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Thema: Problematischer Schlupf und offene Fragen

  1. #1
    Avatar von Capreziosa
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    Problematischer Schlupf und offene Fragen

    Hallo ihr Lieben,

    mich beschäftigt immer noch der problematische Schlupf vom vergangenen Wochenende und ich habe einige offene Fragen, auf die vielleicht jemand die eine oder andere Antwort weiss.

    Gebrütet wurde in einem R-COM 20 Standard mit denselben Brutparametern wie vor zwei Jahren plus zusätzlichem Thermo-/Hygrometer:

    Tag 1-18: 37.5°C / 55% LF
    Tag 19: 37.4°C / 60% LF
    Tag 20: 37.3°C / 70% LF
    Tag 21: 37.2°C / 80% LF

    Vor zwei Jahren sind aus 8 Eiern problemlos und termingerecht 8 Küken geschlüpft. Diesmal ist zu Beginn des 22. Tages ein einziges Küken selbständig geschlüpft, fünf weitere hatten bis dahin angepickt, kamen aber trotz enormer Anstrengung nicht mehr weiter; drei Eier waren noch nicht angepickt und diese hab ich schliesslich einer Glucke in Obhut gegeben in der Hoffnung, dass die Küken den Schlupf vielleicht doch noch schaffen.
    Den fünf "Steckengebliebenen" im Brüter hab ich im Verlauf des 22. Tages mit mehr oder weniger Unterstützung aus den Eiern geholfen. Die Eihaut war nicht unbedingt trocken, aber dick und ledrig; alle hatten den Dotter vollständig eingezogen und waren nach ihrer Befreiung kräftig und vital. Zwei Küken hatten jedoch dieselben Probleme wie das selbständig geschlüpfte: eine Enddarmverklebung, die eine Fehlstellung der Beinchen zur Folge hatte, so dass die Küken weder stehen noch gehen konnten. Dies konnte jedoch (dem HüFo sei Dank!!!) behoben werden, so dass die Küken rund 12 Stunden später auf den Beinchen waren; seither sind sie unauffällig geblieben und nicht mehr von den anderen Küken zu unterscheiden. Ich habe allerdings keinerlei Informationen darüber finden können, wie es zu einer solchen Enddarmverklebung kommen kann vielleicht weiss jemand von euch etwas darüber?
    Von den drei Küken unter der Glucke ist eines gegen Ende des 22. Tages selbständig geschlüpft. Die anderen beiden Eier hatten je ein kleines Loch in der Schale (beide nicht am stumpfen Ende, sondern in der Mitte oder eher gegen das spitze Ende hin) und ich konnte die Küken fiepen hören. Auch diesen beiden hab ich schliesslich aus den Eiern geholfen und dabei wurde klar, dass die Schalen nicht von innen, sondern von aussen angepickt wurden. Ich gehe davon aus, dass die Glucke die beiden Löchlein gepickt hat (ob in guter oder schlechter Absicht, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, vermute jedoch ersteres, da sie ein sehr umsichtiges und fürsorgliches Mädel ist).
    Bei diesen beiden Küken war die Eihaut ebenfalls dick und ledrig und umschloss die Küken zudem so eng, dass sie sich überhaupt nicht rühren konnten; mir kam dazu der Begriff "shrink-wrapped" in den Sinn, was so viel bedeutet wie "eingeschweisst" oder "in Schrumpffolie verpackt". Das Überraschendste und völlig Unglaubliche war jedoch, dass diese beiden Küken noch nicht einmal in die Luftkammer vorgedrungen waren, sondern ihre Köpfchen noch unter dem Flügelchen hatten, und trotzdem atmeten und fiepten sie – wie um alles in der Welt ist so etwas möglich?! Ich hatte bislang gedacht, dass die Lungenatmung erst dann einsetzt, wenn die Küken ihre Schnäbelchen in der Luftkammer haben, und dass sie auch dann erst fiepen können? Vielleicht kann mir das jemand erklären?
    (Auch diese beiden Küken hatten den Dottersack vollständig eingezogen, brauchten nach der Befreiung aus ihren Zwangsjacken aber eine gute Stunde, um sich aus ihrer "Schrumpfhaltung" zu entfalten und aufzurichten. Wenige Stunden später waren sie ebenso munter wie ihre Geschwister und nicht mehr von ihnen zu unterscheiden.)

