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Thema: Kohle aus Hühnerkacke?!

  1. #1
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    Kohle aus Hühnerkacke?!

    http://www.sz-online.de/nachrichten/...n-3823827.html

    Tel Aviv. Forscher aus Israel haben Geflügelkot in eine Art Kohle verwandelt. Die Exkremente von Truthähnen, Hühnern und anderem Geflügel könnten in Zukunft rund zehn Prozent der Kohle bei der Stromherstellung ersetzen, meint Professor Amir Gross von der Universität Ben Gurion (BGU) in Beerscheva. Die Studie wurde in der jüngsten Ausgabe des Fachjournals „Applied Energy“ veröffentlicht.

    Das Verfahren habe mehrere umweltfreundliche Vorzüge, sagte Gross der. „Geflügelkot ist eine Belastung für die Umwelt und er enthält Krankheitserreger.“ Die Behandlung löse dieses Problem. „Aus diesem Abfall entsteht dann eine alternative Energiequelle in Form von Kohle.“

    Insgesamt entstehe mehr Energie, als bei dem Verfahren hineingesteckt werde, sagte Gross. Diese Kohle diene als Alternative zu fossilen Brennstoffen. Mit der Herstellung der alternativen Energiequelle könne die Treibhausgasemission verringert werden.

    In der Studie verglichen die Forscher die Herstellung von Bio-Kohle, die in der Regel aus Pflanzenresten hergestellt wird, mit der von Hydro-Kohle aus Geflügelkot. „Unsere Schlussfolgerung ist, dass Hydro-Kohle mit weniger Energie und Umweltbelastung hergestellt werden kann“, sagte Gross. Die Hydro-Kohle produziere außerdem 24 Prozent mehr Energie als die Bio-Kohle.

    Der Geflügelkot wurde dabei mit einem Verfahren behandelt, das sich Hydrothermale Carbonisierung (HTC) nennt und im Grunde schon sehr alt ist. Dabei wurde in der Studie feuchte Biomasse in einem Druckgefäß bei Temperaturen von bis zu 250 Grad erhitzt. Der Prozess ahmt die natürliche Kohleentstehung binnen weniger Stunden nach. Bei der Herstellung von Bio-Kohle aus Pflanzen sind in er Regel höhere Temperaturen nötig.

    Es gebe auch weitere Vorteile im Vergleich zu Biobrennstoffen aus Pflanzen, sagte Gross. „Wenn man dafür etwa Mais anpflanzt, wird der Boden belastet, es müssen Düngemittel genutzt werden, und die Nahrung kommt nicht Menschen oder Tieren zugute.“ Die aus dem Geflügelkot entstandene Kohle habe keinen unangenehmen Geruch, betont Gross. „Es riecht nicht nach Geflügel oder Kot, sondern nach Kohle.“

    Bei dem Kreislauf werden zum Beispiel Körner in Hühnern zu Kot umgewandelt. Während der Verbrennung der Hydro-Kohle entstehen grob gerechnet etwa ebenso viele Kohlendioxidmoleküle, wie die Pflanze zum Wachsen der Körner aus der Luft gezogen hat. (dpa)

  2. #2

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    Das habe ich gestern Abend auch gelesen, sehr beeindruckend!
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  3. #3
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Wie soll sich denn das Zeug bei der Verbrennung verhalten?
    Ich kann mir nicht vorstellen, daß es sich umweltfreundlicher als Braunkohle verhält.....und das wollen wir ja.
    Futter macht Freunde.

