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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lebenszyklus Milben



Gert
12.08.2005, 23:30
Kenne deinen Feind und du kannst besser vorgehen.

Bitte erst ab Posting 10 vom Thema abweichen.
Danke.

Wenn ich Blattläuse bekämpfe muss ich nach ca 9 Tagen eine Wiederholungsspritzung machen, um die inzwischen aus den Eiern Geschlüpften zu erwischen.

Nun zu den Milben.
Ich werde Milben Ex einsetzen, hab das Mittel aber noch nicht.
Hat jemand Erkenntnisse über:

a) wie lange wirkt das Mittel im Stall nach, trotz lüften?
b) wenn die Hühner am Tag danach wiederkommen und Milben absetzen, sind die dann hin?
c) wenn kurz vorher Milben Eier gelegt wurden, wann schlüpfen diese?
d) wie wirkt das Mittel gegen Federlinge, wenn die Hühner nicht besprüht wurden?
e) welchen Wirkstoff hat das Mittel

kraehe
13.08.2005, 00:04
Was sind denn das - die Milben - und wie kommen die in den Stall. Es wurde schon so viel darüber geschrieben. Die meissten Milben leben nicht ständig auf den Hühnis und schon kann man diese sehr leicht erwischen, ohne mit der Giftkeule rein zu hauen.
Federlinge sind etwas anderes und auch anders zu bekämpfen. Normal reicht für diese ein schönes Sandbad (feiner Sand) und speziell kann noch z.B. Kieselgur in den trockenen Sand eingemischt werden, auch etwas Kalk hilft.

Anton
13.08.2005, 00:19
@kraehe

Wenn du ein Patentrezept gegen Milben hast, dann laß es uns doch wissen, dein letzter thread hört sich nämlich so an!


Gruß Stefan

Gert
13.08.2005, 00:29
Original von Gert
..............................

Bitte erst ab Posting 10 vom Thema abweichen.
Danke.
.................................

Bitte

bettelhuhn
13.08.2005, 00:38
Antwort 3 und ich weiche vom Thema ein bisschen ab, aber nicht vom Kern der Sache. Du hast Dich auf ein Mittel fixiert und fragst Dich ob es von der Logik her überhaupt wirken kann., So verstehe ich Deine Frage.

Es wird sicher ein Gift geben, dass die Milben zuverlässig auch über Tage killt, ich zweifle aber an einer Zulassung so eines Mittels in Deutschland.

Wenn man sich die Fortpflanzung der Milben, ihre Ausbreitung und Vermehrung gezielt anschaut und die Wirksamkeit einschlägiger Mittel zur Bekämpfung, dann wird man schnell feststellen, dass im Grunde permanent ein Bekämpfungsstoff vorhanden sein müsste, denn die Eier killst Du nicht und die Neueinschleppung verhinderst Du auch mit dem stärksten zugelassenen Gift nicht.

Nutze Deine Agressionen gegen die Viecher lieber konstruktiv. Schau mal was Sinner mechanisch gegen die Krabbler anstellt, verwende Kieselgur mit grosser Kontinuität, Milben wirst Du trotz grosser Anstrengungen immer mal wieder haben. Rattenfreie Gegenden gibt es nicht, nur relativ gering durchdrungende.

So ist es auch mit den Milben

Thomas

Logofff
13.08.2005, 00:57
Lesestoff zum Lebenszyklus und zur Bekämpfung (http://www.flybusters.nl/Flybusters/DigiFolderDXS.nsf/htmlViewDocuments/AC2B84678B7F7F64C1256FD5002EC174)

Logofff mit 3 f

kraehe
13.08.2005, 01:07
Original von Antonia
@kraehe

Wenn du ein Patentrezept gegen Milben hast, dann laß es uns doch wissen, dein letzter thread hört sich nämlich so an!


Gruß Stefan

Ein Patentrezept ist das bestimmt nicht. Normales Reinigen und Verstäuben von Kalk, so dass sich der Kalk in die Ritzen der Sitzstangen usw. absetzt. Mir ist aufgefallen, dass sich an Sitzstangen aus Eichenholz keine Krabbler setzen. Ich hänge mal einen Artikel ran, der schon fast ein Fachbuch ersetzt: http://www.payer.de/entwicklung/entw08712.htm

Gruss Werner

kraehe
13.08.2005, 01:42
Original von Logofff
Lesestoff zum Lebenszyklus und zur Bekämpfung (http://www.flybusters.nl/Flybusters/DigiFolderDXS.nsf/htmlViewDocuments/AC2B84678B7F7F64C1256FD5002EC174)

Logofff mit 3 f

Absolut interessant, denn auch hier wird eindeutig auf teilweisen Befall
mit Vogelmilben hingewiesen.

