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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kieselgur - woher?



Redcap
09.08.2005, 22:46
Hallöle,

ich überlege gerade woher ich Kieselgur bekomme, und zwar 25 kg. Hab kein Bock alle paar Wochen per Post zu bestellen ...

Nach dem Motto nicht kleckern ... glotzen. Wenn ich 30 - 50 g/m² verbrauche is das schneller weg als ich gucken kann ...

Kann mir jemand hilfreiche Tipps geben ... Winzergenossenschaften, Brauereizubehör, Swimmingpoolbauer, oder wo??

justy
09.08.2005, 23:20
Hallo!
Ich habe bei ebay 5 kg bestellt, das reicht bei mir jedenfalls eine ganze Weile.
Gruß Andrea

fuerchtenich
09.08.2005, 23:21
Gott zum Grusse,

nehmen Sie Farnkraut. Es hilft, den Tieren und den Menschen.

TF.

Logofff
09.08.2005, 23:31
Hallo Redcap!

Ruf doch mal bei Agrinova an. Die habens noch pur auf Lager.

Bei den Ebay-Angeboten würd ich mal vorsichtig nach der Feinheit fragen. Kieselgur ist nicht gleich Kieselgur. Zu grob hat es höxtens Wirkung gegen Elefanten.

Herr Fürchterbar, was spricht gegen Kieselgur? Es ist ungiftiger als der Farn!

Logofff mit 3 f

fuerchtenich
09.08.2005, 23:50
Gott zum Grusse,

meine Erfahrung mit Kieselgur"Viel Lärm um Nichts". Seit wann ist Farnkraut giftig.

TF.

Logofff
09.08.2005, 23:55
Erklären Sie mir bitte mal die Wirkungsweise des Farns? Welches Farn?

Logofff mit 3 f

Redcap
10.08.2005, 00:41
Ich würde Niemschrot untermischen.
Da kommt aber bestimmt auch mal ne ernstere Warnung, weil das noch kaum untersucht wurde ...

Rainfarntee würde ich wegen dem Pyrethrum nicht prophylaktisch nehmen.
Rainfarn (Chrysanthemum vulgare) gehört zu den Korbblütlern, nicht zu den Farnen, wie man fälschlicherweise denken mag.

Ich telefonier mal rum, als erstes bei der Winzergenossenschaft ... werd sehen, ob ich da nen Sack kriege.



Sach ma ... ginge auch Diabas-Urgesteinsmehl ?? Die Frage stelle ich mir schon lange ... Schon klar, das hat eine Partikelgrösse von bestensfalls 20 - 45 µm (0,045 mm) ... aber das wirkt doch auch gegen Milben ... halt Pflanzenmilben .... aber es wirkt ... *grübel*

bettelhuhn
10.08.2005, 00:41
Redcap, nun wurde Fuerchtenich durch Logofff herausgefordert und Du stellst hier gleich die halbe mögliche Antwort, von wem sei dahingestellt, einfach ein.

Stimme aber zu. Rainfarn ist natürliches Gift. Kieselgur Lungengängig. Ich kann mich gegen letzteres schützen, die Hühnis natürlich nicht. Will damit darauf hinweisen, dass Halter die ihre Tiere im Jahrzehntbereich halten wollen, sie einer Gefahr mit dem Kieselgur aussetzen. Gar nichts machen gegen die Milben ist allerdings noch gefährlicher für die Tiere.

Thomas

Logofff
10.08.2005, 00:46
Das war keine Herausforderung, sondern mal eine Frage zur Wirkungsweise die ja der Herr Fürchterlich beantworten kann. Ich weiss es nämlich nicht und sicher einige andere auch nicht. Oder wissen es alle?
Kieselgur schwebt übrigens auch nicht dauernd im Stall rum, sondern eher nur eine kurze Weile nach dem bestäuben. Dieses bestäuben sollte auch nicht unbedingt geschehen, wenn sich die Viecher im Stall befinden.