    Was ich nicht verstehe: Wie kann es mit bewährten Brutparametern zu solchen Schlupfproblemen kommen? Könnten der Brüter und der zusätzliche Thermo-/Hygrometer in den zwei Jahren der Nichtbenutzung so etwas wie synchrone Standschäden entwickelt haben? Was sonst könnte nicht gepasst haben?
    So oder so: Ich werde diesen Brüter kein weiteres Mal benutzen mein Nervenkostüm ist vermutlich dauerhaft geschädigt und dass alle Küken überlebt haben und gesund und munter sind, erscheint mir wie das reinste Wunder.
    1.15 Gackervögel — 2.14 Kartöffelchen — 1.1 Samtpfoten — 3.6 Hornträger

  2. #2
    Avatar von Stanzi
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    Da hast Du noch sehr gut helfen können. Ich hätte das bestimmt nicht so hinbekommen. Deshalb bleibe ich bei meiner Naturbrut. Die Hennen wissen meistens, was am besten zu tun ist. Ich mit nicht. Ich freue mich für diesen guten Ausgang.

  3. #3
    Avatar von Anni Huhn
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    Ich hatte dieses Jahr mit dem R com die gleichen Probleme die Parameter stimmten einfach nicht. Diekt auf den Eier gemessen stimmte die Luftfeuchtigkeit nicht mehr die Temperatur war leider auch nur bei 36,5 Grad. Ich habe leider nicht von Anfang an gemessen. Da ich letztes Jahr nicht solche Probleme hatte. Ende vom Lied nur zwei Küken geschlüpft eins auch fast nicht aus der Eihaut gekommen. Eins mit Beinproblemen erst an Tag 25 . Rest voll entwickelt im Ei gestorben.
    Ich denke die Probleme kommen durch zu niedrige Temperaturen zustande. Was ich garnicht verstehen konnte war das Temperaturgefälle im Brüter z.B 37 Grad auf dem Ei und 36 Grad am Boden. Das hab inh nicht ändern können

  4. #4
    Orpington-Züchter Avatar von bartec
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    Ganz wichtig bei dem R com ist, dass er in einem warmen Raum mit gleichbleibender Temperatur steht! Oben beschriebene Probleme treten auf, wenn der Raum zu kühl ist oder starke Temperaturschwankungen herrschen. Das Gerät kann diese nicht ausgleichen.
    Ein kleiner Styroporbrüter (z.B. von Bruja) reagiert nicht so empfindlich, da er besser isoliert ist.
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  5. #5
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    Hallo Capreziosa

    Drei Punkte fallen mir zu der von dir erlebten Situiation ein:

    1. Allgemein gilt für alle "Waschschüsselbrüter", und das sogar auch für die hochgelobten und hochpreislichen "R-Com-Geräte" jeglicher Ausführung (wozu auch der King-Suro gehört), dass sie in warmen Räumen (20 bis 25 Grad) betrieben werden sollten/müssen.

    2. In Sachen "Steckenbleiber" und der damit verbundenen Geburtshilfe gibt es allgemein zwei Meinungen zu diesem Thema. Während die einen teilweise sogar vehement die Ansicht vertreten, dass man keinen Steckenbleiber befreien soll,weil das in der Natur auch nicht passiert und das Küken auch nicht lebensfähig sei, wenn es schon nicht von selbst schlüpfen kann. Die andere Meinung ist halt, dass man die Steckenbleiber befreien soll und ihnen eine Chance geben soll. Diese Meinung vertrete ich auch. Deine Geburtshilfe ist auch das beste Beispiel dafür, dass es sich auch lohnt die Küken freizupellen.

