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Thema: Totale Anarchie

  1. #51
    Avatar von hirsch
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    Man kann viel für seinen Auslauf und zum Wohlergehen seiner Hühner machen, wenn man nur möchte.

    Aber offensichtlich gibt es bei einigen schon Defizite zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Wenn ich schon der Meinung bin, so wie ich übrigens auch, dass die Hühnerhaltung ohne Zugang zu Grünfutter an Tierquälerei grenzt, dann halte ich es für meine verdammte Pflicht, dafür auch alles zu tun.

    Ein Beispiel.
    Zwei Orte weiter wohnt ein Hühnerhalter mit 30 Tieren auf 1500 qm, mit im Unterbewuchs, grünem Auslauf. In den zurückliegenden heißen Jahren stellte er jeweils 2 Kisten Bier zur Verfügung und die Feuerwehr vom Ort rückte in einer Übung mehrfach bei ihm an und ließ es Regnen.

    Und solange in den umliegenden Ortschaften und fast überall in dieser Republik, im Sommer der Sportplatzrasen ( sowie auch Hartplätze damit es nicht so staubt ) und andere Grünflächen regelmäßig mit Trinkwasser gegossen werden, solange wässere ich, wenn es nötig ist, auch meine Wiese im Hühnerauslauf.

    Es ist zwar immer sehr traurig, weil es Lebewesen betrifft, aber wenn jemanden seine Tierhaltung über den Kopf gewachsen ist, dann muss er sie notgedrungen halt aufgeben. Man kann dann nur noch hoffen, dass die Tiere in gute Hände vermittelt werden können, denn die können am wenigsten dazu.
    Gruss Rainer
    1,7 Vorwerk, 0,1 Hybrid

    "Das Glück unserer Hühner hängt vom Mensch ab der darüber bestimmt"

  2. #52
    Avatar von Gubbelgubbel
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    Nicht dass das falsch rüber kommt. Die Hühner hatten und haben hier immer Zugang zu Grünzeug. Wie gesagt wir wohnen am Bach und wenigstens die Uferbereiche und alles was im Schatten lag war immer grün. Aber hier wurde auch kein Sportplatz beregnet.
    Buntes Hühner-Allerlei: 0,2 Vorwerk, 0,1 Araucaner, 0,1 Barnevelder, 0,1 Seidenhuhn, 0,1 Leghorn ex., 0,4 Bartzwergmixe, 1,8 große Mixe, 0,1 Marans, 1,1 Stoapiperl 0,3 kleine Schwedenmixe 1,0 Chabo

  3. #53

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    Zitat Zitat von Gubbelgubbel Beitrag anzeigen
    Also ich weiß ja nicht wie das bei euch ist aber bei uns war das Bewässern in den letzten Jahren verboten. Wir haben theoretisch eine Entnahmeerlaubnis für den angrenzenden Bach, aber auch die wurde für die Dürrezeiten ausgesetzt. Die Brunnen waren beide trocken und mit Trinkwasser bewässere ich keinen Rasen. Wir mussten halt die Gewächshäuser und Anbauflächen bewässern, sonst hätte mein Stiefvater dicht machen müssen.
    War bei uns auch so. Haben Bach ... aber im Trockensommer hatte man bereits ein schlechtes Gewissen, wenn man nur daran dachte, die Pumpe anzuschmeißen. Aus Angst, auch der extrem flach gewordene Bach könnte deswegen etwas schneller irgendwann nicht mehr sein.

    Wir bauen immer etwas Blattgemüse für die Hühner mit an (wobei man da auch beregnen muss ...), für den Sommer. Oder sie kriegen Blätter von Möhre oder Roter Beete.

  4. #54
    Avatar von Orpington/Maran
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    Tja, einmal Freilauf, immer Freilauf, genauso wie eine Freilauf gewöhnte Katze Probleme hat, wenn sie nur noch im Haus gehalten wird ( man kann durch geschickte Strukturierung der Wohnung auch das schaffen) geht mir das genauso mit meinen Hühnern, die dürfen frei auf 1000qm laufen, wenn die eingesperrt werden müssen wegen Vogelgrippe drehen die am Rad, da merkt man deutlich, wie der stress level hochgeht, und gerade die Schwächeren es ausbaden müssen
    Momentan leider ohne Hühner

  5. #55

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    Würde uns Menschen nicht anders gehen (siehe Lockdown).