Logofff mit 3 f

Redcap
10.08.2005, 01:00
Außer die Hühner flattern mal ... aber was solls

Staub haben die auch im Staubbad ... ihre Nasenlöcher sind aber auch kleiner als unsere, da fliegt nicht so viel rein ... ;D :D ;D

Rainfarn ist im Vergleich zu den gängigen Naturpyrethrumpräparaten harmlos, da es niedrigere Konzentrationen des Wirkstoffs hat und ohne Stabilisatoren schnell zerfällt ... nach 14 Tagen! (immerhin so lange). Durch Stabilisatoren scheint dieses Gift aber bis zu einem Jahr zu wirken ... (ich meine wenn schon auf der Packung steht ... Haltbarkeit ... ein Jahr ... :o

Logofff
10.08.2005, 01:07
http://chicken-palace.com/24501/24555.html
Nur mal ein Beispiel. Hier ist allerdings sehr viel Kieselgur im Einsatz. Ich beschränke das auf die Auflageflächen der Sitzgelegenheiten. Der Rest ist z.B. gekalkt oder kann gebrannt werden.

Naja, jedem das seine und seine Meinung. Hauptsache es hilft und beruhigt.

Logofff mit 3 f

Redcap
10.08.2005, 01:15
Das entspricht den empfohlenen 10 - 30 g bei Agrinova

Aufwandmenge und Ausbringungstechnik:

Entsprechend der Befallsstärke und des Verschmutzungsgrades ca. 10 g/m² in der Bodenhaltung und ca. 30 g/m² bei Käfighaltung (abhängig von der Anzahl der Käfigreihen) ausbringen. Auf den behandelten Flächen sollte überall ein gleichmäßiger weißer Belag sichtbar sein.

Gert
10.08.2005, 07:15
Kieselgur gibs unten:
Biete:
Materialien.

Logofff
11.08.2005, 00:34
Menno, ich wart immer noch auf eine Antwort auf die Frage nach der Wirksamkeit von Rainfarn oder wie auch immer das Ektoparasiten-Mittel von Hr. T.F. heisst.
Folgendes hab ich gefunden.
http://www.vetpharm.unizh.ch/giftdb/pflanzen/0131_tox.htm
Wie wirkt sich denn der Sud auf die Hühners aus?

Logofff mit 3 f

Redcap
11.08.2005, 00:43
Ich hab jetzt eine Quelle ausfindig gemacht, wo ich eine 30 kg Sack für 68,50 Euro bekomme, eine zugelassene Marke für die Ektoparasitenbekämpfung, aber nicht Agrinova, wäre schön wenn das noch zu unterbieten wäre.


Ich habe immer noch keine Antwort auf meine Frage, warum Diabas-Urgesteinsmehl nicht geeignet sein soll, das kann ich sowieso im Garten gebrauchen, gegen Pilze, Milben und Blattläuse.
Warum also nicht gegen Feder-Milben, Federlinge und die Vogel-Milbe??

25 kg für 8,90 Euro
Hab aber auch Preise vernommen von 25 Euro/to ab Werk (interessant für Bio-Bauern)

Sorry, bei diesen Preisunterschieden komme ich doch ins Grübeln, ob ich nicht doch mal Urgesteinsmehl teste. Ansonsten hab ich ja immer noch Verwendung als Stallosan-Derivativ und im Garten.

Logofff
11.08.2005, 00:51
Wie gesagt, auf die Feinheit kommt es an. Ich habe ein Kieselgur, was grade gut genug ist für Ameisen eine Barrikade zu bauen. Gegen Vogelmilben völlig wirkungslos.
Irgendwer hatte die Körnung auch mal gepostest.
Und ich denke, das macht auch den Preisunterschied, abgesehen vom Markennamen.
Warum probierst Du das vorhandene nicht aus? Wirst doch sehen, ob es wirkt. Wenn ja, super billig dran gekommen. Wenns nicht hilft, unter "negative Erfahrungen" in die Sammlung einreihen.

Logofff mit 3 f

Redcap
11.08.2005, 01:24
Wollt nur Schützenhilfe. ;)

Ich grübel aber immer noch, warum wirkt das gegen Blattläuse und Kartoffelkäfer und andere Insekten, aber nicht gegen die Viecher am Federvieh??
Hab gerade "Biologischer Pflanzenschutz" Dr. H. Sutter/C. Graber, Naturbuch Verlag, 1993 nebendranliegen

... das bringt mich auf noch ganz andere Ideen. ;D

Nach diesem Buch wirkt Neem besser,wird auch Pyrethrum irgendwann ersetzen, da einfacher zu gewinnen.

