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Thema: Eine Studenten-WG will sich Hühner zulegen!

  1. #111
    Avatar von Dylan
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    Eben. Kommt doch mehr auf die Rasse an, nicht auf die Größe? Aber wenn ich das richtig verstanden habe, waren da auch Eier auf dem Wunschzettel?

  2. #112

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    Seit ich mich für Geflügel interessiere ist auch das Interesse an Gehegen immens gestiegen . Ich habe bisher von unzähligen gesichteten Hühnerhaltungen erst zwei Ausläufe gesehen, die 10qm pro Huhn bieten. Es funktioniert also offensichtlich auch mit weniger Platz.

    Der Vergleich Kinder mit Erwachsenen ist total nichtssagen. Da müsste man auch Kücken mit Hühner vergleichen und nicht Zwerge mit Grossen...

  3. #113
    Avatar von Dylan
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    Das wäre Säugling mit Erwachsenem verglichen....
    Meiner Beobachtung nach brauchen die Zwerghühner genausoviel Auslauf wie die größeren Hühner. Aber das ist nur meine Meinung.

  4. #114

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    Zitat Zitat von Emelie Beitrag anzeigen
    Seit ich mich für Geflügel interessiere ist auch das Interesse an Gehegen immens gestiegen . Ich habe bisher von unzähligen gesichteten Hühnerhaltungen erst zwei Ausläufe gesehen, die 10qm pro Huhn bieten. Es funktioniert also offensichtlich auch mit weniger Platz.
    Meinst du Auslauffläche oder überdachte Gehege/Volieren?
    Unsere überdachte Voliere für Stallpflicht und bei schlechtem Wetter (die Hühner lieben sie) hat auch nur knapp 18 qm, mein Garten knapp 300qm und selbst da denk ich schon immer wie schön es doch wäre ein riesen Grundstück zu haben....
    1.14 Gr. Wyandotten

  5. #115

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    Schade, dass ein Faden der so begann:

    Zitat Zitat von pointloma Beitrag anzeigen
    Liebes Forum,

    ich freue mich, dass ich zu euch gefunden habe. Seit wenigen Wochen geht bei uns der Gedanke um, dass wir uns Hühner anschaffen möchten. Wir haben das Glück, dass wir trotz innerstädtischer Lage in einer Großstadt, einen Garten hinter dem Haus haben, der genug Platz für Hühner bieten würde. Ich habe die letzten Tage viel damit verbracht, hier und auf anderen Seiten mich zu erkundigen, um das nötige Know-How zu bekommen.

    Ich möchte diesen Thread nutzen, um unsere Planung festzuhalten, die Entstehung des Geheges zu dokumentieren und mir dabei Tipps und Hinweise von euch zu holen.
    !
    .. bereits zum Ausstieg der TE aus dem Thema geführt hat.
    Bei allem Verständnis für die Einwände,
    aber es gibt hier im Forum so viele Beispiele in denen auch geringere Platzverhältnisse ( ich meine sicher nicht die 6qm) , gut und vernünftig geplant, für eine dann darauf zugeschnittene geringere Hühnermenge und -rasse sinnvoll genutzt werden.


  6. #116

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    Das sehe ich genau wie Nicolina
    Anke, Hahn Sam, seine Marans-, Blumenoff-, Schweden- und Mix-Mädels

  7. #117
    Esoterikerin Avatar von Roksi
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    Zitat Zitat von pointloma Beitrag anzeigen
    Ich hätte hier nur das Wort Student nicht in den Mund nehmen sollen.
    Alles was Du sagst, kann und wird gegen Dich verwendet werden.

    Mit diesem Auftakt:
    Herzlich Willkommen im Hühnerforum!

    Wie in keinem anderen Forum kollidiert hier das Bedürfnis, das Huhn als ein Tier wie Hund und Katze zu behandeln mit dem Vorhaben, das Huhn als Nutztier wegen Eier zu halten. Daher: hier ist an widersprüchlichen Meinungen alles möglich. Deswegen: lass´ Dich nicht aus der Bahn werfen. Das Problem sind in der Regel nicht die sachlichen Ratschläge, sondern der Ton: so wird dem Neuling schon vom Anfang an vermittelt, dass er bereits jetzt noch vor Beginn nicht nur alle erdenklichen Fehler gemacht haben, sondern dass seine Einstellung zu den Tieren im Allgemeinen und zu den Hühnern im Einzelnen doch bitte sofort revolutioniert werden muss.

