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Thema: Kostengünstige Alternative zu Verminex & sonstige Tipps ;-)

  1. #1
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    Kostengünstige Alternative zu Verminex & sonstige Tipps ;-)

    In den letzten Wochen wird immer wieder das gleiche Thema neu gestartet.

    In dem Zusammenhang wird meist Kieselgur und Verminex, neulich auch Rainfarntee empfohlen. Desweiteren von mir Weidenrindentee und Vier-Rinden -Tee gegen Coccidien und Würmer.

    Ich möchte dazu einen Überblick und einige Tipps geben, sowohl für die Anwendung als auch für die kostengünstige Selbstherstellung.

    Zu Rainfarntee:

    Anwendungsbereich: gegen Ektoparasiten wie Milben und Federlinge, aber auch zum Pflanzenschutz.

    Herstellung und Anwendung:

    Original von Wiebke
    Also letztes Jahr hat es funktioniert. Wir haben es in der Apotheke gekauft, weil wir keinen Rainfarn gefunden haben, aber wir werden uns jetzt welchen ansäen. Die ganze Pflanze wird getrocknet und dann in kleine Stücke zerschnitten. Für den Tee nimmst du 30g von dem getrockneten Rainfarn, tust es in eine Schüssel oder Messbecher und gießt 1l kochendes Wasser darauf, lass es dann eine halbe Stunde ziehen. Danach mischt du es 1:3 mit Wasser, also 1l Tee und 3l Wasser. Dann kannst du die Hühner entweder darin Baden oder sprühst sie mit einer Blümenspritze damit ein, mach das ein paar Tage hintereinander. Bei uns hat das letzten Herbst gut geholfen, kann dir das aber nicht garantieren, früher hat man Rainfarn auch als Wurmkur benutzt, man sollte aber darauf achten, dass es noch etwas mehr verdünnt wird, da es giftig sein kann wenn es zu stark konzentriert ist. Also die angaben haben wir von der Apotheke bekommen, ich denke die sollten sich damit auskennen.
    Kieselgur:

    Anwendungsbereich: gegen Ektoparasiten wie Milben und Federlinge, aber auch zum Pflanzenschutz.

    Eigenart: Kieselgur ist ein Urgesteinsmehl in kristalliner Strucktur und sollte idealerweise eine Partikelgrösse von 12 - 15 µg haben.
    Die Parasiten verletzen sich an den kristallinen Strukturen und trocknen aus.

    Anwendung:
    Wichtig: Bitte Staubmaske tragen und den Kopf des zu behandelnden Huhns mit einem Tuch abdecken oder das Huhn in der Hocke zwischen die Beine nehmen, sodass der Kopf unter deinem Po liegt.

    Hinweis:
    Partikel mit einer Grösse von 3 µg x 5 - 7 µg werden als bedenklicher Feinstaub eingestuft. Er ist aufgrund seiner kristallinen Struktur krebserregend. Diese Patrikelgrösse kommt auch in o.g. Kieselgur in idealer Hauptpartikelgrösse von 12 µg vor. Es ist unverantwortlich Kieselgur zu verharmlosen.


    Weidenrindentee und Vier-Rinden-Tee

    weitere Tees hier.

    Anwendungsbereich: Endoparasiten-Coccidien-Würmer

    Coccidien

    Sie gelten zu recht als die Hauptgeißel der Vogelliebhaberei. Wir erkennen den Coccidienbefall an den roten, aufgetriebenen Leibern, die meist auch noch die Leber als dunklen Fleck erkennen lassen. Das Brustfleisch dagegen ist stark eingefallen, die Muskeln stark zurückgebildet. In diesem Zustand hilft nur noch der Gang zum Fachtierarzt, der sicherlich speziellen Mittel gegen Coccidien verordnen kann.

    Eine andere Möglichkeit ist, bereits vorbeugend Weidenrinden-Tee anstelle von Trinkwasser anzubieten. Die Weidenrinde enthält u. a. Stoffe, die Coccidienbefall verhindern. Somit dürfte der Tee als prophylaktische Alternative zum ständigen Medikamenteneinsatz anzusehen sein.