Diese ganzen biologischen Pflanzenschutzmittel stehen dennoch im begründeten Zusammenhang mit Parkinson ... nix kannste nehmen ... menno.

Logofff
11.08.2005, 01:37
Parkinson hab ich manchmal, wenn ich hier besimmte Beiträge lese :D :D :D Hat aber nix mit biologischen Pflanzenschutzmitteln zu tun.
Wir wolln ja auch nicht die Pflanzen schützen, sondern die Hühners. Ich mach alle drei Tage - oder mindestens einmal die Woche - je nach Wetterlage, das Inventar raus. Gucke nach Milben. Brenne wenn ich was sehe an der Peripherie und puder mit Kieslgur ein. Wenn ich Pech habe, dann sind unter einer Sitzstange vielleicht 20 lästige Krabbler. Ich hab aber auch Ställe, die sind frei von Lästlingen. Kontinuität und Vorbeuge sind wohl angesagt.
Und leider - ich hab nicht aufgepasst, hab ich im Maststalll Milben. Tiere von draussen reingebracht und nicht drauf geachtet, dass da vielleicht auch im Haus-Stall was passieren kann.
Sämtliches Gift hat nicht gewirkt! Brennen und Kieselgur - das wars!

Logofff mit 3 f

Redcap
11.08.2005, 01:46
Wir wolln ja auch nicht die Pflanzen schützen, sondern die Hühners. Ja, aber Pyrethrum ist das gleiche Gift, erst werden diese Sachen als Wundermittelchen verhökert, und dann ... :o

Albrecht
11.08.2005, 19:47
Hallo,
nach PC-Crash kann ich auch wieder schreiben.

Neemschrot bringt ausgestreut garnichts, weil es kein Kontakgift ist und von milben nicht gefressen wird. Zudem wird der Schrot lose auf dem Boden schnell durch UV sein Azadirachtin verlieren.
Kieselgur ist nicht gleich Kieselgur, es muss eine feine Körnung haben und am besten auch den richtigen PH-Wert. Das Zeug aus den Filteranlagen kann man meist vergessen. Auch große Landhandel verkaufen diese Körnung meist nur wenn man eine ganze Palette abnimmt. Und hier fängt die Schwierigkeit an. Keiner verpackt Tonnen von Kieselgur für Umme und zahlt noch dementsprchend Lagerplatz. Ergo kostet das Kilo einfach ein paar Euro, es müssen ja nicht gleich 10 sein. Und Werbung bekommt man auch nicht umsonst. Ich will nur damit sagen, das diejenigen, die damit handeln nicht automatisch Abzocker sind. Schließlich erwartet ihr ja für euer Tätigkeit auch am Ende des Monats Geld, egal wie Sinnvoll sie war.

Rainfarn als Naturprodukt ist recht unbednklich, wenn es nur ausgelegt wird. Nur wird die Wirkung immer differieren, weil es halt ein naturprodukt ist und der Anteil an Pyrethrum und Thjon von den Standortbedingungen abhängig ist.
Vielleicht gibt es auch irgendwann resistente Milbenstämme, da diese Gefahr immer dann besteht wenn nur ein Wirkstoff zum zuge kommt.
Kieselgur hat keinen Wirkstoff sondern wirkt mechanisch und nemm wartet mit gleich 30-40Wirkstoffen auf. Neem macht aber hier nur als Öl Sinn.

Grüßlie
Jürgen

Redcap
11.08.2005, 20:22
Natürlich ist Niem nicht UV-stabil und das ist auch gut so.

Komischerweise gibt es schon Diatoniem ... wieder so ein Wundermittelchen
http://www.niem-handel.de/home.html?target=p_3.html&lang=de

Früher wurde Naturpyrethrum als unbedenklich eingestuft und heute?
Genauso sollte man auch Niempräparaten kritisch gegenüberstehen
http://www.bfr.bund.de/cm/218/bewertung_neemoel_spinnmilben.pdf

Ich verwende Niempresskuchen kombiniert mit Kieselgur wegen der kurzfristigen starken Wirkung, das reicht aber dann auch ... wenn die Wirkung nach zwei Wochen verflogen ist, dürften sich zwei Sorgen verflüchtigt haben ... die Parasiten und das "Gift".