Anton
13.08.2005, 08:13
Grundsätzlich ist ja erstmal zu unterscheiden zwischen massivem Milbenbefall und dessen Bekämpfung oder vorbeugenden Maßnahmen. Ich halte das Reinigen und Ausstäuben des Stalles und natürlich auch die Bauart des Stalles für Wichtige Komponenten bei der Milbenprophylaxe, bei einem massiven Milbenbefall jedoch für wenig wirksam!

Gruß Stefan

Klausemann
13.08.2005, 09:11
Ich denke, man sollte sich erstmal um die Rückzugmöglichkeiten der Milben kümmern. In meinem Stall habe ich mal locker 6 Kartuschen Silikon verballert. Jede Ecke und jeden Ysel, habe ich versiegelt. Anschliessend die Innenhaut (OSB-Platten) komplett Wandweiss gestrichen. Jetzt werde ich noch die Balkenköpfe der Stitzstangen ( Letzte Rückzugsmöglichkeit) mit Kontaktgift einpinseln und die Unterseite der Stange mit gebrauchten Motoröl einpinseln.
So habe ich den Giftanteil auf ein Minimum reduziert und der geweisste Stall verrät sofort, wenn sich nur ein kleiner grauer Schatten bildet .

Ich denke dass reicht. Übrigens, mein Stall ist jetzt Milbenfrei 8)

KLaus

Gert
13.08.2005, 09:15
Ich schmeiss mich in die Ecke, erst Ökologische Legehennenhaltung mit allen bla bla bla und dann giftigen Umweltschädlichen Dieseltreibstoff zum Stall anstreichen. :D Lasst das mal die Umweltbehörde sehen:
kommen vorzugsweise natürliche Produkte zum Einsatz, welche die Milben mechanisch schädigen. Seit langem wird empfohlen, befallene Stellen mit Dieselöl zu besprühen oder zu bepinseln. Das Öl verstopft die Atemöffnungen der Milben und tötet die Parasiten dadurch ab.
Quelle: Ökologische Legehennenhaltung (http://www.flybusters.nl/Flybusters/DigiFolderDXS.nsf/htmlViewDocuments/AC2B84678B7F7F64C1256FD5002EC174)

Aber hier ist auch das was ich wissen wollte:
Lebensweise und Biologie

Als temporärer Ektoparasit verbringt die Vogelmilbe den Tag in der Umgebung ihrer Wirtstiere; nachts befällt sie die schlafenden Hennen, saugt kurz Blut und zieht sich dann wieder in Ritzen und Spalten der Stalleinrichtung zurück. Tagsüber sind bei oberflächlicher Betrachtung oft nur sogenannte "Pfeffer und Salz"-Musterungen in der Nähe der Milbenverstecke sichtbar. Hebt man jedoch eine Sitzstange oder einen Lattenrost an, so findet man an den Auflagestellen Tausende von blutgefüllten Milben. Für den frühzeitigen Nachweis von Vogelmilben eignen sich beispielsweise Fallen mit gefaltetem Stoff oder andere künstliche Verstecke, welche bei den Schlafplätzen der Hennen befestigt werden.



Vogelmilben durchlaufen vier Juvenilstadien, bevor sie sich zum Adulten häuten: aus dem Ei schlüpft eine sechsbeinige Larve, welche sich ohne Nahrungsaufnahme zur Protonymphe häutet. Die Protonymphe sucht ein Huhn auf, saugt Blut und häutet sich anschliessend zur Deutonymphe, welche sich nach erneuter Blutaufnahme zum adulten Männchen oder Weibchen weiterentwickelt. Eier und Larven sind etwa 0.5 mm lang, Nymphen messen je nach Fütterungszustand 0.5 1 mm und adulte Weibchen haben eine Länge von bis zu 1.5 mm. Vor jeder Eiablage müssen die Weibchen Blut aufnehmen. Die Entwicklung vom Ei bis zur Adulthäutung dauert bei 25oC rund acht Tage, etwa die Hälfte der Milben überlebt die Juvenilentwicklung; Weibchen leben durchschnittlich etwa 20 Tage und legen während dieser Zeit über 50 Eier.



