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Thema: Hannover abgesagt

  1. #21
    verhaltensoriginell Avatar von Rackelhuhn
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    Zitat Zitat von Kleinfastenrather Beitrag anzeigen
    Ohne die Ausstellungszucht der Hühner gäb es wahrscheinlich 90% der Rassen nicht mehr[...]
    Das stimmt, aber ich würde das gerne zeitlich differenziert betrachten. Ohne früher gäbe es natürlich kein heute. Aber heute ist der Kulminationspunkt doch bei vielen Rassen und Farbschlägen längst überschritten. Und welche Strategie hat denn die Ausstellungszucht heute? Weiter wie bisher funktioniert nicht mehr, die Gründe und Ursachen sind vielfältig. Ich sehe da einfach keinen Plan, ja nicht einmal einen Versuch das Ruder rum zu reißen...

    Es wird sich etwas ändern müssen, soweit die Erkenntnis... aber bitte nicht wir, nicht bei uns, nicht jetzt und zügig mal sowieso gar nicht. Läuft, zwar rückwärts und bergab, aber läuft.

    Genug der motivierenden Worte...

    Es soll ja auch noch gute Ausstellungszüchter geben.
    Einfach war ich nie.

  2. #22
    verhaltensoriginell Avatar von Rackelhuhn
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    Zitat Zitat von Schwanzfeder Beitrag anzeigen
    Bei sehr seltenen Rassen wird meines Empfindens nach gar nicht so sehr auf perfekte Entsprechung gemäß des Standards hin beurteilt. Man ist auch im BDRG froh, mal ein Dorking-Huhn auf einer Ausstellung zu finden [...]
    Natürlich ist der BDRG darüber froh, verstehe ich. Aber welcher verantwortungsvolle Züchter geht heute noch das Risiko ein, sich auf einer Ausstellung irgendwas einzufangen, was seiner Zucht den Gar aus macht? Und man muss es ja nichtmal selbst bekommen, es reicht ja, wenn es anderen Tieren auf der Ausstellung passiert und dann das Veterinäramt aktiv wird. Die Auflagen sind doch noch viel zu niedrig, selbst das FLI schlägt ein Verbot der Ausstellungen vor. Wer heute eine seltene oder gar bedrohte Rasse hat, der kann doch nicht mehr guten Gewissens ausstellen. Wer es trotzdem macht, tut es meiner Meinung nach nicht für die Rasse, sondern um sich irgendwas für sein sogenanntes Lebenswerk an die Wand nageln oder in die Vitrine stellen zu können.

    Klare Worte.
    Einfach war ich nie.

  3. #23

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    Aha, das soll er dann also völlig uneigennützig, also wirklich völlig! - nur Kosten und Mühen seinerseits, tun und auch ohne jedewede Rückmeldung ob es richtig ist was er da tut?
    1.14 Gr. Wyandotten

  4. #24
    Moderator Avatar von sil
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    Rackelhuhns Gedanken kann ich vollumfänglich nachvollziehen. Auch Kleinfastenrather gebe ich recht, wenn er schreibt, daß es ohne Ausstellungszucht wahrscheinlich 90 % der Rassen heute nicht mehr gäbe. Aber meine ganz persönliche Meinung ist schon lange, daß die Zucht allein nach den Merkmalen, die auf Ausstellungen bewertet werden (können), vielen Rassen einfach nicht gut tut. Und daß der Besuch von Ausstellungen mittlerweile ein ernstzunehmendes Risiko für Gesundheit und Leben des eigenen Bestandes ist, sehe ich wie Rackelhuhn. Es sollte, wenn den Geflügelverbänden wirklich der Erhalt von Rassevielfalt und "Nutzwert" des Huhnes an sich wichtig ist, dringend nach anderen Lösungen als einer reinen Schönheitsbewertung gesucht werden.

    Dorintia, wenn ein Züchter einer Rasse die Bewertung auf einer Schau nötig hat, um sich bestätigt zu fühlen, dann gönne ich ihm das von Herzen, aber wenn er keine sonstige Befriedigung zieht aus seinem Hobby, dann sollte vielleicht das eine oder andere nochmal überdacht werden.
    Ohne die Zuchtarbeit, die geleistet wurde ehe der Weg zur Ausstellungszucht eingeschlagen wurde, gäbe es vielleicht gar keine Rassen?? Haben alle diese Erschaffer der Grundlagen der heutigen Rassezucht für nichts und wieder nichts gezüchtet, sich Gedanken gemacht, versucht, das Huhn zu vermehren, das zu ihren Vorgaben und Gegebenheiten passt? Oder haben sie den "Lohn" schlicht daraus gezogen, daß sie Freude an ihrer Hühnerschar hatten? An ihrer Leistung, ihrer Vitalität und auch an irgendwelchen optischen Besonderheiten, die genau "ihre" Hennen von denen anderer Halter oder anderen Landstrichen abhoben und einzigartig machten?
    Was wir heute als Zucht bezeichnen, ist doch viel zu oft nur das Perfektionieren irgendwelcher optischer Merkmale. Damit werden wir aber den Rassen an sich nicht gerecht. Und Ausstellungen, bei denen nichts anderes bewertet wird als die Perfektion dieser optischen Merkmale, werden den Züchtern nicht gerecht, die eine Rasse auch nach Leistung und Vitalität etc bewertet sehen möchten.

