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Thema: Aktuelle Aufnahmen aus Masthuhnbetrieben in Österreich

  1. #71

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    Zitat Zitat von Rohana Beitrag anzeigen
    Man könnte ja ein ganz einfaches Experiment machen: Hosen runter, Zahlen auf den Tisch. Mal schauen wie eine Vollkostenrechnung der hier anwesenden Billigfleisch-verachtenden Foristen so aussieht. Ob man zu den Preisen irgendwem ein Huhn oder auch nur ein Ei verkaufen könnte wenn daneben ein Produkt steht was einen Bruchteil davon kostet.

    Laut Suchmaschine liegt ein Kilo Schweinegulasch bei etwa 15 Euro.

    Mein Reh kostet in der Decke um die 5 Euro pro Kilo.
    Wenn es durchschnittlich 16 kg wiegt, bin ich bei 80 Euro für ein ganzes Reh.
    Abzüglich Knochen, Decke, Läufen bleibt die Hälfte an purem Fleisch zurück.
    Also 8 kg Fleisch zu 10 Euro pro Kilogramm, egal welcher Teil des Wildes.
    Wenn ich mir davon jetzt mal ein Gulasch schneide, ist es billiger als das Schweinegulasch aus dem Discounter.

    Nur dass noch ein paar Stunden Arbeit dazukommen, bis man das Reh küchenfertig in der Gefriertruhe hat. Bei einer Keule von etwa 1,5 kg zu Gulsch ist es 1 Stunde.
    Das ist aber immer noch nicht so viel, dass man diese Zeit nicht erübrigen könnte.
    Wildschwein ist teils noch günstiger, so 3 bis 3,50 Euro pro Kilogramm bezogen auf das ganze Schwein, so wie es ist.


    Also was mich betrifft, verachte ich gern weiter Billigfleisch aus Massentierhaltung.
    Mein Wild ist und bleibt günstiger als das Industrie-Qualfleisch.
    Geändert von Hexenkräuterin (06.03.2023 um 13:47 Uhr)

  2. #72
    Avatar von 2Rosen
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    Rein theoretisch müsstest du dann auch Munition, Abnutzung Flinte, Fahrgeld/Benzin ins Revier, zurück, Kosten Kfz, usw. etc. pp sowie alles andere an Verbrauchsmaterial für die Stückkosten einrechnen.
    Würde ich die Eier die ich wenn genug da sind an Nachbarn oder Freunde für symbolische 3,50/Zehner-P. abgebe kalkulatorisch korrekt berechnen würden sie mehr als das Doppelte kosten.
    Hobby, dazu zähle ich auch die Jagd, ist nicht vergleichbar mit marktwirtschaftlicher Kalkulation.
    Da ich Essen als Hobby betrachte und meinem (zugegebener Maßen etwas über dem Ideal-BMI liegenden) Körper und Gewissen Gutes tun möchte, werde ich lieber an anderen Dingen sparen anstatt die im Video gezeigten Machenschaften mit dem Kauf von Billignahrung unterstützen.

  3. #73
    Avatar von wolfswinkel7
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    Ich will ja jetzt nicht überheblich oder so rüber kommen, aber habt ihr euch mal Gedanken gemacht, dass wir mit unserem Tun und Handeln einfach sowas wie privilegiert sind?
    Wir wohnen alle sehr ländlich, haben die wunderbare Möglichkeit unsere Eier, unser Hühnerfleisch, unser Obst und Gemüse und so weiter, selbst zu erzeugen zu können.
    Wir setzten uns dadurch viel intensiver mit dem Thema Nahrungsmittel auseinander.
    Wenn ich jetzt an große Städte denke, die haben vielleicht die Möglichkeit ein paar Gemüsepflänzchen auf dem Balkon anzubauen, aber das tut auch nicht jeder.
    Einige von uns kennen noch die Hausschlachtung der Schweine und Hühner, wenn man damit groß wird ist das normal. Aber was ist normal für die Menschen die ihr Leben lang nur Hochhauskomplexe kennen?
    Die leben ganz anderst als wir und kennen vielleicht auch nur Discounter, die laufen dort hin, brauchen keinen Parkplatz zu suchen und machen sich wohl viel weniger Sorgen um die artgerechte Haltung.
    Was macht ein Mensch den ganzen Tag in einer, ca 70 pm Wohnung mit vielleicht 3 pm Balkon?
    Der größte Teil hockt sich nicht vors Internet und kuckt sich die Haltungsbedingungen von z. B. Legehennen oder Masthähnchen an.
    Geändert von wolfswinkel7 (06.03.2023 um 14:43 Uhr)
    [B]
    Mich findet man nicht bei Facebook
    Ich brauche auch kein Instagram!
    Ich hab das HüFo und das reicht

  4. #74

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    Wohl wahr.
    Naja, es ist ein komplett anderer Lebensstil. Städter vor hundert Jahren haben ja idR auch nicht in die Stallungen auf dem Lande geschaut, wenn sie sich Fleisch kaufen wollten. Da ging man eben zum Fleischer. Und vor dieser Zeit hat man auch immer genommen, was man gekriegt hat - nie musste sich die Menschheit drüber den Kopf zerbrechen, wo das Fleisch herkommt, welches Gütesiegel es hat, welcher Idiot wie seine Tiere gequält hat ... die Leute sind schlicht überfordert und als Vollzeit-Berufstätiger-Städter mit Familie hat man meist nicht die Zeit oder Energie dazu, auch noch auf`s Land zu gucken und sich mit der eigenen Schuld am Elend der Tiere zu befassen. Da bist du froh, wenn du aus der Sardinenbüchsen-Straßenbahn raus bist und noch Zeit hast, rechtzeitig zur Kita zu gehen. Nicht, dass es nicht gehen würde, wenn man wirklich wollte ... .