Albrecht
11.08.2005, 23:46
Neem wirkt auf die Hormone von Insekten und Spinnentiere. Pyrethrum ist ein Nervengift und wenn man auch die 3-5% erlaubte syntethische Anteile mit einrechnet, ein stares Nervengift.
Das ist der Unterschied.

Ich schätze den Herrn Moser vom neem-handel sehr. Das Diatoniem ist aber einfach nur eine Marktinggeschichte. Wie soll das Neem auf die Milben wirken??? Soll das Neem die Milben anspringen, oder wurde es mit Blut vermischt damit die Milben es fressen? Neem muss in das Innere der Milbe gelangen, oder damit Besprüht werden damit das Azadirachtin in die Milbe eindringt.

Ich möchte aber niemanden bekehren, nur wurde schon soviel Mist über Neem geschrieben und gesprochen, das man vor ein paar Jahren ein echtes Problem hatte es am Markt zu plazieren. Und wenn man mit dem Kieselgur nicht rumgeizt, dann genügt das gegen die rote Vogelmilbe voll und ganz. Im Thread nebendran werden 100erte von Euro chemischer Mittel diskutiert, da kann man anscheinend das zeug draufhauen das es Kracht. Aber ein Ökomittelchen muss billig, am besten geschenkt sein und ein paar Gramm sollen genügen.
Das passt einfach nicht zusammen.

Gruß
Jürgen

Logofff
11.08.2005, 23:56
Es fehlt hier wohl einfach das Vertrauen in die Naturmittel. Der Mensch will schnelle sichtbare Ergebnisse und vertraut der Chemie schneller - weil sichtbarer.
Über die Gefahren beider Produktarten machen sich eh die wenigsten Gedanken. War die Rede - wen störts was auf der Verpackung steht -
:o
Und wenn ich den Preis von Naturmitteln und der Chemie betrachte - holla, da hat die Natur verloren, eindeutig.

Logofff mit 3 f

Sinner
12.08.2005, 00:16
moin,

mir qualmt der schädel, wenn ich das alles lese. es kann doch irgendwas nicht stimmen, wenn es zig threads und beiträge über milben und co gibt. es gibt fast ausschließlich nur fragen und antworten über bekämpfung, vielleicht sollte man sich mal mehr gedanken über die ursache, sprich haltung der hühner machen.

gebt das geld lieber für nen vernünftigen innenausbau aus, als für irgendwelche mittel die für tier und mensch nicht ganz ungefährlich sein können und in erster linie nur dem hersteller bzw. dem verkäufer weiterbringen.

gruß
jens

Redcap
12.08.2005, 00:40
Naja, ehrlich gesagt ein bisschen Charme sollte ein Stall schon noch haben und nicht wie ein steriles Labor wirken.

Ich wollte ja nur neue Bezugsadressen für Kieselgur auftun .. hab ich auch.
Ich suche ja kein Gift, sorry eigentlich hast Du Deinen belehrenden Beitrag an falscher Stelle plaziert.

Außerdem wollte ich einfach mal klären warum eigentlich das Urgesteinsmehl nicht Alternativ verwendet wird, wie bei Pflanzenparasiten. Würde mich echt interessieren - an der Partikelgrösse kanns nicht liegen, die Pflanzenviecher sind ja nicht größer.

Albrecht hat mich nun auch noch mit der Wirkungsweise von Niemöl verwirrt ... das wirkt doch nicht nur oral, oder?
Per Duft oder Kontakt doch auch?!

Sinner
12.08.2005, 00:50
Original von Redcap
Naja, ehrlich gesagt ein bisschen Charme sollte ein Stall schon noch haben und nicht wie ein steriles Labor wirken.