    Gleich im voraus: hier gibt es regelmäßig Anspielungen auf einen Thread, welcher unsere User teilweise schwer traumatisiert hat. Lies es durch: Hier. Vieles wird Dir bekannt vorkommen.

    Du wirst dann lernen, zu relativieren: vergleiche die Platzverhältnisse dort und bei Dir.

    Zum Platz generell: darüber streiten sich immer die Hühnergeister! Wenn Du länger hier bist (ich hoffe, man hat Dich nicht gleich verschreckt), wirst Du hier alles vom "Hühner brauchen mind. 10m²" bis "sie sollen nicht so viel rumlaufen, weil sie dann weniger zunehmen und weniger Eier legen" lesen. Mit allen Grauzonen dazwischen. Der Clou ist, dass jede Hühnerhaltung anders ist. Jeder Hühnerhalter anders ist. Im Endeffekt, das Einzige, was hier die absolute (schreibende!) Mehrheit einigt, ist das Bestreben, dem Huhn alles so gut wie es nur möglich ist, zu machen. WIE das vonstatten gehen soll - das erfährst Du erst nachdem Du alle 82 Tausend Themen hier fleißig durchgelesen hast.

    Jetzt zu Deinem Vorhaben.
    Als allererstes: ich wiederhole das auch gerne, weil vor allem in der Stadt es enorm wichtig ist: hole Dir die Erlaubnis der zuständigen Behörde. Am besten - schriftlich und nicht per Mail. Nicht überall ist Bauamt zuständig. Manchmal ist es Vet-Amt und bei uns direkt in Hannover ist es Ordnungsamt. Die besten Behörden sind dann diejenigen, die nicht einmal wissen, dass sie zuständig sind (Hühnerhaltung ist nun Mal exotischer, als Katzenhaltung). Und manchmal weiß auch die zuständige Behörde nicht, wo sie überhaupt gucken muss. Da muss man durch. "Zwinge" die dazu, darin zu schreiben, was die maximale Anzahl an Hennen und Hähnen ist. (Es ist nie verkehrt, zu wissen, ob und wie viele Hähne erlaubt sind.) Und darin muss unbedingt stehen, ob und welche Vorschriften für den Stall gelten. Z.B. in Hannover darf Stall nicht gemauert, sondern muss mobil sein. Lauter solche Feinheiten, die von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein können.

    Im voraus: bist Du hart im Nehmen, falls es doch Schwierigkeiten mit Nachbarn geben sollte? Der Threadersteller im von mir verlinkten Thread wäre z.B. so einer, der Null Problemo damit hätte, mit jemandem zu streiten. Andererseits würde er auch, falls es misslingen sollte, die Hühnerhaltung einfach aufgeben, ohne dabei sonderlich zu "leiden". Wiege also ab, ob Dir der evtl. Stress nicht zu viel werden kann. Neben den schon erwähnten "Fliegen", "Geschreie wegen der ganz-ganz tollen gerade gelegten Eier" gibt es noch "Mäuse/Ratten"-Anlocken. Sprich wenn ein Nachbar irgendwo so ein Tierchen sehen wird, wird es heißen: "Klar doch, sie hat Hühner". Also hier mit dem entsprechenden Futterautomaten (mit Sicherung gegen die Mitesser) vorsorgen, damit man bei solchen Beschuldigungen etwas schon vorher in der Hand hat.

    Was Nachbarn angeht, ist es die unsicherste Sache, die man hat. Bei 50 Nachbarn werden 49 begeistert sein, aber nur einer wird mit Vergnügen sich darauf freuen, jemanden vor Gericht zu zerren, weil er Hühner hat. Einfach so, weil er nun Mal streitsüchtig ist und jemand ihm endlich den Grund liefert, so richtig die Sau rauszulassen.