    Aber - es ist schon extrem unnatürlich, was wir uns da mit der Massenproduktion aufgehalst haben (nicht nur Fleisch, auch Drogerieartikel, Brot, ... Dinge des täglichen Lebens halt); du kannst eben nicht einfach irgendwo was unterwegs kaufen, wie es eigentlich immer war und auch sein sollte. Leider bedeutet das, wenn man keinen Schrott kaufen will, oft extrem viel Recherche, Aufwand, Zeit, Nerven. Dass das nicht jeder kann, ist klar, und damit rechnet ja die Industrie.

  5. #75
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    Zitat Zitat von wolfswinkel7 Beitrag anzeigen
    Ich will ja jetzt nicht überheblich oder so rüber kommen, aber habt ihr euch mal Gedanken gemacht, dass wir mit unserem Tun und Handeln einfach sowas wie privilegiert sind?
    Wir wohnen alle sehr ländlich, haben die wunderbare Möglichkeit unsere Eier, unser Hühnerfleisch, unser Obst und Gemüse und so weiter, selbst zu erzeugen zu können.
    Exakt das Gleiche kam mir auch eben in den Sinn, als ich die hungrigen Kinder vom Kindergarten abgeholt habe, die Eier-Schublade geöffnet habe und mal schnell 7 Eier zu Rührei und Spiegelei verarbeitet habe. Wie privilegiert dieses Leben eigentlich ist. Und ich wohne hier schon in einem normalen Wohngebiet, trotz direkter Nachbarn kam hier noch keine Beschwerde über meinen Hahn oder die gackernden Hennen. Aber ich kenne niemanden im direkten Freundes- oder Verwandtenkreis, der diese Möglichkeit zur Hühner-Haltung hat. Generell würde ich sagen, dass die Hühner der HüFo-User hier generell schon privilegierter leben als viele andere Hühner in privater Hand, allein mit diesen vielen Informationen, die wir hier untereinander austauschen. Niemand, der sich hier regelmäßig im HüFo aufhält, kann mit Scheuklappen rumlaufen und die vielen Informationen zu artgerechter Ernährung, guter Stall-Ausstattung, Sitzstangen-Form etc. ausblenden. Gleiches fällt mir aber auch im Katzen-Forum auf, in dem ich seit 2011 aktiv bin (auch wenn die Katzen natürlich keine Nutztiere sind).

  6. #76

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    Ja, wir sind in dieser Hinsicht priviligiert, aber in anderer Hinsicht auch benachteiligt (wenn ich da so an die "Niemand braucht ein eigenes Auto Debatte" denke).
    Um auf das Fleisch zurück zu kommen: Ich bezahle für mein Rindfleisch nach der letzten Preiserhöhung 8,10€ /kg. Das ist ja sogar zertifiziert nach demeter. Dafür bekomme ich allerdings 1/8 Rind was ca 50 kg sind. Das Fleisch ist grob zerteilt, sogar Hackfleisch, Rouladen und etwas Gulasch sind fertig. Ich habe dann einen Nachmittag relativ viel Arbeit es komplett küchenfertig zu machen, einzuvakuumieren und einzufrieren. Dann habe ich aber auch ein Jahr Ruhe.
    Eine Bekannte aus der Kölner Innenstadt meinte mal, sie wüßte gar nciht wie man an nicht Großschlachterei Fleisch rankäme. Auf meine Antwort: Fahre ins Umland auf die Höfe und kaufe direkt aus den Hofschlachtungen hatte sie nie in Erwägung gezogen. Inzwischen kauft sie bei demselben Landwirt wie ich und wir tüten dann gemeinsam 1/4 Rind ein und machen uns noch einen schönen Tag. Man muß sich also nur aus seiner Komfortzone herausbewegen und dann findet man auch Alternativen zu Billigfleisch. Würde das noch mehr in Anspruch genommen würde es auch vermehrt angeboten werden.
    Für mein Wildschwein zahle ich übrigens 5€/kg plus 50€ fürs Zerlegen und bekomme es küchenfertig einvakuumiert.
    Da wir ja aktuell noch keine Hühner haben muß ich die auch kaufen. Den kg Preis weiß ich nicht genau, aber im Endeffekt zahle ich für ein Hähnchen ca 15-20€/Stck, Der Hof hat übrigens nur Zweinutzungshühner und damit braucht er zwar mehr Hühner für die Eier, hat aber kein Problem seine Hähne zu verkaufen. Da die damit ihren Lebensunterhalt verdienen (neben Damwild, Gänsen und Puten) werden die das schon so kalkulieren, daß preislich auch etwas bei Ihnen übrig bleibt.
    Ich finde diese Kosten wirklich machbar, man muß halt nur eine Vorratshaltung machen. Aber wie schon jemand schrieb scheint das aus der Mode gekommen zu sein.