Ich wollte ja nur neue Bezugsadressen für Kieselgur auftun .. hab ich auch.
Ich suche ja kein Gift, sorry eigentlich hast Du Deinen belehrenden Beitrag an falscher Stelle plaziert.

haste recht!

ich habe mit kieselgur schon einige jahre erfahrung, teils durch anwendung im eigenen stall, teils durch erfahrung anderer hühnerhalter. ich benutze immer das zeugs von agrinova. ich hab mir vor zwei jahren zwei kilo schicken lassen, habe davon etwa die hälfte an andere halter weiter gegeben. und ich habe immer noch reichlich übrig. ich verwende zum ausbringen eine sprüh pumpe von agrinova. bei dieser methode braucht wesentlich weniger von dem mittel.

aber zum eigentlichen thema: die partikel größe spielt die absolut größte rolle! ich hab mir das auch mal von agrinova erklären lassen. viel ist bei mir nicht hängen geblieben, ausser das das zeug super fein sein muss und das ist es bei agrinova. von anderen habe ich gehört, das sie mit kieselgur weniger erfolg hatten, weil zu grob, weil wo anders falsch gekauft.

ich verwende die kieselgur ohne den zusatz von kontaktgift. man bekommt es auch noch bei agrinova, aber nur wenn man dort persönlich anruft. die haben nur noch rest bestände. ich hab mich reichlich damit eingedeckt.

gruß
jens, der nicht belehren sondern helfen will

Hühnerknecht
12.08.2005, 01:07
Hallo Sinner,

Dir als Profi (sag ich mal so) qualmt der Kopp!

Mir als als Anfänger geht der A.... auf Grundeis wenn ich das lese.

Da mach ich mir Gedanken, wie ich den Stall baue ( Isollation mit Schafswolle, Glaswolle oder Styropor), was nimmst für ne Farbe usw., usw..

Und dann das hier!

Wenn ich als Hobbygärtner, ein Mittel gegen Blattläuse auf Rapsöl-Basis kaufen will, steht ich mir erst mal im Baumarkt ne halbe Stunde die Beine in den Bauch, weil das Zeugs in einem verschlossenen Glasschrank steht und weit und breit kein Verkäufer mit nem Schlüssel ist.

Und dann lese ich hier, was alles im Hinkelsstall versprüht werden kann?

Das kanns doch nicht sein!

Gruß

Hühnerknecht

Redcap
12.08.2005, 01:33
In diesem Thread und vorerst auch nicht in meinen Ställen wird kein Gift gespritzt :engel

Höchstenfalls Niemölemulision ...vorerst angedacht ... bis die erste Schreckensmeldung kommt.

Hühnerknecht
12.08.2005, 01:40
Dann kann ich ja beruhigt mein Bett aufsuchen!

Aber wer benutzt dann das Zeugs, bzw. was muss ich verwenden, wenn ich mein Vorhaben in die Tat umsetze?

Gruß

Hühnerkecht

Redcap
12.08.2005, 01:51
Immer nur die anderen ... ;D

Kieselgur, Verminex oder/und Neemprodukte, Flubenol als Standardmittelchen und Baycox zusammen mit Vitamin B Injektionen im Bedarfsfall, solange ich nicht gegen Kokzidiose impfe.
Mehr riskiere ich lieber nicht ...

Hühnerknecht
12.08.2005, 01:58
OK ;D OK ;D OK ;D

Immer langsam mit den Anfängern, gerade um so ne Uhrzeit!

Melde mich bestimmt wieder!

Erst mal danke

Gruß

Hühnerknecht

Albrecht
12.08.2005, 14:52
Das Gesetz unterscheidet bisher im Pflanzenschutz und Tiermittel.
Die Pflanzenwelt ist empfindlicher und es können schneller Stoffe in die Umweltgelangen, die durch die Pflanzen und Gewässer weitreichende Veränderungen nach sich ziehen kann. Beispiel Rapsöl, muss man vorher darüber aufklären, das auch Nützlinge davon betroffen sind und deshalb eigentlich nur im Innenbereich ausgebracht werden soll, oder zu Zeiten wo noch keine Nützlinge unterwegs sind. Aber da hat der Baumarktverkäufer keine Ahnugn davon. An TIeren sitzen weniger Nützlinge, wenn wir die Mikroben mal außer acht lassen.