Die Milben können sich in einem weiten Temperaturbereich entwickeln und vermehren. Nicht nur im Sommer, sondern auch bei kühlen Temperaturen sind in Hühnerställen alle Stadien von D. gallinae zu finden. Da Vogelmilben wechselwarme Tiere sind, sind Entwicklungsdauer, Mortalität und Reproduktion temperaturabhängig. Ebenso wird die Eiablagerate der Milbenweibchen durch die Temperatur beeinflusst.

Vogelmilben sind bei tiefen Temperaturen wenig aktiv, ihre Entwicklung ist verlangsamt und die Absterberate erhöht. So entwickeln sich juvenile Milben selbst bei 5oC, allerdings dauert bei diesen tiefen Temperaturen die Juvenilentwicklung etwa zehnmal länger als bei Temperaturen von über 30oC und lediglich 5% der Eier überleben bis zum Adultstadium. Einige Milben überleben den Winter auch in ungeheizten leeren Ställen - der Versuch, die Vogelmilbe durch Ausfrieren und Aushungern loszuwerden ist deshalb zwecklos. Die günstigsten Temperaturen für die Entwicklung von D. gallinae liegen zwischen 30 und etwa 37oC. In diesem Bereich dauert die Entwicklung am kürzesten und die Überlebens- und Eiablageraten sind hoch.

Gert
13.08.2005, 09:20
Schlussrechnung:
Falls ich nicht alle erwische, es Milbeneier gibt und die Milbeneierbrutzeit durch die Temperatur verlangsamt wird, weiter das Überlebene erst nach 20 Tagen Geschlechtreif werden, so komm ich auf eine Wiederholungsspritzung nach 14 Tagen.

Die Wiederholungsspritzung erfolgt für den Fall das das Mittel nicht nachwirkt, davon gehe ich ja aus, weil es nicht auf das Tier angewendet werden soll. Das würde es ja bei einer Nachwirkung im Stall machen.

Irgendwelche Einsprüche?

Klausemann
13.08.2005, 09:23
Ja,

besorg dir schon mal Baytril ;)

Gert
13.08.2005, 10:52
Original von Klausemann
....................... und die Unterseite der Stange mit gebrauchten Motoröl einpinseln. .........................KLaus

Abgesehen vom Umweltschutz, hast du nun Sondermüll, wenn du die Stangen wechselst. Da ich kfz ter bin , kann ich dir auch verraten, das in gebrauchten Motoröl PCB und Dioxin ist.

Klausemann
13.08.2005, 11:47
Davon geh ich auch aus,das da was drin ist,was die Milben nicht so schätzen 8)

Ich habe über den Motorölanstrich schon öfter gelesen. Soll bei vielen Züchtern ein bewährtes Mittel sein. Man braucht ja die Unterseite der Schlafstange nicht so voll sauen, reicht ja schon ein schwacher Ölfilm. Auf jeden Fall sollte er für die Hühner unerreichbar sein. Wenn später die Geschichte mit den Milben gegessen ist, fliegt die Stange wieder raus und gut ist.

Warum ich Vogelmilben hatte , war ja nun meine eigene Schuld (VorwandLuftschichtisolierung) , diese ist nun wieder draussen und wenn ich die letzten drei Jahre zurück denke, hatten wir dank Weisskalkanstrich nie Probleme mit Vogelmilben.

Klaus

kraehe
13.08.2005, 13:27
Geht man davon aus, dass z.B. Rapsöl den gleichen Erfolg bringt, würde ich auf keinen Fall Altöl nehmen. Du kannst nie sagen wie sich diese Gifte auswirken. Die Milben werden dagegen schnell Resistent und Du hast einen sondermüllbelasteten Stall ohne gewünschte Wirkung.
Wie schon gesagt, ich hatte noch keine Milbenplage.
Ich hatte schon von Rainfarn berichtet, in Alkohol oder Spiritus gelegt und dem Sprühöl beigemischt (1/1) das hält 3-4 Wochen.
Alter ungelöschter Kalk wirkt nicht so agressiv aber hilft die Milben fernzuhalten.1 Rainfarn getrocknet in jedes Nest gelegt reicht ebenfalls für diese Zeit.... :P

Redcap
19.08.2005, 00:39
Rainfarn in den Legenestern is ne gute Idee, Rainfarn hat undenkliche Konzentrationen von Pyrethrum, alternativ ginge auch nach meinen Recherchen, Lavendel, Minze, Anis-Öl ...