    Auch Vier-Rinden-Tee wirkt schleimlösend und sorgt dafür, daß mit der abgelösten Schleimhaut auch viele Bakterien und andere unerwünschte Bewohner mit dem abgelösten Schleim ausgeschieden werden. Von ihm geht förmlich ein Reinigungsschub aus.
    Anwendung: Siehe Link und Dosiersungsangabe der Teepackung aus der Apotheke oder dem Kräuterladen.

    Zu Verminex:

    Verminex braucht man nicht teuer kaufen für 10 Euro für 50 ml.
    Man kann auch Kokosöl (Hauptbestandteil) für 14 Euro/Liter bei Ebay inkl. Versand kaufen und mit Glycerin für 8,30 Euro/Liter auch inkl. Versand selbst mischen. Nach Lust und Laune noch Teebaumöl 50 ml für 5,15 Euro inkl. Versand oder Neembaumöl 100 ml für 6,60 Euro inkl. Versand druntermischen.

    Zur Mischung: Auf einen Liter Kokosöl kommt 100 - 200 ml Glycerin, das dürfte reichen. Um eine Seifenbildung zu erreichen, muss das ganze im Wasserbad unter Rühren auf 60 ° erhitzt werden.
    Nach dem Abkühlen kann man dann 10 -20 ml Neem- und/oder Teebaumöl untermischen.

    Eine Mischung von 1250 ml kostet dann max. 19 Euro.

    Naturlich kann man sinnvollerweile kleinere Mischungen anrühren.
    125,0 ml kosten 1,90 Euro.
    [100,0 ml Kokosöl
    20,0 ml Glycerin
    2,5 ml Teebaumöl
    2,5 ml Neembaumöl]
    Zum Vergleich: 50 ml Verminex kosten 10 Euro.

  2. #2
    Avatar von Diva
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    was ist denn im 4-Rinden Tee drin?


    Schöne Zusammenstellung, danke!

    Mira

  3. #3
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    Themenstarter
    Upps, hatte ich vergessen, wollte ich doch angeben.

    Vier-Rinden-Tee enthält Weidenrinde, Ulmen-, Birken- und Eichenrinde mit hohem Anteil an Salycilsäure und Gerbstoffen.

  4. #4
    Avatar von Diva
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    Auf Ulmen werd ich wohl verzichten müssen - die gibts hier nicht ...

  5. #5
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    Themenstarter
    In dem Shop gibts Ulmen und Weidenrinde.
    und da Birken und Eichenrinde.


    Ausserdem:
    Oregano und Bohnenkraut gibts für 4,80 Euro/kg bei info@kahler-berlin.de
    Kakaoschalen für 4,60 Euro/kg gibts hier
    Schwarzkümmelsaat für 9,98 Euro/kg gibts hier
    In Demeterqualität für 21,60 Euro/kg bei der Ölmühle Solling

    Pressschrot/Pellets sind sicher nicht die bessere Lösung, aber billiger 19.90 Euro/ 10 kg, gibts bei Makana Ebay
    Interessant hier zu die Studie zum Einfluss von Kräutern oder ätherischen Ölen bei Broilern, das gilt aber auch für Hobby und Rassehühner.


    Interessantes über Neemöl und Moanui (Emuöl) im Einsatz bei Endo - und Ektoparasiten

    und dem Einsatz von Flubenol.

    Nochmal in Kürze die Dosierung für ein Tier:

    1,2 g Flubenol/Tier werden einem Kilo Futter oder Wasser unter gemischt (Vorlösung in etwas Mineralwasser) und über 7 Tage verabreicht.

  6. #6
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    Themenstarter
    Achja, wenns denn doch mal zu Coccidien und den Lähmungserscheinungen kommt.
    Allen Tieren Baycox und Vitamin B über das Trinkwasser verabreichen.
    Den Tieren mit Lähmungserscheinungen über 5 - 7 Tage Vitamin B Injektionen in den Brust - oder Beinmuskel geben.

    So, das müsste alles über Selbstmedikamentation sein.

    Achja Farbtherapie:

    Lesenswerte Hinweise hierzu gibt es hier und hier.

    Bei Impfungen von Marek, ND & Co. wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

  7. #7
    Avatar von Diva
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    sehe ich das richtig:
    Ich nehme die getrocknete kleingeschnittenen Rinden (1/1/1/1), gieß kochendes Wasser drüber und geb das den Hühnern anstelle von Trinkwasser?
    Bei Weidenrindentee NUR Weidenrinden?
    Und Stärkungstee ist Roten Sonnenhut, Seifenrinde, Johanniskraut und Mistel? (was ist Seifenrinde?)

