Entwicklungsverzögerung bei Küken

[Rosalie19]

Hallo, wir haben vier Zwerg-Sulmtaler-Küken, die am 9.9. aus Naturbrut geschlüpft sind. Alle vier sind munter und wirken sehr fit. Allerdings ist die einzige Henne darunter nur höchstens halb so groß wie ihre Brüder. Auch hat sie lediglich die Flügel voll befiedert, während die Hähnchen schon komplett befiedert sind. Sie sieht möglicherweise schlecht, da sie oft neben einzeln liegende Körner pickt. Deshalb bekommt sie ihr Futter in einer Schale, wo sie dann bei jedem Pick etwas finden müsste.
Könnte es außer der möglichen Sehbehinderung noch andere Gründe für den Entwicklungsstau geben? Sonst ist sie fit und läuft mit den anderen mit. Vielen Dank für Tipps.

[chtjonas]

Hallo @Rosalie19 und ganz herzlich willkommen im Forum.


Leider kommt es halt immer mal vor, dass das eine oder andere Küken sich nicht "richtig" entwickelt - was auch immer die Ursache sein mag. Das wird meistens wohl kaum genau herauszufinden sein.

Die Entscheidung ob man es "erlöst" oder päppelt ist eine schwierige und die kann einem keiner abnehmen.

Ich habe bei der jetzigen Brut auch wieder ein Küken (Seidie) dabei (jetzt 2,5 Wochen), das sich langsamer als die anderen entwickelt und auch sonst etwas "auffällig" ist. Ich gebe ihm Vit. B-Komplex, auch falls es eine neurologische Ursache haben sollte. Es läuft ganz normal in der Gruppe mit, frisst und trinkt gut.

Solange ich nicht den Eindruck habe, dass das Tier leidet (das ist natürlich immer subjektiv), darf es sein Leben bei uns genießen.

Ich würde es in Deinem Fall auch mit Vit. B und extra Päppelfutter versuchen. Vielleicht hat sie ja wirklich "nur" eine Sehbehinderung und holt mit entsprechender Hilfestellung den Entwicklungsrückstand auf.

Ich drücke die Daumen und wünsche Deinem Küken alles Gute.




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[giggerl07]

manchmal hat man so ein Sorgenkind und ich gebe dann immer Vitamine extra besonders VitB;
abends wird dann immer der Kropf kontrolliert und es gibt zusätzliche Leckerlies


vgf - Kopie.jpg
das ist meine Urkel - sie sieht etwas schlecht und wackelt mit dem Kopf aber sie ist ganz lieb und erzählt den ganzen Tag - manchmal muß ich ihren Schopf waschen weil der halbe Stall drinhängt

[Lisa R.]

Von mir auch ein herzliches Willkommen.

Wenn das Küken ansonsten fit ist und Du das Hennchen extra füttern kannst, dann würde ich sonst nix machen.

Wir hatten das vor (2/3?) Jahren mit einem Lavender-Küken. Auch eine kleine Henne. Sie war immer viel kleiner als ihre Geschwister aber fit.
Pickte beim Futter auch immer daneben und ich dachte sie sieht schlecht. Also habe ich sie extra gefüttert und ihr sehr gehaltvolles Futter gegeben (z B. Rührei, geschälte Sonnenblumenkerne, Vogelvitamine usw.) Sie war munter, blieb aber immer viel kleiner als die anderen Hennen aus diesem Schlupf. Dann mit der Zeit sah man, dass sie auch noch kaulschwänzig ist. Dadurch sah sie noch kleiner aus.
Mein Mann nannte sie "Oskar" - nach Oskar Matzerath, dem Jungen aus der "Blechtrommel", der nicht wachsen wollte.

Tja und was wurde aus ihr? Ein sehr kleines, sehr aufdringliches und selbstbewusstes Hühnchen. Eine echte Persönlichkeit.

Irgendwann (nach Monaten) fing sie dann mal an doch noch etwas zu wachsen und an Gewicht zuzunehmen. Sie war total verwöhnt und bestand auf ihre Sonderbehandlung - obwohl sie sehr gut alleine zurechtkam und auch gelernt hatte "normales" Futter aus den Töpfen zu fressen. Wenn es keine Extras gab, dann rannte sie laut krakehlend und protestierend hinter mir her. Meist ließ ich mich weichkochen.

Heute ist sie eine handzahme Henne, die ihren Namen kennt und kommt wenn ich sie rufe, die trotz ihrer Größe in der Herde wunderbar klar kommt und winzige Eier legt. Sie bekommt nur noch selten Extrawürstchen serviert, genießt das dann aber sehr.

Sie ist immer noch die Kleinste, aber das bremst ihren Größenwahn nicht. "Frech wie Oskar" trifft bei ihr den Nagel auf den Kopf.

Ich drück Euch die Daumen, dass es bei Euch auch klappt.

[renrew]

Erfahrung von diesem Jahr. Mitte März schlüpften meinen Küken. Ein Blumenhuhn fiel schon nach kurzer Zeit auf, weil es deutlich kleiner als die anderen blieb. Die Entwicklungsverzögerung blieb. Auch fing das Tier viel später mit dem Legen an, vielleicht 5 oder 6 Wochen, sehr kleine Eier. Die Größe der Schlupfgeschwister wurde nicht erreicht, obwohl es nach außen sehr munter, fast dreist wirkte. Heute morgen war die Junghenne tot, ohne dass ich die letzten Tage irgendetwas bemerkt hätte. Fazit: Es hat von Anfang an etwas nicht gestimmt.

[Rosalie19]

Guten Morgen und vielen Dank für eure Antworten. Bis jetzt ist klein Ronja fit und munter, frisst, läuft bei gutem Wetter mit Mutter und Brüdern draußen, bei Nässe und starker Kälte holen wir sie herein, da sie ja noch immer keine Federn hat. Solange sie einen vitalen Eindruck macht, bleibt es einfach so. Die Vitamine werde ich noch zusätzlich geben.
Ganz langsam bekommtsie auch ein kleines Häubchen, ich hoffe also, dass das Federwachstum trotzdem langsam, aber stetig voran geht.

[elanor]

Ich hatte letztes Jahr eine Zwergbrahmahrnne, die deutlich langsamer wuchs als ihre sieben Geschwister. Als sie älter wurde, war sie nur noch die Hälfte ihrer Geschwister. Mir fiel auf, dass sie immer nur wenig und langsam fraß und schnell nicht mehr wollte. Also würde sie zweimal täglich mit Ei und Kükenfutter separat gepäppelt, über gut drei Monate lang. Dann habe ich beschlossen, dass es reicht und sie es alleine schaffen muss. Mittlerweile ist sie anderthalb und im Frühling hat sie einen Wachstumsschub gemacht und ist nur noch minimal kleiner als ihre Schwestern. Ich hatte aber auch schon Kümmerlinge, bei denen alles päppeln nichts half...

[Lisa R.]

Ja, manchmal ist alle Mühe vergebens. Das ist das Risiko, wenn man Kümmerlinge päppelt. Man schließt sie sehr ins Herz, gibt alles und wenn es dann doch nichts hilft, dann tut es doppelt und dreifach so weh.

Aber ich für meine Person gehe dieses Risiko immer ein. Bei mir hat (fast) jeder eine Chance verdient. Solange da keine schwerwiegenden Missbildungen ersichtlich sind, das Tierchen nicht leidet und es nur um Extra-Futter und mehr Zuwendung geht, probiere ich das. Sollte das Küken dann doch früher oder später sterben, dann tröstet es mich, dass es ohne meine Hilfe sowieso gestorben wäre.