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Thema: Wenn der Althahn plötzlich nicht mehr da ist...

  1. #1
    Avatar von melachi
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    Wenn der Althahn plötzlich nicht mehr da ist...

    Mir ist vor zwei Tagen der Althahn (Chabo) von einem Sperberweib getötet worden. Ob's dasselbe Tier ist, was mir letztes Jahr schonmal den Althahn geklaut hat, weiß ich nicht, aber diesmal habe ich leider keinen erwachsenen Zweithahn in der Hinterhand.

    Der Unterschied war umgehend greifbar. Am nächsten Morgen waren die Althennen noch sehr verhalten, aber heute liefen sie nichtmehr als Gruppe, sondern jede machte was anderes und alle verstreuten sich über das Gelände. Im Stall fehlt der Hahn als Puffer zwischen den Oberzicken, zwischen denen er immer schlief. Die dominante Henne hat bis zum letzten Büchsenlicht permanent alle Stangen abgeräumt, bis sie alleine oben saß.

    Zur Zeit laufen noch 31 Jungtiere in der Herde, davon 13 Hähnchen im Alter von je 10, 9, 8 und 7 Wochen. Nachdem sie am nächsten Morgen nach den Verschwinden des Althahns spitzhatten, das da eine neue Stelle freigeworden ist, gabs plötzlich jede Menge Maßnehmen, Kragen aufstellen und Gerangel, heute krähte dann schon ein halbes Dutzend mindestens. Heute haben auch die ersten schon versucht, die Althennen zu treten. Normalerweise dämpft der Althahn solche Ambitionen noch einige Wochen, war zumindestens in allen Jahren davor der Fall.

    Das zeigt mir mal wieder, das ein Althahn in einer Haltung wie meiner echt Gold wert ist. Ohne ihn stehen den Hennen und mir jetzt Monate der Terrorherrschaft von unreifen Möchtegernen bevor. Naja stünden... nach einigen Telefonaten zieht morgen ein zweieinhalb Jahre alter Ersatz ein. Ich hoffe, er nimmt sich der Sache zügig an.

    Ich wünschte, ich könnte auch mit der Sperberdame telefonieren, dann könnte ich sie mal fragen, warum sie mir immer den Althahn klaut, wo doch genug unvorsichtiges junges Gemüse unterwegs ist, daß sie im Gegensatz zum Hahn sogar mitnehmen könnte .

  2. #2

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    Ohje, das ist bitter. Der Althahn wird sich - im Gegensatz zu dem dann doch noch nicht so mutigem Junggehähne - der Sperberdame in den Weg gestellt haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Sperber sich von alleine den größten ausgesucht hat. Im Visier war bestimmt ursprünglich ein anderes Tier. Alles in allem scheint Dein Althahn ein echt toller Kerl gewesen zu sein. Schade um ihn....

  3. #3
    Avatar von melachi
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    ja, er war ein guter Hahn, in jeder Beziehung. Ich hätte ihn gern alt werden sehn

  4. #4
    Avatar von sternenstaub
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    Es erwischt doch oft die Besten. Schade um Deinen Chefhahn.

    Und ja, so ein erfahrener Althahn ist Gold wert. Das merke ich hier auch. Tagsüber laufen zwar sowieso alle zusammen, aber die Jugend schläft getrennt von den Alten. Das reicht den Halbstarken dann manchmal aus, um sich daneben zu benehmen und zu provozieren.
    Ich brauch dann solche unhöflichen und provokanten Junghähne nur mal ein paar Tage lang abends zum Chef und seinen Damen in den Stall setzen und innerhalb weniger Tage haben sich die Jungs eingekriegt. Was er da macht, weiß ich nicht. Es ist nie laut, kein Geschrei, kein zerupfter Junghahn, es ist tagsüber beim Betroffenen keine Panik zu sehen, aber ziemlich zügig eine nachhaltige, positive Verhaltensänderung. Scheinbar reicht es, dass der Jungspund einfach auf unfreiwilliger Tuchfühlung sein muss.
    Gruß sternenstaub

  5. #5
    Avatar von melachi
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    wie es weiter ging:

    Der neue Althahn ist... nicht das, was ich mir vorgestellt habe, um es milde auszudrücken. Er ruft keine Junghähne zur Ordnung... nein. Nicht mal die, die nur halb so schwer sind wie er. Seine Methode ist nach menschlichem Maßstab perfide. Er hat sich zwei Althennen ausgeguckt, die er konsequent aus seiner Sichtweite verjagt, und hält sich damit die Junghähne von der Backe. Er hat das Problem quasi outgesourced. Auch wenn ich einer gewissen Faszination erlegen bin, was das vielfältige und manchmal überraschende Verhaltensrepertoir von Hähnen angeht, musste ich mich inzwischen doch vorzeitig von den meisten Junghähnchen trennen, der beiden Hennen zuliebe. Der Alte wird folgen, sobald einer der verbliebenen Junghähne halbwegs fertig ist.