    Bei uns in Hannover ist es so, dass Ordnungsamt nicht auf die Idee kommen wird, zu sagen: "Achso, es gibt jetzt Streit wegen der Hühner, also weg mit denen." Nein, hier muss schon alles "ordentlich" vor Gericht ausgetragen werden. Und es ist nicht vorherzusagen, wer gewinnen wird. Wenn jemand z.B. Schichtarbeit machen muss und deswegen tagsüber schläft und das gackernde Huhn weckt ihn, dann hat er durchaus gute Chancen, zu gewinnen. Ich selbst wäre solchen Streitigkeiten nicht gewachsen, aber ich habe meinen Mann an meiner Seite, weswegen es für uns gar kein Thema ist. Bist Du auf solche Eventualitäten geistig vorbereitet? Man muss alles im voraus abwägen, damit nichts überrascht kommt. Auch wenn es auf den ersten Blick unwahrscheinlich erscheint.

    Was auf jeden Fall kritisch ist: gehe davon aus, dass wenn Du ausziehst, Du alles im Garten abbauen und die Hühner entweder mitnehmen oder vermitteln musst. Zwar musst Du dort keinen englischen Rasen machen, aber rechne damit, dass Du keinen Nachfolger hast, der vor Tierseuchenschutzkasse (TSK) jedes Jahr Anmeldung machen, Mini-Beitrag überweisen und im Fall der Stallpflicht sogar mit Besuchen seitens von Vet-Amt rechnen muss. Viele sagen: "Ohja, die Hühner sind toll! Ich will auch welche!" Aber wenn´s draufkommt, wenn sie erst Mal mit Pflege, Futterkauf und Behördenkram konfrontiert werden - da vergeht schon Mal die Lust.

    Gegen Gerüche und Auslauf schreibe ich Dir noch gleich was dazu.

    Im voraus darf ich Dir schon "verraten", dass richtiges Volierendraht teuer ist. Es muss mind. 1,25mm Stärke gegen Marderzähne haben. Als ich 2015 Volierendraht einkaufte, kostete es im Februar etwa 30% günstiger, als im Sommer. Keine Ahnung, ob es heute noch so ist. Ich habe damals bei Ebay eine sauschwere Rolle vergleichsweise günstig in Stärke 1,35 bekommen. Die Stärke 1,25 ist seltsamer Weise seltener (also günstige Ware ist seltener, versteht sich).

    Für den Auslauf tagsüber kannst Du aber auf Volierendraht sparen und günstiges Kaninchendraht nehmen. Aber ich erzähle noch was später näher dazu.

    Aber erst Mal: tief durchatmen! Die Probleme, auf die hier schon hingewiesen wurde, kennst Du: Es ist immer teurer, als man vorher gerechnet hat (spreche auch aus Erfahrung). Aber es lohnt sich, alles vorher stabil und sicher zu bauen. Dann hat man weniger Sorgen nachher. Nur der Ton, in dem auf die Probleme hingewiesen wurde, lässt sich mancherorts zu wünschen übrig (gelinde gesagt ).

    Fortsetzung folgt...
    Lieben Gruß, Roksi
    1,1 Maxi Homo Sapiens 2,2 Mini Homo Sapiens 3,1 Felis silvestris f. catus, Apes mellifera und die bunte Truppe

  8. #118

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    Ach Roksi, das ist echt lieb von dir diesen umfänglichen Post hier zu "investieren".
    Auch ich wünsche dir Pointloma alles Gute, hoffe du kommst in den Genuss
    netter Hühnergesellschaft und wenn es soweit ist,
    wirst du das Kind...äh Huhn... schon schaukeln
    Anke, Hahn Sam, seine Marans-, Blumenoff-, Schweden- und Mix-Mädels

  9. #119
    Esoterikerin Avatar von Roksi
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    Danke Anke! Hier kommt noch einmal ein umfangreicher Post:
    Also.

    Jetzt zum Auslauf.