Zum Neem:
Eine EMulsion eines Wasserauszuges oder Neemöl/Wassergemisch ist bei mehrfacher Anwendung erfolgreich, hat aber eine recht träge WIrkungszeit (1-4Wochen). Der Wasserauszug ist recht kompliziert zum ansetzen und ausbringen. Hier muss Neemsamenschrot in Wasser über Nacht bis zu 48Stunden einweichen und die Wirkstoffe ausgelöst werden, dabei darf kein Sonnelicht an die Brühe. Danach mus das Wasser gefiltert werden. Meist bleiben kleine Partikel im Wasser, die dann ständig die Düse verstopfen. Hier ist das Öl mit EMulgator einfacher zu versprühen.

Zum Kieselgur:
Dies muss eine Körnung von 4-20µm haben damit die Partikel zwischen die Glieder der Milben kommt und so den Wachspanzer aufreißt. Gesteinsmehl ist meist zu grob, zu glatt und zu weich. Man benutzt das Kieselgur deswegen weil es selbst in dieser minimalen Körnung noch hart und scharfkantig ist.

Neem und Kieselgur sind preislich wirksamen chemischen Produkten überlegen. Auf Ebay findet man einiges an Kieselgur und auch an Neemöl. Dort wird auch das Kieselgur mit seiner richtigen Körnung angeboten.

Ich will hier nicht Missionieren, wer weiterhin U5 und der gleichen verwenden will soll das tun, ich will nur Alternativen benennen und deren Wirkungsweise aufzeigen. Es macht keinen Sinn wenn jemand mal was neues ausprobiert und es dann nicht funktioniert. Anwendungsfehler und übersteigerte Erwartungshaltung sind die häufigsten Faktoren für fehlende Ergebnisse.

Grüßlies
Jürgen

Hühnerknecht
12.08.2005, 15:04
Sorry,das Mittel das ich meinte ist nicht aus Rapsöl, sondern aus Kaliseife hergestellt!
Haben die wohl geändert!

Laut Hersteller

nicht bienengefährlich
Anwendung im Haus- und Kleingartenbereich zulässig

Steht aber trotzdem im verschlossenen Glasschrank

Gruß

Hühnerknecht

Albrecht
12.08.2005, 15:29
Alles was gesprüht wird, selbst der kalte Wasserstrahl, schädigt Nützlinge. Und wenn es nur durch die Verdunstungskälte ist.
"Nicht Bienengefährlich" bezieht sich auf die systemische Wirkung, die bei Kaliseife und Rapsöl zuvernachlässigen ist. "Bienenfreundlich" können nur systemisch Mittel sein, die keine hohen Konzentrationen im Blütenstaub hinterlassen, z.B. Neem in der Pflanzerde ausgebracht.

Die Deklarationen in Deutschland sind durch die Bank durch undurchsichtig, das fängt beim Pflanzenschutz an, geht über das Tierfutter bis zu Haushaltsmittel. Davon profitiern tun ausschließlich Konzenerne die diese unsinnigen Zulassungen finanzieren können. In ein paar Jahren muss man z.B. für jedes ätherische Öl in Europa eine Zulassung benatragen. Damit werden Monopole geschaffen und die Preise werden explodieren. Es werden dann nurnoch eine Handvoll Großhändler geben, von denen die Ökohändler beziehen müssen.
Und von den "Fachverkäufern" werden weiterhin die Wenigsten einen Ahnung haben, was man wie, wofür anwendet. Denn der Sachkundenachweis hat der Abteilungsleiter und der verkauft selbst sowiesonicht und ist kilometerweit weg vom Kunden und der Anwendung.

Gruss
Jürgen

Redcap
12.08.2005, 15:34
Danke Albrecht, so eine Antwort habe ich mir gewünscht.
(Allerdings frage ich mich immer noch warum Urgesteinsmehl bei Pflanzenparasiten ausreicht und da nicht auch Kieselgur doktriniert wird.)


Ich habe mal bei der Firma angefragt, die auch Kieselgur gegen Ektoparasiten anbietet aber ein bisschen günstiger ist als Ebay und Agrinova.
Ich finde, eine ehrliche Antwort, warum siehe im Zitat ...



Hallo,

ich habe eine Frage zu Ihrem Parasitenpuder ...
Können Sie mir verraten welche Partikelgröße das Kieselgur hat, das würde mir bei der Produktwahl sehr helfen.
Vielen Dank für eine Antwort.