    3. Was die ledrige und am Küken festklebende Eihaut anbelangt, so resultiert das daraus, dass nach dem Anpicken des Brutei sogleich ein Trocknungsprozess beginnt und das sogar bei einer LF von 90 %. Wenn das Küken es kurz nach dem Anpicken nicht schafft sich komplett aus dem BE zu befreien, beginnt die Eihaut rund um die Anpickstelle zu trocknen. Während dieses Trocknungsprozesses wird die Eihaut ledrig und verklebt immer intensiver am Küken. Hierdurch wird das Küken tatsächlich vergleichbar mit einschweißen in Folie fixiert und das sogar am Kopf und somit bewegungsunfähig.
    Als einen in der Lektüre nirgendwo genannten, jedoch von mir vermuteten kausalen Zusammenhang des Steckenbleibens sehe ich eine Überversorgung des Bruteies, so dass der Embryo zu üppig gedeiht und wie (wenn jetzt etwas übertrieben) ein Hefekuchenteig im Brutei aufgeht, von innen gegen das Ei gepresst wird und daher in eine starke Bewegungseinschränkung bis sogar Bewegungsunfähigkeit zum Zeitpunkt des Schlupfes gebracht wird.
    Den Grund für die Ursache Deines Schlupfverlaufes würde ich daher nicht primär dem Brüter zuordnen.
    Sofern Deine Bruteier vom selben Züchter waren, wären evtl. energetisch aufgeladene Bruteier nach meiner Ansicht hierfür mit in Betracht zu ziehen. Eine Theorie, die nirgendwo zu finden ist, die ich jedoch hiermit einmal gerne hier im Forum zur Diskussion stellen möchte in der Hoffnung auf sachlicher und unemotionaler Basis.

    Gruß: Canto

  6. #6
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Ich denke auch, dass es nicht am Brüter lag. Ähnliches hatte ich unter einer Glucke... gibt es eine Verkettung unglücklicher Umstände, Ernährung der Hennen, Qualität der Be, das Wetter/ Kälte....
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  7. #7
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von canto Beitrag anzeigen
    Hallo Capreziosa

    Drei Punkte fallen mir zu der von dir erlebten Situiation ein:

    1. Allgemein gilt für alle "Waschschüsselbrüter", und das sogar auch für die hochgelobten und hochpreislichen "R-Com-Geräte" jeglicher Ausführung (wozu auch der King-Suro gehört), dass sie in warmen Räumen (20 bis 25 Grad) betrieben werden sollten/müssen.

    2. In Sachen "Steckenbleiber" und der damit verbundenen Geburtshilfe gibt es allgemein zwei Meinungen zu diesem Thema. Während die einen teilweise sogar vehement die Ansicht vertreten, dass man keinen Steckenbleiber befreien soll,weil das in der Natur auch nicht passiert und das Küken auch nicht lebensfähig sei, wenn es schon nicht von selbst schlüpfen kann. Die andere Meinung ist halt, dass man die Steckenbleiber befreien soll und ihnen eine Chance geben soll. Diese Meinung vertrete ich auch. Deine Geburtshilfe ist auch das beste Beispiel dafür, dass es sich auch lohnt die Küken freizupellen.

    3. Was die ledrige und am Küken festklebende Eihaut anbelangt, so resultiert das daraus, dass nach dem Anpicken des Brutei sogleich ein Trocknungsprozess beginnt und das sogar bei einer LF von 90 %. Wenn das Küken es kurz nach dem Anpicken nicht schafft sich komplett aus dem BE zu befreien, beginnt die Eihaut rund um die Anpickstelle zu trocknen. Während dieses Trocknungsprozesses wird die Eihaut ledrig und verklebt immer intensiver am Küken. Hierdurch wird das Küken tatsächlich vergleichbar mit einschweißen in Folie fixiert und das sogar am Kopf und somit bewegungsunfähig.
    Als einen in der Lektüre nirgendwo genannten, jedoch von mir vermuteten kausalen Zusammenhang des Steckenbleibens sehe ich eine Überversorgung des Bruteies, so dass der Embryo zu üppig gedeiht und wie (wenn jetzt etwas übertrieben) ein Hefekuchenteig im Brutei aufgeht, von innen gegen das Ei gepresst wird und daher in eine starke Bewegungseinschränkung bis sogar Bewegungsunfähigkeit zum Zeitpunkt des Schlupfes gebracht wird.
    Den Grund für die Ursache Deines Schlupfverlaufes würde ich daher nicht primär dem Brüter zuordnen.
    Sofern Deine Bruteier vom selben Züchter waren, wären evtl. energetisch aufgeladene Bruteier nach meiner Ansicht hierfür mit in Betracht zu ziehen. Eine Theorie, die nirgendwo zu finden ist, die ich jedoch hiermit einmal gerne hier im Forum zur Diskussion stellen möchte in der Hoffnung auf sachlicher und unemotionaler Basis.