    Als Nicht-Züchter und Nicht-Rasse-Halter stehe ich dem Ganzen Ausstellungsgedöns relativ gelassen gegenüber. Um Rassen, die es irgendwann vielleicht nicht mehr gibt, ist es möglicherweise schade, aber im Laufe der Geschichte sind viele Rassen und Schläge verschwunden, dafür wurden wieder neue erschaffen. Es wurde und wird immer mit dem, was man bekommt, gekreuzt und vermehrt auf der Suche nach dem für den eigenen Anspruch idealen Huhn, der eigenen Hofrasse sozusagen,auch die wird sicher auch nach Optik bewertet, aber wenn alles andere nicht passt, hilft auch die schönste Optik nicht.

    Was ich aber als großen Verlust empfände wäre, wenn die Rassegeflügelzüchter, und da voran die Verbände, das Feld in Sachen Leistung und Vitalität kampflos der Geflügelindustrie überlassen würden. Allein von Schönheit wird nämlich keiner satt.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  5. #25

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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Was ich aber als großen Verlust empfände wäre, wenn die Rassegeflügelzüchter, und da voran die Verbände, das Feld in Sachen Leistung und Vitalität kampflos der Geflügelindustrie überlassen würden. Allein von Schönheit wird nämlich keiner satt.
    Ich denke, das ist genau das, was sie seit Jahren tun.
    Gruß Werner

  6. #26
    verhaltensoriginell Avatar von Rackelhuhn
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    Zitat Zitat von Dorintia Beitrag anzeigen
    Aha, das soll er dann also völlig uneigennützig, also wirklich völlig! - nur Kosten und Mühen seinerseits, tun und auch ohne jedewede Rückmeldung ob es richtig ist was er da tut?
    Hallo,
    auch das habe ich nicht gesagt. Solange die Definition von "richtig" halt auf optische Aspekte reduziert wird, aber Vitalität und Leistung allerhöchstens nachrangig Beachtung finden, kann es nicht auf Dauer funktionieren.

    Und ja, ich betrachte Zuchtarbeit eher als Ehrenamt. Warum sollte ein Züchter nicht aus Freude am oder Hingabe zum Tier tun, was er tut? Sind vitale und leistungsfähige Tiere, die einem selbst gefallen, nicht Erfolg und Bestätigung genug? Man hat den Eindruck, dass einige Züchter einem Ideal hinterherlaufen und einen optischen Perfektionismus anstreben, ohne dabei glücklich zu sein oder gar zu werden. Wie wäre es, wenn man etwas an optischen Perfektionismus einsparen würde und dafür Vitalität und Leistung wieder mehr Raum geben würde? Eigentlich müsste es ja in etwa Gleichberechtigung geben, aber die richtige Balance zu finden ist natürlich auch wieder eine Art Streben nach Perfektion.
    Einfach war ich nie.

  7. #27
    verhaltensoriginell Avatar von Rackelhuhn
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Dorintia, wenn ein Züchter einer Rasse die Bewertung auf einer Schau nötig hat, um sich bestätigt zu fühlen, dann gönne ich ihm das von Herzen, aber wenn er keine sonstige Befriedigung zieht aus seinem Hobby, dann sollte vielleicht das eine oder andere nochmal überdacht werden.
    Du kannst wundervoll diplomatisch formulieren.
    Ich würde ja sagen, solche Leute sollten es besser sein lassen.

    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Was ich aber als großen Verlust empfände wäre, wenn die Rassegeflügelzüchter, und da voran die Verbände, das Feld in Sachen Leistung und Vitalität kampflos der Geflügelindustrie überlassen würden. Allein von Schönheit wird nämlich keiner satt.
    Zitat Zitat von renrew Beitrag anzeigen
    Ich denke, das ist genau das, was sie seit Jahren tun.
    Da kann ich nur zustimmen. Leider.
    Einfach war ich nie.