    Als erstes: wenn Du gegen Gerüche vorgehen möchtest, wäre DeepLitter eine sehr gute Alternative. Kurzfassung des Inhalts der etwa 16 Hundert Beiträge:

    Statt Kot auszuräumen, machen es manche Hühnerhalter auf faul und legen s.g. „Tiefeinstreu“ oder „Deep Litter“ in ihre Ställe / Ausläufe. Dabei werden die Hinterlassenschaften durch die Zersetzungsprozesse in diese Einstreu einfach eingearbeitet und nie ausgeräumt. Sogar in Schlafställen wird mancherorts (wie bei mir) auf Kotausräumen verzichtet. Die Hühner graben im Einstreu rum und so wird Kot eingearbeitet. Dabei wissen wir nicht genau, welcher Prozess dabei am effektivsten abläuft. Wenn die Hühner nicht graben, weil sie z.B. lieber in den Auslauf gehen, so gehe ich persönlich mit der Schaufel und grabe die Hinterlassenschaften einfach unter.


    kannst Du es sehen (und hören, also Ton an.)

    Gleich im voraus: es gibt „zwei Richtungen“ sozusagen bei DL: entweder wird auf knochentrockenes Einstreu geschworen, weil es Milben abschreckt. Oder umgekehrt – man ist von Einstreu begeistert, das wie Kompost arbeitet, also das alle Paar Monate sogar etwas gegossen werden muss, damit der Zersetzungsprozess richtig abläuft. Ich habe das Letztere in meinem Mini-Schlafstall und überall in der Voliere. Seit 2015 habe ich noch nie etwas aus der Voliere rausgeräumt und ich hatte noch nie Milben. Auch hatte ich noch nie irgendwelche Vorsorgemaßnahmen gegen Parasiten gestartet, obwohl meine Voleire direkt unter den Bäumen steht, wo Wildvögel jedes Jahr nisten (Milbengefahr schlechthin). Die Besucher „schnuppern“ gerne in der Nähe meiner Tiere die Luft und fragen verwunderlich, wieso sie nicht stinken. Der Vorteil von DL gegenüber Kotbrett: auf dem Kotbrett findet Null Zersetzungsprozess statt. Sprich wenn man am frühen Morgen erst Mal zum Putzen geht, müffelt es schon etwas entgegen, weswegen die Putzerei unbedingt sein muss. Anders bei DL: sobald Kot auf die fluffige Erde fällt, fängt es schon mit dem Zersetzungsprozess an. Sprich es riecht am frühen morgen deutlich weniger bis gar nicht. Falls die Tucken zu faul sind, nach dem Aufstehen im Stall zu scharren, machst Du es selbst mit ein Paar Handgriffen. Geht blitzschnell und nichts muss weggetragen werden. Ist also meine persönliche Empfehlung.

    Jetzt zum Aufwand:
    Je großzügiger Du die Platzverhältnisse machst, desto weniger Aufwand mit Pflege hast Du. Weniger Kot, weniger TA, weniger Milbenbelastung. Das ist jetzt die kurze Zusammenfassung der bereits gegebenen Empfehlungen.

    Sprich wenn Du tatsächlich großen Auslauf im Garten machen kannst, dann tue es. Es ist egal, wenn die Tucken das in Mondlandschaft verwandeln. Beim Auszug kannst Du einfach Rasen drauf sähen, wenn es gewünscht ist (wird wie blöde wachsen – bei DER Düngung ).

    50 m² - Klasse! Geht es noch mehr?! Du wirst es nicht bereuen! Ich würde dann in diesem großzügigen Auslauf erst Mal mit 2 leichten Hühnern anfangen. Wieso nur mit 2 bei dem Platz? Weil die Hühner nur in den ersten 1-3 Jahren sehr gut legen. Danach verringert sich ihre Legefreudigkeit rapide, von Zuchtlinie zu Zuchtlinie unterschiedlich. Es ist von daher schlauer, sich jedes Jahr (meinetwegen jedes halbe Jahr) ein neues junges Huhn zu holen und somit die Herde LANGSAM wachsen lassen. Drei Vorteile: wie gesagt, so bricht die Legeleistung der ganzen Miniherde nicht gleich nach 2 Jahren zusammen. Dann durch verschiedenen Alter legt das jüngere Huhn zur Zeit, wo vielleicht die älteren beide in der Mauser sind und deswegen Eierflaute angesagt ist. Und die Nachbarn werden schleichend an Hühner gewöhnt. Zwei Hühner machen nun Mal weniger Lärm, weniger Staub, weniger Fliegen. Wenn ein Huhn im nächsten Jahr dazukommt, sind es schon drei, aber die Nachbarn sind bereits „angewöhnt“. Dazu ist es so, wenn jemand sagt: „Sie hat ja Hühner!“, wird garantiert beschwichtigend vom anderen Nachbarn „aber doch nur zwei!“ darauf entgegnet. Ein Sensibilisierungs-Effekt zum Anfang - ganz wichtig.