    Gruß: Canto
    Da kann ich mich nur anschliessen.

    Das wird nur all zu gerne vergessen und die Hühnchen werden zum Bruteier legen nur zu gerne zu sehr verwöhnt. Und da muss man sich nur mal in der Natur umschauen! Wann legen die Vögel ihre Bruteier - richtig, kurz nach dem Winter und genau dann, wenn die größte Not geherrscht hat. Also heisst das mehr oder weniger eine schlechte Versorung der Elterntiere und dann gibt es genügend Nachzucht!

    Sind die Vögel bzw. unser Hühnchen überversorgt, so sind auch die Bruteier "überversorgt" und können dadurch schlechte Schlupfergebnisse..................
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  8. #8

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    Ich habe eine Henne, die Eier mit extrem dicker und fester Eihaut legt. Ein Frühstücksei von ihr lässt sich nicht normal köpfen. Man bekommt die beiden Hälften nicht auseinander gezogen ohne die Schale zu zerdrücken.
    Vielleicht hattest du solche BE dabei.
    federfüßige Zwerghühner 0/3; Zwergkrüper 1/2 ; Homo sapiens 1/1 ; Großspitz 1/0

  9. #9

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    Hallo Capreziosa,

    vielleicht kommt bei dir auch 2 Dinge zum tragen. Evtl. eine zu gute Fütterung der Hennen (waren ja glaub ich alles Bruteier von deinen eigenen oder?) und auch ein Temperaturabfall in der Nacht.
    Das habe ich bei meinem King Suro beobachtet. Der stand in meinem Arbeitszimmer. Und wenn nachts die Heizung runterfährt und ich im Schlafzimmer das Fenster z.B. gekippt habe, dann kann schon evtl. ein kalter Luftzug und die Abkühlung der Wohnung zu Temperaturschwankungen führen.
    Ich hab das mit ledriger Eihaut dann auch beobachtet.
    Mache jetzt sogar für mich selbst ein Schild mit "Bitte Tür schliessen" an die Tür um mich daran zu erinnern.

    Geht am Freitag bei mir los mit der Brüterei.
    Grüße aus dem Rheinland

  10. #10

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    Später Schlupfbeginn ist ein Hinweis auf zu niedrige Temperatur.
    "Alte Hasen" haben auch mir erzählt dass zu hochwertiges Futter (zu viel Eiweiß) den Bruterfolg stark reduziert.

    Ich hatte letztes Jahr eine Kunstbrut mit einer Schlupfquote von nur 30%. Es waren alles zugekaufte und persönlich abgeholte Eier.
    Auf den Misserfolg hin habe ich mich über 3 Hennen gefreut die dann im Mai und Juni beschlossen zu brüten.
    Schlupfquote 100%. Das ist sicher eine Ausnahme, auch dass Alle durch kamen.
    Die Hennen die aus Naturbrut geschlüpft sind haben alle zwischen 7 u 8 Monate zu legen begonnen. Die aus Kunstbrut legen teilweise mit 12 Monate noch nicht.

    Die Hähne aus Naturbrut sind alle sehr sozial und friedlich,
    Die paar Hähne aus Kunstbrut waren etwas daneben.

    Gruß Birgit

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