  4. #4

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  5. #5
    Hühner Tyche Avatar von magda1125
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    klingt interessant!

    eventuell kann ich hühnerkacke ja auch im sommer sonnentrocknen und im winter in der ofen werfen?

    versuch macht kluch..
    LG Magda

    „Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras.“ Ovid

  6. #6
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von magda1125 Beitrag anzeigen
    klingt interessant!

    eventuell kann ich hühnerkacke ja auch im sommer sonnentrocknen und im winter in der ofen werfen?

    versuch macht kluch..
    Magda, bitte mach dich erst bei einem Fachmann schlau.
    Ich kenn mich da auch nicht aus, aber offenbar ist zu viel feines Material beim Verbrennen im Ofen nicht ganz ungefährlich.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  7. #7
    Hühnergott (Avatar) Avatar von Jorg
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    Die herkömmlichen Öfen dienen ausschließlich zur Verbrennung von Holz und/oder Kohle (Briketts) und aus Holzspänen gepressten Briketts, s. in der jeweiligen Betriebsanleitung.
    Wenn andere Dinge darin verbrannt werden besteht immer ein hohes Risiko toxische Gase oder einen Schornsteinbrand zu erzeugen.
    Bei fahrlässiger "Brandstiftung" kann es sogar zu einigen Kostenbeteiligungen kommen.

    Wir leben schließlich in Deutschland, wo geregelt ist, was wo verbrannt werden darf.

    Generell finde ich die Idee aber gut - ist mal eine innovative Recyclingmethode.

    Gruß
    Jorg
    Geändert von Jorg (24.11.2017 um 18:44 Uhr)
    Beste Grüße in die Runde, Jorg

    "Eier, wir brauchen Eier!" (Oliver Kahn)

  8. #8
    Hühner Tyche Avatar von magda1125
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    war ein scherz..und nun zurück zum thema!
    LG Magda

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  9. #9

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    Grundsätzlich ist die Verbrennung von Mist, Dung, Kot oder nennen wir es einfach Scheiße ein uraltes Verfahren ... Viele (Hirten-)Völker, die kein anderes Brennmaterial zur Verfügung haben verwenden es ... teils ist es unter dem Begriff "fliegender Torf" bekannt ...
    Ob das nun noch wieder mit viel Energieaufwand aufbereitet werden muß

    Viele Grüße von Mathias

  10. #10
    Avatar von melachi
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    Zitat Zitat von Mathias Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich ist die Verbrennung von Mist, Dung, Kot oder nennen wir es einfach Scheiße ein uraltes Verfahren ... Viele (Hirten-)Völker, die kein anderes Brennmaterial zur Verfügung haben verwenden es ... teils ist es unter dem Begriff "fliegender Torf" bekannt ...
    Ob das nun noch wieder mit viel Energieaufwand aufbereitet werden muß

    Viele Grüße von Mathias
    naja selbst das hier verwendete Verfahren ist schon über hundert Jahre alt. Ob sich das rechnet, ist fraglich, denn für eine echte Energie- und CO2-Bilanz muß ja auch das ganze Drumherum wie Transport einkalkuliert werden, und das frisst in der Regel die eh schon magere positive Bilanz rasch wieder auf.

    Verkohlung von Biomaterial macht Sinn, wenn man es dazu nutzt, Kohlendioxid klima-unschädlich zu machen, aber dazu darf man die Kohle dann nicht wieder verbrennen, sondern muß sie lagern. Natürlich völlig unsinnig, solange man weiter fossile Brennsoffe aus der Erde buddelt und sie verbrennt. Aber genau das beinhaltet ja die Idee, die hier vorgetragen wird: bis zu 10% der Kohle soll durch Hühnerkotkohle ersetzt werden. Also wir verbrennen weiter Kohle, ersetzen aber maximal 10% davon durch klimaneutrale Kohle? Na das ist mal ein toller Plan!

    Auch das Argument mit dem Mais ist reichlich dünn. Denn schließlich muß das Huhn für ein Kilo Kot-Kohle wesentlich mehr Mais fressen, als wenn der Mais direkt verkohlt wird. Ich glaube nicht, das die Rechnung da wirklich mit einem Plus aufgeht, wenn man alles zusammenrechnet. Vielleicht sähe die Energiebilanz besser aus, wenn unsere eigenen Hinterlassenschaften nach dem Genuß der Hühnchen/Eier dann gleich mitverkohlt würden.

    Was übrig bleibt ist die Entsorgung von belastetem Hühnerdung. Damit kann man sich dann wenigstens die Massentierhaltung ein klein wenig schönrechnen.

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