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Thema: mobbingopfer

  1. #1

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    mobbingopfer

    hallo!

    hatte bis vor einer woche eine 8er truppe (2 vorwerk 3jährig, 2 sundheimer bald 3jährig, 2 weiße mixe 2jährig, ausgebrütet von einer vorwerk, 2 lohmann 1,5 jährig, als eintagsküken unter gluckende vorwerk geschoben)
    die truppe hat sich ohne hahn ganz gut verstanden.
    letzten freitag haben wir zwei lohmanns aus der konkursmasse von tonis freilandeier geholt. alter weiß ich keines, sie legen gut und noch schöne, feste, eher kleinere eier. die beiden verstehen sich untereinander nicht besonders, laufen aber tagsüber zu zweit abseits der gruppe rum ohne großes gezank. in die gruppe trauen sie sich nicht, werden auch vertrieben.
    da sie 900 qm haben, gehen sie sich einfach aus dem weg, ABER:
    der stall ist klein, nur zum schlafen und legen. es gab eine genaue regelung wer wo schläft. die neuen haben alles durcheinandergebracht. dazu kommt, dass die eine echt gemobbt wird, sie hat auch einen kahlen kopf und die federn an der brust/hals sind abgepeckt. sie war also vorher schon ein mobbingopfer. der zweiten fehlen keine federn und man sieht auch gleich, dass sie im rang oberhalb steht.
    problem: das mobbingopfer, sie heißt toppi, traut sich abends nicht in den stall. sie wird von jeder attackiert. nun kommt sie immer zur terrassentür, als würd sie hilfe suchen. 😏. wir heben sie dann auf eine der drei stangen (wir haben ganz oben noch eine zusätzlich angebracht, aber die haben gleich die weißen in anspruch genommen), aber sie muss dort allein sitzen, die anderen sortieren wir um, denn sobald irgendeine andere nebenan sitzt, wird sie gnadenlos gepickt und die hören auch nicht auf damit.

    wird das erfahrungsgemäß noch, dauert das, oder gibt es so mobbingopfer, die nie in die gruppe aufgenommen werden?
    ich mein, die zweite, tippi, wird auch gepickt, aber einmal kurz und gut ists. die sitzt auch mit auf der stange bei den zwei weißen, wenn auch am anderen ende.
    am schlimmsten ists wenn tippi und toppi zusammensitzen (das haben wir zu anfang probiert, dachten eben die zwei neuen zusammen) aber das geht gar nicht. die macht sie fertig!

    toppi tut mir leid.
    die erste nacht hat die sich im efeu am boden verkrochen als es dunkel wurde, hab sie ewig gesucht. jetzt wüsste sie ja, wohin sie muss, sie möchte auch rein, aber....

    gibts erfahrungswerte von euch??

    lg cassi

    unser opfer: http://up.picr.de/32712549yi.jpg
    Familie bestehend aus: 2.2 Menschen, 2.5 Hauskatzen, 0.2 Vorwerk, 0.2 Sundheimer, 0.3 Lohmann-Damen und 0.1 Sandy Huhn

  2. #2
    Moderator Avatar von sil
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    Meine Erfahrung geht dahin, daß die "Opfer" irgendwie signalisieren, daß sie nicht dazugehören. Für die anderen ist das wie ein Zeichen, sie nicht zu dulden. Das ändert sich auch eher nicht von selber, und wenn, dann kann das sehr lange dauern.
    Die beiden Neuen sind ja eh schon in einer Position, die sie angreifbar macht - so als Neuzugänge in fremder Herde und fremder Umgebung. Die eine hat wohl mehr Chuzpe und traut sich einfach mehr, die andere scheint angreifbarer zu sein. Vielleicht ist sie auch körperlich irgendwie nicht ganz auf der Höhe? Das wäre natürlich auch ein Grund für die anderen, sie nicht bei sich zu dulden.
    Hast Du vielleicht die Möglichkeit, den beiden eine Schlafgelegenheit anzubieten, wo sie sich nicht ständig mit den anderen auseinandersetzen müssen, so daß sie erst mal in Ruhe ankommen können? Das würde die Situation auf die Schnelle schon sehr entschärfen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  3. #3