  6. #6
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    Du solltest eventuell etwas länger warten als bis "halbwegs fertig", sonst hast Du wieder so einen Spezi zu laufen.
    Ich entnehme dem Werdegang, dass Du keinen so wirklichen Favoriten hast, darum würde ich sagen "Trau, schau wem", und der Auswahl des neuen Hahnes etwas mehr Aufmerksamkeit widmen, "halbwegs fertig" ist mehr oder weniger doch nichts anderes als "Auf gutes Gelingen". Oder ?
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  7. #7
    Avatar von melachi
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    ja klar, Okina, mit halbwegs fertig meine ich in dem Fall die psychische Reife, nicht die physische. Da sind einige schon weit genug. Ich habe noch einige im Rennen, die sich bisher recht gut benehmen. Zwei sind dabei, bei denen besagte Hennen sogar Schutz suchen, die sind in der engeren Auswahl. Aber ich hab auch noch einige jüngere Hähnchen laufen, da ist noch nicht so klar, wie sie sich entwickeln. Der erste, der gehen mußte, erdreistete sich, in meinem Beisein eine legende Henne vom Nest zu zerren, um sie zu treten. Ich hoffe, das ich hintenraus wenigstens zwei gute Hähne rausfiltern kann, die zumindestens bis zum Frühjahr und der ersten Eiersammelphase gut miteinander klarkommen.

    Der Althahn selber bleibt sicher noch mindestens zwei Monate dabei, aber dauerhaft bleiben wird er nicht, denn er macht sich auch an 12 Wochen alte Chabo-Junghennen ran, die die Junghähnchen wenigstens in Ruhe lassen.

  8. #8
    Avatar von sternenstaub
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    Sorry Melachi, wenn ich das mal so sage. Aber der Althahn wäre bei mir sofort weg. So junge Hennen belästigen, geht gar nicht. Wenn da schon junge Hähne da sind, die von den Hennen gemocht werden, würde ich einen Althahn, der so drauf ist, wie Deiner, ohnehin nicht behalten. Gerade auch, wenn er seinem Job Junghähne zu erziehen, nicht nach kommt. Es macht in dem Fall keinen Unterschied, ob er da ist oder nicht, wenn er zulässt, das Hennen belästigt werden und er Junggemüse nicht von legereifen Mädels unterscheiden kann.
    Gruß sternenstaub

  9. #9
    Avatar von melachi
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    ich verstehe deinen Einwand gut, aber letztendlich muß ich zwischen verschiedenen Übeln wählen. Wenn ich den Alten jetzt schlachte, fällt die Althennentruppe komplett auseinander und alles ist nur noch Freiwild. Er geht zwar die Junghähne nicht an, wenn sie sich daneben benehmen, aber in seiner Nähe lassen sie die Hennen doch weitgehend in Ruhe, weil sie sich noch beeindrucken lassen von seinem Riesenkamm, den langen Sporen und seinem pompösen Auftreten. Ohne ihn fällt dieser psychische Dämpfer komplett weg und alle Hähnchen von 10 Wochen bis 16 Wochen werden über die Hennen herfallen. Insgesamt ist die Herde mit dem Hahn ruhiger als sie es ohne den Hahn war. Ich habe aber alles unter Beobachtung und wenn mir was zu bunt wird, handele ich auch entsprechend. Mit 16 Wochen sind die ältesten Junghähnchen leider noch viel zu jung, um es besser machen zu können als der Alte.

  10. #10
    Avatar von sternenstaub
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    Die Wahl zwischen Pest und Cholera. Blöd, sowas.
    Es ist ja auch fraglich, wie lange die psychische Komponente wirkt, vor allem, wenn die Junghähne merken, dass der Alte nix macht. Ob das wirklich so lange anhält, bis die Jungen ausgereift sind? Und was lernen die Jungspunde, wenn von Seiten des Althahnes und auch der Althennen kaum oder keine Erziehung statt findet? Da besteht seitens der Junghähne eigentlich gar keine Notwendigkeit freundlicheren Umgang mit den Mädels zu lernen.
    Gruß sternenstaub

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