    1. + 2. Tag Ringelblumenblüten-Tee heiß aufgegossen
    3. + 4. Tag klares Trinkwasser
    5. + 6. Tag Weidenrinden-Tee heiß aufgegossen
    7. + 8. Tag klares Trinkwasser
    9. + 10. Tag Stärkungs-Tee heiß aufgegossen
    11. + 12. Tag klares Trinkwasser
    13. + 14. Tag Vierrinden-Tee heiß aufgegossen
    15. + 16. Tag klares Trinkwasser
    17. + 18. Tag Spitzwegerich-Teekalt aufgegossen
    19. + 20. Tag klares Trinkwasser

    Außer Seifenrinde und Ulme haben wir hier alles :P - es wird wohl nichts ausmachen, wenn das fehlt?

    Mira

  8. #8
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    Themenstarter
    Naja Seifenrinde oder Quillayarinde hat waschaktive lösende Substanzen.
    Die gibts auch hier.

    Von der Teemischung nimmst Du ein bis zwei Esslöffel auf einen Liter. Lässt das dann 30 Minuten ziehen.

    Diese Teekur macht man aber nur zwei bis dreimal im Jahr über drei Wochen.

    Weidenrindentee oder den Vier-Rinden-Tee kann man regelmässig geben.
    Wenn ich das richtig verstehe.
    Es gibt auch Weidenrindenpulver, das man unters Futter mischt.

  9. #9
    Moderator Avatar von Eckard
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    Moin zusammen,


    @coleman
    Da hast du einen tollen Beitrag geschrieben. Du hast dir echt Mühe gemacht. Alle Achtung.

    Ein paar Dinge möchte ich zu den Angaben bemerken.

    Rainfarn gegen Parasiten:
    Wenn man die Hühner darin badet und vor allem besprüht, dann muß man darauf achten, das es nicht in die Augen kommt. Dies führt zu Augenentzündeungen, die beim Huhn nicht leicht zu erkennen sind. Die folge von nicht erkannten Augenentzündungen ist in den meisten Fällen Erblindung. Rainfarn ist ein scharfes Zeug. Überdosierung führt bei Hautkontakt auch dort zu Entzündungen. Nicht Umsonst wurde es, wie von dir beschrieben, auch als Wurmkur eingesetzt. Aufgrund der Schärfe veränderte sich die Darmflora stark zuungunsten der Würmer. Zum Glück für die Tiere Wissen wir das Heute und Wissen auch, das dies im leichtesten Fall zu Magenschmerzen führt. Im Ungünstigsten Fall zu einer Vernichtung der gesamten Magen- und Darmflora. Entsprechende Folgekrankheiten sind dann unausweichlich. Diese Folgekrankheiten sind wie immer beim Huhn nur schwer zu erkennen und aufgrund des schnellen Stoffwechsels des Huhnes bei Erkennen der Krankheiten gilt schnellstes Handeln.
    Man hat Jahrelang verscuht, Rainfarn zur Bekämpfung der Varroamilbe bei Bienen ein zu setzen. Man hatte keinen Erfolg. Und wenn man Erfolg hatte, dann sind die Bienen auch gestorben. Eine geringere Befallsdichte der Varroamilbe konnte man nur erknnen, wenn man die Bienenvölker direkt in ein Rainfarnfeld stellte. Aber auch dieser erfolg war nicht groß genug, um von einer erfolgreichen Bekämpfung zu sprechen. Die Völker starben immer noch an der Varroa.

    Weidenrindentee:
    Auch hier besteht die Gefahr der Überdosierung. Um einen entsprechenden Erfolg in der Vorbeugung zu erreichen, ist mehr als ein Teebeutel notwendig. Also Unbedingt die Dosierung genau einhalten. Dieser Tee schmeckt den Hühnern auch nicht besonders. So durstet das Huhn zunächst, bis es sich an dieses Gesöff begibt. Und das ist nicht meine Art von Tierliebe, nur um sie prophylaktisch zu behandeln. Ausweg ist hier das hinzufügen von Honig. Aber auch nicht immer. Es liegt an des Hühnern und ihren Vorlieben. Weidenrinde ist an sich ein gutes Mittel, um Hühner und andere Tiere und Menschen zu behandeln. Aber als Vorbeugung würde ich es nie einsetzen. Nur bei diagnostizierter Krankheit.
    Und warum Weidenrinde als Vorbeugung als Tee? Warum nicht vernebelt? Wirkt besser und ist bekömmlicher für die Hühner. Die müssen sich dann das Zeug nicht runterwürgen aus lauter Verzweifelung, weil sie sonst nichts zu trinken haben.