    Dann zum Einzäunen: da benötigst Du keinen teuren Volierendraht, sondern es reicht billiges Kaninchendraht. Diesen musst Du drum-herum auf am besten 25 cm Tiefe in die Erde eingraben (die Damen können echt ALLES rausscharren, wenn sie es wollen) und dann entstehen die Löcher – das wollen wir nicht. Die Höhe der Umzäunung machst Du auf Deine eigene Größe: Du musst Dich unbedingt darin frei bewegen können, damit Du da irgendwelche Arbeiten durchführen darfst.

    Und dann – Achtung – unbedingt ein Netz drauf. Du musst Dir hier kein sauteures Fussbalnetz kaufen. Aber ein Netz oben in der Stadt hat große Vorteile: erstens, Du kannst Dir auch flugfreudige Rasse zulegen, ohne Angst zu haben, dass die Huhns abhauen. Sie kehren dann natürlich zurück. Aber erst nachdem sie von fremden Hunden gejagt wurden, knapp dem Auto entkommen sind und die Nachbarsgärten ramponiert haben. Vorsorgen ist alles! In der ersten Zeit kannst Du etwas ganz supergünstiges drauftun, später kannst Du es durch etwas Stabilieres ersetzen. Ansonsten: wir leben hier in Hannover erstaunlich „naturnah“, denn wir haben hier Mäusebussarde (sind in der Regel kein Problem), aber auch Habichte. Habichte kommen am Tage und ohne Schutznetz wären die Huhns ihm ausgeliefert.

    Also ich fasse zusammen: Auslaufumzäunung muss zwar nicht mörderisch stabil sein, aber sie darf keine Löcher haben und im absolut empfehlenswerten Idealfall von oben mit Netz bedeckt sein. So kannst Du den ganzen Tag weg sein, sondern nur morgens sie rauslassen und abends aufpassen, dass alle in der mardersicheren Voliere vor Einbruch der Dunkelheit sind.

    Auslaufgestaltung: Natürlich ist es super, wenn Auslauf irgendwelche Gegenstände zum Drauffliegen oder umgekehrt zum drunterschlüpfen hat. Vor allem die Bepflanzung wird gerne angenommen. Alle erdenklichen und Dir schmeckenden Obstbäume und -Sträucher wären super. Natürlich müssen sie unten (z.B. mit Kaninchendraht) gegen das Ausscharren geschützt werden.

    Wenn Du dann evtl. ausziehst, wirst Du ein hervorragend gedüngtes Obstgärtchen hinerlassen. Da freuen sich die Nachmieter. Auch aus einer von Hühnern gescharrten Kraterlandschaft lassen sich Vorteile ziehen. Nicht aus Zufall nutzt man die Hühner, um den Boden für Gemüsebeet vorzubereiten. Spart im Einzelfall das Umgraben und Düngen ist inklusive!

    Jetzt ziehe ich noch einen Vergleich zum von mir verlinkten Thread: dort hat der Threadersteller auf sehr winzigem Bereich Hühnerhaltung eingerichtet. Aber: damit es funktioniert, ist bei ihm alles (technisch) fast minutiös durchdacht und geregelt. Da darf nichts schief gehen.

    Wenn Du viel Platz im Garten hast, kannst Du es echt VIEL entspannter für Dich machen. Mit Deinen Platzgegebenheiten lässt sich es so einrichten, dass Du nur Futter und Trinken auffüllen musst, 1-2 Male die Woche mit Spatelchen umgraben und das war´s. Krankheiten und Parasiten lassen sich mit viel Platz und Planung auf ein Minimum senken.