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    ich hab leider keine andere möglichkeit. ich hätt im stall auch ganz unten eine stange angebracht, aber sie möchtn rauf, nicht unten sitzen.
    ich glaub nicht, dass toppi körperlich nicht fit ist, sie wirkt zumindest fit, frisst, hat hunger, sieht sonst gut aus, legt schöne eier, macht gute hâufchen.
    wenn man sie aif die stange hebt, lässt sie sich auch gleich wie erleichtert nieder (solang man sie auf die leere stange setzt und die anderen auf den nachbarstangen sind). sie will definitiv da oben hin. nur traut sie sich nicht.
    heute laufen sie draußen schon näher beieinander, draußen ist es generell weniger problem. nur beim fressen...
    ich hab übrigens auch nicht das gefühl, dass sie signalisiert, dass sie nicht dazugehören will, im gegenteil, sie sucht anschluss, probierts immer wieder. bei tippi funktionierts schon viel besser, die hat wohl echt mehr mumm.
    ich beobachte mal weiter, jetzt sind eh dann 3 tage frei.
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  4. #4
    Avatar von PPP
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    Bei meinen beiden RdHs (leider lebt nur noch eine davon) war es ähnlich. Sie liefen tagsüber immer alleine als Pärchen rum....die anderen verjagten sie ständig und immer. Wenn sie aber schlafen sollten hat die eine die andere immer geärgert (letztere / "Pena" lebt noch). Sie schliefen beide immer im Legenest. Alle anderen Hühner auf der Stange. Da war einigermaßen Ruhe. Pena stellte sich immer mit dem Gesicht in die Ecke des Nestes und wartete geduldig ab, bis Pluma sich an ihr zu Ende abreagiert hatte (für mich immer sehr schlimm...musste meistens gehen um es nicht mit anzusehen....)

    Jetzt wo Pena alleine ist, schläft sie auch nicht mehr im Nest. Seit dem 17.04. ist Pluma tot und Pena ist am gleichen Abend mit den anderen auf die Stange und hat sich seitdem auch nix mehr bieten lassen. Sie war auch noch etwas kränklich seinerzeit....seid dem Tot der anderen war sie von jetzt auf gleich wieder fit. (Ich kann mir das auch nicht erklären - aber irgendwie hatte es bestimmt auch etwas mit Stress zu tun).

    Ich drücke dir sehr die Daumen, dass sich das bei dir bessert...die arme Maus tut mir schon leid. Im Winter, wenn man im Stall einfach das Licht ausmachen könnte, nachdem man sie so gesetzt hat, wie sie es sich selber wünscht, wäre es mit Sicherheit einfacher...aber zu dieser Jahreszeit ist es ja noch lange hell darin....schade.
    Bleibt gesund...das Nati

    The fact that humanity has to clarify that any lives matter, should be concern enough.

  5. #5
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von cassiopeia77 Beitrag anzeigen
    ich glaub nicht, dass toppi körperlich nicht fit ist, sie wirkt zumindest fit, frisst, hat hunger, sieht sonst gut aus, legt schöne eier, macht gute hâufchen.
    ....

    ich hab übrigens auch nicht das gefühl, dass sie signalisiert, dass sie nicht dazugehören will, im gegenteil, sie sucht anschluss, probierts immer wieder. bei tippi funktionierts schon viel besser, die hat wohl echt mehr mumm.
    ich beobachte mal weiter, jetzt sind eh dann 3 tage frei.
    Für ein Huhn ist es wichtig, zu einer Gruppe zu gehören, weil die Gemeinschaft Sicherheit gibt. Es wird, grade wenn es aus der vertrauten Gemeinschaft herausgerissen wurde und sich nun neu zurechtfinden muß, immer Anschluß an Artgenossen suchen. Selbst wenn die anderen es piesacken bis aufs Blut, wird es ihnen nicht den Rücken kehren.
    Wir Menschen nehmen oft die winzigen Signale, die ein nicht so fittes Huhn von einem hundertprozentig fitten unterscheiden, gar nicht wahr. die Hühner selber aber erkennen sie und reagieren darauf. Manchmal sind es auch gar nicht mal offensichtliche gesundheitliche Probleme, es können minimale Verhaltensauffälligkeiten sein. Wenn man in eine gut zusammengewachsene, funktionierende Truppe neue Hühner setzt, bedeutet das erst mal Stress für alle. Dieser Stress sorgt dafür, daß Signale viel akzentuierter als gewöhnlich ausgesendet und viel schärfer als sonst registriert werden. Je klarer eine Henne es schafft allen anderen zu signalisieren, daß sie kein Problem mit der Veränderung hat, desto leichter wird sie sich (als neue) intergrieren bzw als alteingesessene mit dem Zuwachs arangieren. Hennen, die diesen Stress nicht einfach überspielen können, aus welchem Grund auch immer, sind entweder Opfer oder Täterinnen.
    Das eigentliche Problem liegt darin, daß der Stress auf beiden Seiten anhält, solange es Opfer und Täterinnen gibt, weil sich so kein entspanntes, funktionierendes Zusammenleben entwickeln kann.

    Deswegen fände ich es gut, neuen Hennen erstmal in einer geschützten Umgebung die Möglichkeit zu geben, anzukommen. Das nimmt ihnen viel Druck.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  6. #6

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    Es ist erst eine Woche her, ich würde da erstmal noch Geduld haben.
    Wieso sortiert ihr die Hühner auf der Stange um? Lass sie ihre Rangordnung selbst regeln, dazu gehört auch wer wo und möglichst hoch schläft und bitte nicht so vermenschlichen, von wegen "Mobbingopfer".
    1.14 Gr. Wyandotten

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