  8. #28
    Avatar von cairdean
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen

    Als Nicht-Züchter und Nicht-Rasse-Halter stehe ich dem Ganzen Ausstellungsgedöns relativ gelassen gegenüber. Um Rassen, die es irgendwann vielleicht nicht mehr gibt, ist es möglicherweise schade, aber im Laufe der Geschichte sind viele Rassen und Schläge verschwunden, dafür wurden wieder neue erschaffen. Es wurde und wird immer mit dem, was man bekommt, gekreuzt und vermehrt auf der Suche nach dem für den eigenen Anspruch idealen Huhn, der eigenen Hofrasse sozusagen,auch die wird sicher auch nach Optik bewertet, aber wenn alles andere nicht passt, hilft auch die schönste Optik nicht.
    Hier muss ich einmal widersprechen. Für mich bist Du durchaus eine Züchterin. Du hast nur andere Selektionskriterien als ein Ausstellungszüchter. Und zwar solche, die zu Hühnern führen, die einen Hobbyhalter glücklich machen. Bei Ausstellungszüchtern habe ich weniger robuste Hühner bekommen, deren Legeleistung auch noch weit unter der der Rassebeschreibung lag. Meine optische Präferenz geht mehr Richtung Kampfhuhn, aber letztendlich verfolge ich - und auch viele andere hier im Forum - ein sehr ähnliches Zuchtziel wie Du. Gute Legeleistung, robuste Gesundheit und bei mir z.B. allem voran Naturzahmheit, Fleischansatz, und moderater Bruttrieb bei Kampfhuhnoptik.

    Die Ausstellungszucht mit dem mehr oder weniger alleinigen Fokus auf die Optik ist tatsächlich Mist. Und einen Züchter wie Jussi, die ja auch noch ganz andere Kriterien mit einfließen lässt, habe ich persönlich noch nicht angetroffen.
    Die Perfektion der Optik interessiert den Hobbyhalter nunmal nicht, wohl aber Legeleistung, Robustheit und Charakter. Wie man allerdings seine so erzüchteten Hühner unter die Leute bringt und diese weg vom Hobbyhybridenverkäufer bekommt, ist mir unklar. Ausstellungen waren immerhin ein Weg für den Normalo, mit Züchtern in Kontakt zu treten und Hühnerrassen live kennenzulernen.
    Liebe Grüße

    Jassi

  9. #29
    Avatar von Tibi
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    Das stimmt, wäre auch gerne mal nach Hannover gefahren um mir von jeder Rasse die typischsten Vertreter anzusehen. Leider ist es doch so, dass alles was man nicht sehen kann schwer kontrolliert werden kann und somit keiner Wertung unterzogen werden kann. Und so sind wir Menschen doch nun mal. Messen, Messen, Messen! Wo soll man da ansetzen? Man kennt nun mal nicht mehr all seine Pappenheimer.

    Das ist sehrwohl bei anderen Tierarten so. Da werden Sportpferde gezüchtet, die extrem rittig sind, sich schon als Fohlen im starken Trab die Ohren abtreten, schick und harmonisch im Exterieur stehen, aber überhaupt nicht mehr zu handhaben sind und mit 4 Jahren weg müssen, wegen Schäden im Bewegungsapparat. Das Interieur sieht man ja nicht. (Es sei denn, der Gaul hat schon einen irren Blick.

    Es ist wie überall….folge dem Geld. Die Züchter stehen in Konkurrenz, mit spätestens 4 muss das Pferd kostendeckend verkauft sein, der blöde Käufer denkt, dass er mit einem knapp 4 Jährigen Pferd, dass bereits höhere Leistungsklassen erreicht hat, was Gutes bekommt. Grundausbildung mit der Brechstange.
    Die alten, robusteren Linien sind hier bereits ausgestorben. Auch hier sind es auch die Preisrichter, die solche ausdrucksstarken Pferde belohnen, anstatt das Pferd, das nach der Ausbildungsskala eine Reelle und altersgerechte Leistung zeigt. Glanz und Glitzer ist eben überall mehr wert, denn es fördert die Kaufentscheidung!
    Geändert von Tibi (07.08.2023 um 15:15 Uhr)
    Grüße Tina


  10. #30
    Avatar von Tibi
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    So, und der Beitrag hat mir jetzt geholfen, meine Entscheidung (1 aus 7) für meinen Kraienkopp Hahn zu fällen. Es wird der, der mir am kräftigsten und fittesten vorkommt, der ein leichter Spätentwickler zu sein scheint. Der jungenhafte Knochensack mit dem Hübschen Köpfchen. Da ich ja nicht in der Rasse züchten möchte, kann ich den nehmen, den mein Instinkt mir vorschlägt.
    Geändert von Tibi (07.08.2023 um 15:38 Uhr)
    Grüße Tina


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