  6. #56

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    Ich hab nochmal über den "grünen Auslauf " nachgedacht. Bei mir ist ja das große Problem im Winter. Der Lehmboden weicht nach Schnee oder mehreren Tagen Dauerregen total auf und dann watscheln da noch die Enten drüber und stochern mit dem Schnabel in der Erde rum. Im Sommer ist dann alles schön grün und ich muss sogar mähen...
    Bei mir sind 800 qm auf aktuell 13 Enten und 11 Hühner. Zum Glück kann ich sie die meiste Zeit frei draußen rumlaufen lassen und dadurch den Auslauf schonen. Das merkt man schon enorm wenn sich die Tiere auf ein paar tausend qm verteilen können.
    Ich habe im Sommer nie bewässert und das Gras ist trotzdem grün geblieben. Ich denke, dafür muss es dann aber auch dicht genug stehen. Wenn du eher landwirtschaftliche Fläche hast, würde ich mal Weidelgras aussähen (falls noch nicht probiert). Die Büschel sorgen schon für eine gewisse Stabilität, auch was das Scharren angeht. Ansonsten gibt's auch eine landwirtschaftliche, KULAP taugliche Grasmischung (hat uns das Wasserwirtschaftsamt nachgesät, nachdem sie wochenlang mit schwerem Gerät über das Grundstück gefahren sind). Das darin enthaltene Gras wächst etwa dreimal so schnell wie das übrige auf unserer Weide. Der Klee hatte geschätzt die siebenfache Blattmasse...

  7. #57
    Moderator Avatar von sil
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    Ich kann mir vorstellen, daß mit eine Ursache des "Problems" die gelungene Umsetzung des Zuchtziels "autark überlebensfähige Hühner" ist. Gut funktionierende Instinkte führen ja nicht nur zu erhöhter Wachsamkeit, sondern auch zu mehr "Intelligenz" auch in bezug auf die Ernährung. Ein eher "dröges", ruhiges Huhn gibt sich vielleicht eher damit zufrieden, das Angebot aus der Futterschüssel der Vielfalt der Natur vorzuziehen. Hühner mit wildnistauglichem Instinkt suchen wahrscheinlich weit gezielter nach dem, was ihr Körper verlangt, stecken weit mehr Energie in die Suche danach (vielleicht, weil sie von Haus aus trainierter und ambitionierter sind), und machen sich eben im Zweifel auch auf die Suche nach neuen Jagdgründen. Selbst durchschnittlich entschlossene Hühner können auf der Suche nach verborgenen Leckerbissen richtigen Schaden an Boden und Gewächsen anrichten. Nicht nur indem sie durch Scharren und Zupfen aktiv Wurzeln und oberirdische Triebe kaputtmachen, auch durch das bloße Drüberlaufen immer und immer wieder, und durch bevorzugte Kackplätze. Kommt da noch ein schwieriger Boden und ungünstige Wetterverhältnisse dazu, kommt die Vegetation vielleicht schneller als man sich selbst das vorstellen kann, an ihre Grenzen.
    Für so agile, wache und bewegungsfreudige Hühner ( - wie ich mir die von Okina vorstelle, ich kenn sie ja nicht), sind Entfernungen und Zäune irgendwann auch keine wirklichen Hemmschwellen mehr. Der Instinkt "weiß", daß jenseits der bisherigen Grenzen ein bisher nicht genutztes Angebot brachliegt, und die Möglichkeiten, das zu nutzen, sind eben gegeben. (Frage: warum läuft das Huhn über die Straße? Antwort: weil es kann.)
    Vielleicht ist auch ein unterschwelliger Konflikt zwischen Alt- und Junghahn für den Junghahn ein Grund, sich zumindest zeitweise abzusetzen. Wenn ihm dabei ein paar Weibsen folgen, der Althahn aber hinter der Zaungrenze bleibt, um so besser - zumindest aus Junghahnsicht.