Gruss
----------------------------------------------
> Karl-Heinz T. schrieb:
>
>> Aufgrund der Siebanalyse liegen die Partikelgrößen zwischen bis 2,0 my (3 %); 2 - 63,0 my (91 %); 63,0-100,0 my (6 %)
>> Gruß
>> Andrea Reuter

> Hallo, da hab ich nochmal eine Frage.
> Unter Gefügelhaltern und von einem anderenVertreiber eines Kieselgurpräparates wird behauptet, dass nur Kieselgur mit einer Partikelgrösse von 12 µm wirkt.
> Ich denke Ihre Antwort war immer noch am ehrlichsten, denn irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es möglich ist im Mikrometerbereich so genau zu trennen, dass nur Partikel von 12 µm ausfallen.
> Können Sie dazu noch Stellung nehmen?
>
> Gruss

Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Eine exakte Partikelgröße von 12 my ist schwer einzuhalten. In alten Hühnerhöfen gibt es auch heute noch sogenannte "Badestellen" mit Sand gefüllt, in denen sich die Hühner gern "baden" und gleichzeitig die Parasiten bekämpfen. Es wird heute empfohlen, dem Sand
Kieselgur beizumischen. Wichtig bei der Bekämpfung der Milben ist die gleichzeitige Behandlung der Stallungen. Nur so werden Sie die Plagegeister los.

Gruß
A.Reuter




Ich geh mal davon aus, dass Agrinova eine ähnliche Partikelstruktur aufweist ... oder glaubt ihr wirklich, dass in Agrinova oder Ebay-Kieselgur die maximale Patrikelgrösse bei 12 oder 20 µm liegt?
Wenn nur 50 % der Partikel unter 20 µm liegen reicht das

Albrecht
12.08.2005, 15:47
Der Hersteller meines Kieselgur garantiert im Datenblatt das es sich um eine Körnung, ausschließlich im Bereich 4-20µm handelt. Diese Kieselgur wird für Spezialanwendungen im Lebensmittelbereich benötigt.
Eine reine 12µm-Körnung wäre vom Verfahren her viel zu Kostenaufwendig und für eine einzige Anwendung ein zu hoher Aufwand.

Gesteinsmehl wirkt nur bedingt gegen Schädlinge im Pflanzenbereich. Überwiegend wird es gegen Pilze eingesetzt, da es austrocknend wirkt. Diese Effekt wird bestimmt auch den einen oder anderen Schädling eliminieren, vorallem Larven, die einen hohen Wasseranteil haben. Aber halt auch die Larven des Marienkäfers. Deshalb bei pflanzen am besten immer systemisch arbeiten.

Günstiger Kiloweise Kieselgur zu verkaufen, als die momentan auf Ebay gehandelten Kieselgur, ist finanzieller Selbstmord. Ich weiß wovon ich rede, ich kaufe das Zeug in Größenordnung 1Tonne. Außer es gibt irgendein Geschuckten, der freiwillig kostenlos das Pulver verpackt.

Gruß
Jürgen

Hühnerknecht
12.08.2005, 15:49
Danke Albrecht,

für den Tip mit Neem in der Pflnzenerde! :o

Hab gerade mal gegoogelt und einen Dünger mit Neem gefunden.

..... Mit Neem gedüngte Pflanzen können auf Schädlinge und Insekten abschreckend wirken.

Werde das mal ausprobieren und Dir dann meine Beobachtungen mitteilen. Wird aber etwas dauern, denke ich.

Gruß

Hühnerknecht

bettelhuhn
13.08.2005, 01:00
Ich benutze genau wie Sinner das Kieselgur von Agrinova und bin von der Wirkung absolut überzeugt. Dass das Konkurrenzprodukt von Ecogarden weniger verspricht, mag ich angesichts der Engagiertheit des Vertreibers nicht ungeprüft glauben wollen.

Was mir auffällt, ist die Tatsache, dass viele hier mit Kieselgur schlechte Erfahrungen machen.

Das kann an zwei Dingen liegen: Unsachmemässe Anwendung und/oder falsches Kieselgur, schlechte Bauweise des Stalles.

Weiterhin sollte in allen Jahreszeiten ein Staubbad für die Hühnis zur Verfügung stehen, das mit Kieselgur versetzt wurde. Das hilft ungemein.

Noch eine Frage an Albrecht, da er hier im Thread gerade so aktiv ist.

