Mir ist vor zwei Tagen der Althahn (Chabo) von einem Sperberweib getötet worden. Ob's dasselbe Tier ist, was mir letztes Jahr schonmal den Althahn geklaut hat, weiß ich nicht, aber diesmal habe ich leider keinen erwachsenen Zweithahn in der Hinterhand.
Der Unterschied war umgehend greifbar. Am nächsten Morgen waren die Althennen noch sehr verhalten, aber heute liefen sie nichtmehr als Gruppe, sondern jede machte was anderes und alle verstreuten sich über das Gelände. Im Stall fehlt der Hahn als Puffer zwischen den Oberzicken, zwischen denen er immer schlief. Die dominante Henne hat bis zum letzten Büchsenlicht permanent alle Stangen abgeräumt, bis sie alleine oben saß.
Zur Zeit laufen noch 31 Jungtiere in der Herde, davon 13 Hähnchen im Alter von je 10, 9, 8 und 7 Wochen. Nachdem sie am nächsten Morgen nach den Verschwinden des Althahns spitzhatten, das da eine neue Stelle freigeworden ist, gabs plötzlich jede Menge Maßnehmen, Kragen aufstellen und Gerangel, heute krähte dann schon ein halbes Dutzend mindestens. Heute haben auch die ersten schon versucht, die Althennen zu treten. Normalerweise dämpft der Althahn solche Ambitionen noch einige Wochen, war zumindestens in allen Jahren davor der Fall.
Das zeigt mir mal wieder, das ein Althahn in einer Haltung wie meiner echt Gold wert ist. Ohne ihn stehen den Hennen und mir jetzt Monate der Terrorherrschaft von unreifen Möchtegernen bevor. Naja stünden... nach einigen Telefonaten zieht morgen ein zweieinhalb Jahre alter Ersatz ein. Ich hoffe, er nimmt sich der Sache zügig an.
Ich wünschte, ich könnte auch mit der Sperberdame telefonieren, dann könnte ich sie mal fragen, warum sie mir immer den Althahn klaut, wo doch genug unvorsichtiges junges Gemüse unterwegs ist, daß sie im Gegensatz zum Hahn sogar mitnehmen könnte .
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