    Wie auch immer. Ich wünsche Okina eine Lösung, mit der er leben kann. Vielleicht braucht es tatsächlich eine Pause in der Hühnerhaltung, um sich zu besinnen und die Gegebenheiten nochmal zu überdenken.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  8. #58
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Ich kann mir vorstellen, daß mit eine Ursache des "Problems" die gelungene Umsetzung des Zuchtziels .......
    Ich denke, es ist vor allem die Gewöhnung. Sie wissen: Hinterm Horizont geht´s weiter. Selbst die dümmsten (pardon, ich meine natürlich die am wenigsten gebildeten) Hühner aus Legebatterien lernen, wenn man sie da rausholt, wie man sich das Leben schön macht.
    Dieselben Hühner, die vorher auf unserem kleinen Stadtgrundstück den hüfthohen Zaun nie überflogen haben, nutzen jetzt unser Dorfgrundstück mit 6500m² bis in die letzte Ecke aus. Während sie früher nicht einmal den hüfthohen Zaun überquerten (draußen Fußgänger, Radfahrer, Autos) gingen sie hier auf dem Dorf (aber erst als führende Glucken) mit eiskalter Selbstverständlichkeit über den 1,50m-Zaun und die Küken folgten drunter durch. Auf der anderen Seite wartete ein dichtes Gebüsch und Komposthaufen, ein wunderbarer Ort, um den Tag zu verbringen und die Küken vor Krähen zu verbergen. Abends zurück das gleiche, der Zaun war Luft für die. So hat das letztes Jahr angefangen, daß sie den Garten meiner Schwägerin erobert haben, obwohl das nicht vorgesehen war. Zum Glück mag meine Schwägerin die Hühner und die Hühner haben sie als Gruppenmitglied akzeptiert. Ich versuche nun, sie daran zu gewöhnen, daß ich das Gartentor erst 9 Uhr öffne, damit sie nicht schon vorher vorm Fenster meiner Schwägerin herumkrähen. Klappt ganz gut, aber manchmal ist vor dem Öffnen des Tores schon eine Gruppe im Garten, tja... Man wird es ihnen nie wieder abgewöhnen können.
    Garten ohne Hühner ist wie Baum ohne Ast.

  9. #59
    Kämpfer-Fan Avatar von Sorteng
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    Find ich sinnvoll aufzuhören. Mir machen Menschenscheue Tiere auch keinen Spaß und von Zuchterfolg kann man ja auch nur bedingt sprechen. 2 Hähne in zich Jahren, wovon der Letzte ja auch nur den Hühnern gegenüber gut ist, dich aber nervt und dir ständig zu kleine Hennen eingebracht hat. Zumindest meine ich das du das oft gesagt hast.

    Es ist nichtmal absolut sicher das die wenigen Verluste allein mit diesen Hühnern möglich sind an deinem Standort. Ich teile zum Glück deine extreme Meinung an artgerechte Haltung nicht, klar würde ich ihnen gern mehr Platz bieten aber am Ende wäre mir ein schöner Garten wichtiger als den Hühnern maximale Fläche zur Verfügung zu stellen.

    Wenn die Tiere weg sind kann sich dein Garten hoffentlich erholen und zu einem Paradies für scheue, wilde Tiere werden die du dabei beobachten kannst wie sie durch das Unterholz huschen.
    Dann vielleicht irgendwann auf nette Zwerghühner in eingeschränkterer Haltung umzusteigen klingt nach einem Plan der mehr Freude bereitet als das so weitermachen.

  10. #60
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    hirsch, wenn hier einer Affentanz um seine Tiere gemacht hat mit optimalstem Futter & Ingredienzien, Auslaufgestaltung etc. pp., dann doch wohl unter anderem ich!

    Allgemein: Vor allem meiner Frau missfiel es, als die Hühner noch ganz frei liefen, und dann, dass sie immer noch 1100 von unseren 2045 m² hatten. Verständlich, duldete sie alles jeweils jahrelang, machte sie alles mit, nun sollte es aber noch weniger werden, damit der Hof hinter dem Haus mal wieder nutzbar wird, und man nicht, wenn einer mal weg muss, immer die Autos xmal von der Einfahrt und wieder drauf fahren muss. Und ich will meine Tiere nun nicht auf noch weniger Platz sperren, wenn das jetzt schon so zu geht. Plus beschriebene Situation im Ort mit zunehmend weniger Toleranz für Tierhaltung- soweit es keine Pferde oder Hunde (oder Katzen) sind...

    Und ja, die ökologische Bilanz der Hühnerhaltung ist katastrophal. Und das auch in hortikultureller Hinsicht- schöner Garten und Hühner- vergiss' es! Alles fressbare wird gefressen, jeder Mulch und jeder dunkle Humus wird auf links gedreht, die Erosion dadurch ist ungeheuer, es bleibt wirklich nur allerübelstes Unkraut am Leben, das fest genug wurzelt. Jedwedes Kleingetier bis hin zu Amphibien/ Reptilien verschwindet in den Rachen (außer wiederum das allerübelste "Unkraut" wie Schermäuse oder Kohlweißlingsraupen...).

    Ich bedanke mich für die vielen Antworten, es schält sich heraus, dass ein Ex- Kollege meiner Frau sie nimmt. Ich weiß noch nicht wie viele oder ob alle, aber er hat Hektare, vielerlei Getier, und sie können bei ihm alt werden. Was perfekt klingt, auch wenn er selber genug Hähne hat.
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

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