Huhu Sibille!

Wiege sie doch mal, bitte.
Der Eindruck einer Magerkeit kann ja durchaus täuschen bzw. subjektiv sein. Sorry, wenn ich keine anderen Vergleichsdaten habe, meine Zwyandotte wog "im Kühlschrank", um es sanft zu umschreiben, 639 g. War also für die kleine, runde Form überraschend gewichtig. Lebend kannst Du da also von plusminus 960 g Normalgewicht ausgehen. Wobei sie laut Standard als Henne sogar 1100 g wiegen sollen.
So hättest Du schon mal einen Anhaltspunkt, inwiefern sie wirklich übel dran ist. Wenn sie mehr als 43 % unter dem Wert des Ausgangsgewichts (selbst ermittelter Wert aus eigener Erfahrung mit einem ähnlichen Fall *), hier also etwa 570 g abwärts lebend, ist es schon sehr eng.

By the way an alle: Wie soll man der Henne etwas einflößen, wenn sie sich außer Trinken komplett verweigert? Für einen, der das noch nie gemacht hat, dürfte es relativ schwierig sein, nicht in die Luftröhre zu treffen, und zudem wird die Henne wohl den Kopf schütteln, so dass sie bei nur in den Schnabelwinkel laufen lassen, damit sie selber schlucken kann, wohl das allermeiste verschmoddern wird... Zumal der Stress des Zwangsfütterns auch bei an sich zahmen Tieren, die schon so angeschlagen sind, wie es klingt, auch schnell mal zum Herzkasper oder so führen kann. Muss nicht, aber man kann ja nicht ins Tier reinkucken und weiß von daher nicht, was noch alles vorliegt .

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Genannter ähnlicher Fall war eine junge Maranshenne, die völlig unspezifisch von heute auf morgen ebenfalls nur noch aufgeplustert rumsaß und partout nicht mehr fressen wollte. Sie war noch nicht ganz ausgewachsen und wog zu Anfang der Erkrankung etwa 1780 g. Ich separierte sie, versuchte sie ebenfalls zwangszufüttern (gehaltvolle Sachen wie Katzenfutter aus der Dose etc.), aber außer mit der Spritze etwas Wasser und Hilfsmittel eingeben war nichts- Flüssigkeiten ließ sie rein, aber nichts festes.
Und so saß sie, und saß sie, und saß sie, pennte nur, rührte sich den ganzen Tag nicht vom Fleck und baute immer weiter ab. Als es dann deutlich unter ein Kilo Gewicht ging, sagte ich mir schon immer "Wenn sie wieder nichts fressen will, mache ich jetzt Schluss!", und hoffte insgeheim (es waren seinerzeit meine ersten Hühner, und ich hatte noch nicht wieder geschlachtet nach vielen Jahren Pause), sie würde einen Morgen von selber gegangen sein. Wollte sie aber nicht, sondern lebte "einfach immer weiter".
Schlussendlich aber war sie bis auf 780 g runter (!), und DAS sollte dann wirklich der letzte Tag sein, sie noch weiter runterhungern zu lassen, wäre dann sträflich geworden- war so schon reichlich über der Grenze, ich wollte sie halt nur nicht selber töten. Im Nachhinein eine feige Einstellung!
Und auch wenn es mit ihr dann doch ein gutes Ende nahm, werde ich es soweit nie wieder kommen lassen, dass ein Tier fast die Hälfte seines Gewichtes verliert, bis ich die Notbremse ziehe...

An diesem unteren Punkt von 780 g und somit einer Abnahme von etwa 1 kg (sträflich, sträflich, ich werde es wie gesagt nie wieder so weit kommen lassen, trotzdem sie wieder auf die Beine kam!) fing sie dann ganz zaghaft an, wieder was aufzunehmen, in dem Fall Haferschleim, den ich ihr direkt unter den Schnabel hielt. Waren zuerst nur zwei/ drei Bissen, am folgenden Tag dann etwas mehr, und nach etwa vier Tagen begann sie dann, Fleisch aufzunehmen (leicht verdaulich und somit viel und schnell Energie liefernd, in meinem Fall Rinti- Hundedosenfutter). Damit war sie gerettet, aber man muss auch sagen: Es war eine noch nicht erwachsene Junghenne, noch nicht legereif, und ihr Legeapparat war in Ordnung, wie dann später ihre Eier zeigten, die immer einwandfrei waren!

Ich weiß nicht, was sie hatte, es war wirklich völlig unspezifisch, letztlich aber doch ähnlich Deinem Fall, und Deine Henne hat bekannte Problematiken. Darum wie gesagt meine Frage nach ihrem Gewicht, und sie wie gesagt nicht unter einen bestimmten Gewichtswert fallen zu lassen, nur weil man die Konsequenz nicht will. Diese errechneten ca. 43 % Verlust vom Normalgewicht sollte sie nicht überschreiten, zumal das Problem mit dem Abnehmen bei ihr womöglich schon länger besteht, sie aber jetzt erst Unwohlsein zeigt. Was schon bedeutet, dass es ihr nun wirklich an die Substanz geht, denn wie wir wissen, versuchen Hühner ja so lange wie möglich, Erkrankungen nicht zu zeigen.

Ist also bei Deinem Dottchen schon etwas akuter als bei meiner, Deine hat schon viel Gewicht (Deinem Eindruck nach) verloren, bevor sie zeigte, dass es ihr nicht gut geht... Wiege sie doch bitte morgen mal, und sage, was die Waage gesagt hat!