farbschläge auswirkt, u.a. bei gestreiften oder gesäumten.
Hahn und Henne können einfaktorig Träger sein, beide mit normalen
oder leicht gebremsten Gefiederwachstum.
Diese Beiden miteinander verpaart würde bei den Hähnen der F1
das Merkmal wieder zeigen. 1Fak + 1Fak = 2Fak (laut lesen )
oder: Träger + Träger = Zeiger
Die Henne könnte also doch die Gefiederbremse vererben.
Oder ist bei mir Hopfen und Malz verloren
oder reden wir aneinander vorbei?
PS: Das sind nur meine Gedanken dazu, keinesfalls sind das Feststellungen. Sollte ich falsch liegen, muss ich unbedingt wissen warum! Hätte mich mal vor 20 Jahren für Vererbung interessieren sollen, da blieb noch ein Bissel was hängen ...
Geändert von fradyc (15.08.2017 um 00:49 Uhr)
Nicht ganz, Freddy.
Stell dir vor, ein genetisches Merkmal liegt auf einer Münze. Jedes Tier braucht immer zwei Münzen. Der Hahn hat zwei gleiche Münzen, die Henne zwei unterschiedliche. Liegt die Münze auf Kopf, ist das Merkmal vorhanden. Liegt sie auf Zahl, dann nicht.
Machen Hahn und Henne nun Kinderchen, packt Vater und Mutter jeweile eine der Münzen ins Ei. Du weißt aber vorher nicht, welche Münze das sein wird. (und die Münzen können sich nicht rumdrehen).
Sind es zwei gleiche Münzen, wird es ein Hahn, sind es zwei unterschiedliche Münzen, wird es eine Henne.
Geschlechtsgebunden heißt eben, dass es immer die gleichartigen Münzen sind, auf denen das Merkmal liegt.
liegen die Münzen beide auf Kopf, dann is es reinerbig (zweifaktorig), liegen die Münzen auf Kopf und Zahl, dann ist es spalterbig (einfaktorig).
So, Mendel im Schnellverfahren.... und jetzt hochgehen und melachis Beitrag nochmal lesen und mit Münzen nachstellen, dann kriegst du auch die Details hin
na klar kann die Henne die Gefiederbremse vererben. Aber eben nur, wenn sie sie auch hat. Da das Merkmal dominant ist, würdest du die Gefiederbremse natürlich sehen. Siehst du keine, dann hat sie sie auch nicht, und vererbt sie auch nicht. Im Prinzip ganz analog zum Sperberfaktor.
Träger + Träger = Zeiger ist die Formel bei einem rezessiven Merkmal. Bei der Gefiederbremse sind alle Träger auch Zeiger.
nach der genetischen Schreibweise ist der zweifaktorige Hahn K/K, der einfaktorige Hahn K/k+, und die einfaktorige Henne K/-. Fehlt die Gefiederbremse, dann ist der Hahn k+/k+, die Henne k+/-. K ist die Gefiederbremse, groß geschrieben, da dominant. k+ ist der Wildtyp, also schnelles Gefiederwachstum, klein geschrieben, da rezessiv. Das '-' bei der Henne bezeichnet den fehlenden Genort auf dem geschlechtsbestimmenden winzigen W-Chromosom. Und diesen Winzling vererbt die Henne halt an ihre Töchter (sonst wären es keine )
@Brutlust: schöner Vergleich, das werde ich mir merken . Allerdings würde ich für die 'weibliche' Münze nen Einkaufswagen-Chip vorschlagen, also blanko, kein Kopf, keine Zahl.
Langsam dämmert´s. Ich hatte mir das so zurecht gelegt, dass die Henne Träger sein kann, ohne das Merkmal zu zeigen (weil geschlechtsgebunden).
Bei "rezessiv" hat´s dann aber klick gemacht.
Warum eigentlich nicht schon bei "dominant", genetische Vorbelastung?
Herzlichsten Dank, Euch Beiden!
(Das Münzbeispiel geht auch mit großen Scheinen, Deckenventilator aber abschalten ...)
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