Abwehrpflanzen der Tiere


Astern werden beim Nestbau der Vögel gegen Flöhe eingesetzt.

Brennesseln werden beim Abendflug von Blaumeisen mit ins Nest gebracht gegen Parasiten.

Eichenblätter schützen vor Schädlingsbefall der Jungvögel.

Färberröte wird beim Nestbau der Vögel gegen Flöhe eingesetzt.

Gundermann wird beim Abendflug von Blaumeisen mit ins Nest gebracht gegen Parasiten.

Margeriten werden beim Nestbau der Vögel gegen Flöhe eingesetzt.

Odermennig wird beim Nestbau von Staren gegen Flöhe eingesetzt.

Salbeigamander wird beim Abendflug von Blaumeisen mit ins Nest gebracht gegen Parasiten.

Schafgarbe schützt vor Schädlingsbefall der Jungvögel. Sie verhindert die Ausbreitung von Bakterien.

Thymian wird von Ameisen gesammelt gegen Krankheitserreger.


... von Eichenblättern als Einstreu hab ich schon gehört, sollte, könnte man alles ausprobieren ...

Rapsöl ist unbedenklich, geruchsarm und wirksam, da kann man getrost auf Giftkeulen verzichten ...
Rapsöl besitzt eine sehr gute Wirkung auf die Ei-Stadien von Schädlingen. Es wirkt auf physikalische Weise und kapselt den Schädling ab. Zusätzlich wird die Außenhaut der Insekten aufgeweicht und es werden die Atmungsorgane (Tracheen) geschädigt.

Willy Peter
09.06.2007, 21:24
Suche dringend Hilfe
Mein Hühnerstall (mit 4 Hühnern) ist voller Milben. Nach dem Eierholen krabbelt es überall. Ich habe meinen Züchter gefragt. Er sagte mir, dass ich Biodiesel von der Tankstelle holen sollte. Allso alles aus dem Holzstall heraus. Biodiesel (2 l) im Zerstäuber. Auch Nest und Hühnerleiter eingesprüht; Hühner mit intermitox-Pulver bestäubt.
Nach drei Tagen immer noch keine Hilfe. Habe soeben festgestellt, dass unter der Holzdecke (kann man hochklappen) garue Milbennester sitzen. Ich habe dann mit der Gartenspritze 3 l P3-incedin-01 (Desinfektinonsmittel) angemacht. Nach einer Stunde tanzen die Milben fröhlich weiter. Wenn ich keinen Rat bekomme, werde ich die Hühner wohl abschaffen müssen. Bitte um Hilfe.

Gruß an alle Wills Peter

gaby
09.06.2007, 22:13
Hi!
Die Holzstangen mit einem *Unkrautbrenner* (gibt es im Baumarkt für kleines Geld) abbrennen. Ebenso alle schwer entflammbaren Sachen.
Kieselgur wirst Du wohl nicht haben, solltest Du Dir in jedem Fall besorgen.
Am Besten holst Du Dir im Raiffeisenmarkt Jakutin und behandelst nach 2-3 Tagen die Sitzstangen damit nach. Jakutin darf zwar nicht auf die Hühner aber bis Du Kieselgur hast auf jeden Fall ins Sandbad. Um die Hühner von den Krabblern zu befreien gibt es auch einiges. Musst Du einfach mal einen Mitarbeiter fragen, i. d. R. sind es Präperate für Tauben (Wir haben unsere gebadet :-[).

Die Nester mit viel Seifenlauge auswaschen, mit Essigwasser nachwischen. die Ecken und Kanten wieder abbrennen od. ggf. mit Jakutin od. Kieselgur bestäuben.

Nach der Großaktion alle Ecken und offnen Kanten mit Silikon od. ä. dicht machen.
Regelmässige Stangeninspektion und bei neuem Befall wieder abbrennen.

Milben kriegt man nur in den Griff indem man regelmässig schaut und immer wieder auch die kleinsten Mengen bekämpft. Bei Sommertemp vermehren sich die Biester sehr schnell.

gg