    Ich selbst staune, wie wenig ich bei Huhns machen muss. Das meiste, was ich tu´, ist die doofe Terrasse zu kehren, weil wir (anders als anfangs gedacht ) die Huhns doch überall laufen lassen. Und logisch – sie beglücken uns mit ihren Hinterlassenschaften natürlich nicht auf der Wiese, sondern auch (oder vor allem) vor unserer Terrassentür, denn das Aufhalten dort bedeutet, da kommen Leckerlies raus! Und so lassen sie den reichhaltigen für Hühner paradiesischen 2000m²-Garten sausen, nur um uns auf die Nerven zu gehen. Sie haben nämlich gelernt zu klopfen! Also sie stehen da und klopfen solange in die Ecke der Terrassentür, bis ich entweder was rausbringe, oder sie entnervt wegscheuche (was bei einigen zahmen Exemplaren auch ein schwieriges Unterfangen sein kann).

    Jetzt schweife ich schon wieder ab.

    Also: wäge ab: entweder Du investierst gleich zusätzlich in dicht abgeschlossenen Auslauf mit günstigem Volierendraht und Netz zusätzlich zur mardersicheren Voliere. Oder Du musst evtl. häufiger ausräumen und Parasitendruck wächst auf der kleinen Fläche proportionell hoch. Anders gesagt: ein erfahrener Hühnerhalter wird an alles denken können, wenn er enge Platzverhältnisse hat. Ein Neuling ist mit Schwierigkeiten schnell überfordert.

    Jetzt noch zur Rasseauswahl:
    Es ist in der Regel anders rum: man wählt nicht zuerst die Rasse und dann sucht sie. Sondern man guckt, was man überhaupt bekommen kann (wie weit bist Du bereit, zu fahren, um gewünschte Tiere zu haben?) und erst dann wählt man, was am besten zu eigenen Gegebenheiten passt. Besonders schwer ist es, weil man natürlich hier sofort 100 Rassenvorschläge hat, so dass man nicht weiß, was man nehmen muss. Es ist wirklich viel „einfacher“: das meiste wird bei Dir (in der Nähe) schlicht nicht zu bekommen sein.

    Generell: die Zwerghühner empfiehlt man bei kleinen Platzverhältnissen wegen Kot-Eier Verhältnis. (igitt, liest es sich unappetitlich ). Agil sind viele Zwergrassen durchaus . Bei mir ist es so, dass meine NewHampshire und Amrock im Vergleich zu ihren leichteren Artgenossen etwas weniger Auslauf bräuchten (Also ich kann an dieser Stelle der Capreziosa speziell auf meine Rassen gesehen, zustimmen). Wenn man die Legefreudigkeit vergleicht, so schneiden die Zwerge im Bezug auf produzierte Hinterlassenschaften und Futterverbrauch besser beim Eierlegen, als ihre schwere Kolleginnen ab. Die Schwerrassen nehmen in der Regel diejenigen Hühnerhalter, die kein Problem damit haben, auch zu schlachten. Dann „lohnt sich“ das Gewicht sozusagen. Dabei sind manche „Schwer“Rassen von sich aus leicht genug, so dass ich da keine Zwerge nehmen würde. Da wären z.B. bei mir Araucana, Lakenfelder und Pawlowskaja. Die letzten Exoten (Pawlows) in dieser Aufzählung wären z.B. für Deine Haltung nicht zu empfehlen, weil sie besonders agil sind. Du siehst, es ist immer alles variabel, wenn man die Hühnerhaltung plant. Am Schluss kommt es doch ganz anders, als anfangs gedacht.
    Lieben Gruß, Roksi
    1,1 Maxi Homo Sapiens 2,2 Mini Homo Sapiens 3,1 Felis silvestris f. catus, Apes mellifera und die bunte Truppe

  10. #120
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Hilfe Roksi ... du vergraulst ihn (sie?) noch ganz.
    (Scherz )

    Ich finde es ebenfalls schade, wenn nun nix aus den Hühner-Plänen wird.
    Ich wünsche jedenfalls alles Gute, auch fürs Studium, Doktor machen usw. ...
    Futter macht Freunde.

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