  7. #77
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    Zitat Zitat von Schwanzfeder Beitrag anzeigen
    Aber - es ist schon extrem unnatürlich, was wir uns da mit der Massenproduktion aufgehalst haben (nicht nur Fleisch, auch Drogerieartikel, Brot, ... Dinge des täglichen Lebens halt); du kannst eben nicht einfach irgendwo was unterwegs kaufen, wie es eigentlich immer war und auch sein sollte.
    Warum ist denn die Mehrheit der Bevölkerung nicht brav in ihrer Subsistenzwirtschaft auf dem Land geblieben wenn's so toll war? Richtig, weil es eben NICHT so toll war. Hat ja alles n Grund warum es sich so entwickelt hat wie es das bisher getan hat - auch wenn ich dir durchaus darin zustimme dass die heutige Arbeitsteilung, deren Resultat die kostenoptimierte Massenproduktion der meisten Produkte ist, total greislich ist.

    Zitat Zitat von 2Rosen Beitrag anzeigen
    Rohana, wir wollen uns nicht schon wieder streiten, aber glaubst du allen Ernstes eine Berechnung von Kosten, Margen und selbst Erträgen würde an der Haltung nur ein Fünkchen ändern?
    Ich streite mich doch gerne mit dir schön dass du wieder da bist!
    In diesem Fall geht es mir einfach um diese Haltung einiger Foristi, "die paar Cent muss das Tier(wohl) schon wert sein" - für den Produzenten. Vom Konsumenten redet da nämlich niemand. Diese Diskrepanz muss endlich a) wahrgenommen und b) eliminiert werden, wenn irgendwie mal flächendeckend mehr Tierwohl realisiert werden soll. Sonst bleibt's halt beim alten... entweder hier oder anderswo

    Nur weil ein paar Cent mehr verdient werden streichelt doch kein Produzierer der im Kastenstand liegenden Muttersau morgens über den Kopf und bedankt sich mit einem Schmatzer für den letzten 18er-Wurf.
    Das Streicheln ist wohl eher Typsache aber der Bauer ist wesentlich entspannter wenn er nicht die ganze Zeit am Limit fährt bzw. gefahren wird. Das merken die Tiere, direkt und indirekt.
    Unsere Kühe werden für Leistung gelobt und bei ausbleibender selbiger gemahnt hilft nix, wir müssen jeder unseren Teil leisten.
    Geändert von Rohana (06.03.2023 um 15:25 Uhr)

  8. #78

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    Zitat Zitat von In(di)a Beitrag anzeigen
    Man übernimmt nicht die Verantwortung für sein Handeln, sondern irgendwer anders ist Schuld (Politiker, Betreiber der Massenhaltung) & soll sich gefälligst drum kümmern.

    Solange diese Grundhaltung besteht, wird sich mMn nicht großartig irgendwas ändern.
    Darin sehe ich auch eines der größten Probleme überhaupt, mit den meisten Folgen. Nur, wie lässt sich das ändern?

  9. #79
    Administrator Avatar von AnnTye
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    Zitat Zitat von Rohana Beitrag anzeigen
    Warum ist denn die Mehrheit der Bevölkerung nicht brav in ihrer Subsistenzwirtschaft auf dem Land geblieben wenn's so toll war? Richtig, weil es eben NICHT so toll war. Hat ja alles n Grund warum es sich so entwickelt hat wie es das bisher getan hat - auch wenn ich dir durchaus darin zustimme dass die heutige Arbeitsteilung, deren Resultat die kostenoptimierte Massenproduktion der meisten Produkte ist, total greislich ist.(...)

    Dazu gibt es übrigens ein ganz wunderbares Buch, das diese Frage analysiert, es heisst "Wie Gott verschwand aus Jorwerd: Der Untergang des Dorfes in Europa" von Gert Maak. Nicht nur sehr interessant sondern auch gut geschrieben.
    https://amzn.to/3ZK8YUl
    Besser geht nicht ohne anders.

  10. #80

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    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Darin sehe ich auch eines der größten Probleme überhaupt, mit den meisten Folgen. Nur, wie lässt sich das ändern?
    Indem man das Bewußtsein des einzelnen Konsumenten ändert. Am Besten fängt man damit bei den Kindern an. Meine lernen schon von Kleinkindbeinen an, daß für jedes Stück Fleisch ein Tier gestorben ist, man dieses Essen deshalb besonders respektieren muß und man darauf achten sollte, daß die Tiere, die wir essen wenigstens vorher gut gelebt und mit Respekt vor dem Leben geschlachtet wurden. Deshalb gibt es bei uns auch kein Fleisch aus den Großschlachtereien in denen am Fließband geschlachtet wird.

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