    Verminex:
    Dein Rechenbeispiel ist schön, aber Falsch, da es sich bei Verminex um ein Konzentrat handelt, das mindestens 1 : 20 Konzentriert ist. Meine Frau vertreibt ein ähnliches Produkt, das schon in seinem Namen das Wort Abwehrkonzentrat enthält. Dieses Produkt ist sogar fast 1 : 40 Konzentriert.
    Mit anderen Worten: 50 ml eines Konzentrates entsprechen 1000 ml, also 1 Liter, unkonzentriertes Mittel. Wenn du nun also 1 Tropfen deinem Hund irgendwo hingeben willst von dem Konzentrat, dann musst du von deiner Mischung gleich 20 Tropfen (eher mehr) geben.
    Das Geheimnis der erfolgreichen Wirkung dieser Mittel liegt gerade in der Konzentrierung der Inhaltsstoffe. Unkonzentriert haben sie nicht mal die hälfte des Erfolgs. Somit musst du also die eben angesprochenen 20 Tropfen nochmals verdoppeln. Damit bist du also schon bei 40 Tropfen von deinem Gemisch. Das ist mehr als ein Esslöffel voll. Und wenn du nun nachrechnest, dann kommst du dahinter, das das Selbermischen sich finanziell nicht rechnet.
    Dann schreibst du, das man nach Lust und Laune Teebaumöl oder Neemöl verwenden soll. Sicher, kann man machen, aber ohne diese beiden Bestandteile wirst du keine Wirkung haben. Und bei Teebaumöl in Zusammenhang mit Katzen rate ich dir auch zur Vorsicht. Und wenn du nicht die mindestens erforderliche Menge in deinem Gemisch hast, wirst du auch nicht den gewünschten Erfolg erreichen. Und bei einem Liter kommst du mit 50 ml Teebaumöl nicht weit, wie von dir vorgeschlagen.

    Der Einfluss von Kräutern und Ölen ist bei mir unbestritten. Ich setze sie ständig bei Tieren ein mit großem Erfolg. Was ich jedoch schnell lernen musste: Die richtige Mischung macht es. Ein Kraut oder Öl alleine ist in den seltensten Fällen so effektiv wie dir richtige Zusammenstellung mehrerer Kräuter und Öle in den richtigen Mengen.

    Das wollte ich aber noch zu deinen ansonsten wirklich schön zusammengetragenen Informationen zufügen.

    Viele Grüße und schreibe weiter so!

    Eckard

  10. #10
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    Themenstarter
    Jetzt muss ich aber doch ein paar Fragen stellen und einiges richtig stellen.

    Rainfarn wurde im Zitat von Wiebke für die Entwurmung angegeben.
    Ich selbst hatte in einem anderen Beitrag geschrieben, dass Rainfarn bei Entwurmungen mehr schadet als nutzt, mehr als 3 g sind giftig.

    Zum Weidenrindentee:
    Was meinst Du mit vernebeln?
    Alternativ kann man ja auch Weidenrindenpulver unter das Futter mischen, was hältst Du davon?
    Was hälst Du von Kakteenprodukten zur Entwurmung?

    Zu Verminex:
    Wie kann man Kokosöl konzentrieren?
    Soll man Verminex z.B. an Räudemilben nicht an das ganze Bein auftragen?
    Etwa nur punktuell? Wie wirkt das, etwa durch den Duft?
    Wenn es flächlich aufgetragen werden sollte, dann stimmt meine Rechnung.
    Bei punktueller Applikation, OK, da wirkt ein "Konzentrat" besser und sparsamer.

    Zu guter letzt, die Beimischungsmengen und Wirkungen (Gewichtszunahmen) von/durch Kräuter sind ja in der Studie ersichtlich. I.d.R. kann man 10 g auf 1 kg Futter von XYZ als ideal ansehen.

    Danke schonmal für Deine Stellungnahme.

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