Mir wurde erzählt man könnte Kieselgur auch mit Wasser vermischen und auf das Tier aufbringen. Beim Trocknen gewind das Mittel wieder seine Wirkung. Ist dies zutreffend?

Danke

Thomas

Albrecht
13.08.2005, 01:22
Hallo,

bei Tauben macht man Kieselgur ins Wasser, weil die kein Staubbad machen. Aber bei Hühner ist das eigentlich ein umständlicher Umweg. Das Wasser dringt ja nicht sofort durch die Federn auf die Haut.
Ich selbst würde mir jetzt nicht soviel davon versprechen. Da ist das Sandbad, wo die Federn zu dem Zeitpunkt gespreizt sind besser.
Wenn Kieselgur wieder trocken ist, hat es die gleiche Wirkung wie vorher. Früher dachte ich das es langsam die Struktur verliert, dem ist aber anscheinend nicht so. Da muss es schon sehr lange im Wasser liegen.

Grüßlies
Jürgen

Gina
07.09.2005, 11:57
Hallo Redcap,

bei mir in der Nähe konnte ich auch kein Kieselgur auftreiben.
Dann hat mir eine Bekannte mal "Steinmehl" vorbeigebracht und das soll angeblich auch u.a. für Parasiten helfen.

Ich gebe das Steinmehl auch in mein Stroh-Spänegemisch und ins Staubbad.

Da ich erst vor 2 Tagen mit Steinmehlbehandlung angefangen habe, kann ich noch nicht sagen, wie die Langzeitwirkung ist.

Gruß,
Gina

Trudy
07.09.2005, 13:37
Guten Tag Leute
Wenn Ihr also Kieselgur in die Ecken, in die Nester und auf die Sitzstange verteilt habt, seht Ihr nächsten Tag Ergebnisse, in Form von Leichen der bekämpften Schädlinge in dem weissen Puder?
Oder wie zeigt sich die Wirkung?
Ich bin nicht sicher, ob ich die richtige Körnung habe. Es stiebt nämlich nur im Staubbad, nicht aber beim Verteilen im Stall. Obwohl der Händler mir eine Staubmaske empfohlen hat!

Herzliche Grüsse, Trudy

kraehe
08.09.2005, 23:18
Die Kieselgurfragen reissen nicht ab, vielleicht sollte mal auf Einzelheiten eingegangen werden.
Tauben z.B. benutzen Wasser zum Baden und um die Federn zu reinigen. Dabei bleibt zugesetztes Kieselgur in den Federn und trocknet. Die Konsistenz des Kieselgur bleibt erhalten und erfüllt seinen Zweck optimal, trotz der geringen Konzentration. Werden hingegen dicke Schichten Kieselgur ausgebracht, wird die Wirkung eingeschränkt, d.h. durch sich selbst aufgehoben. Man kann an den Aufnahmen unter dem Elektronenmikroskop die scharfkantige Struktur der Kristalle erkennen:
http://www.anzaplan.de/anzaplan/sites/de/diatomit.html
und sich gut vorstellen, wie einzelne Staubpartikel an den Chitinpanzern der Milben bei ständiger Bewegung wirken. Dagegen drückt sich eine dicke Kieselgurschicht an und die Milben laufen wie auf Trampelpfaden durch den Stall, ohne dass einzelne Partikel an den glatteren Chitinpanzern hängen bleiben können. Hier hilft also wenig Kieselgurstaub viel, denn die Wirkung entsteht nicht durch Gift, sondern durch die scharfen Kristalle, die die Chitinpanzer der Krabbler zerstören. Deshalb reicht auch ein wenig Kieselgurpuder auf den Rücken der Hühnis zu streuen, das sich durch ihre Bewegung verteilt und so zu den Milben und Federlingen gelangt, an denen einzelne Kieselgurpartikel vor allem an dem Fortbewegungsapparat ihr Zerstörungswerk bewerkstelligen.
Im Stall sollte Kieselgur mit einem Stäuber verteilt werden. So wirkt es am besten und man braucht nicht viel.
Steinmehl wirkt nicht auf diese Art, besser ist Kalk, der auch eine andere Wirkungsweise zeigt.

Gruss Werner

Redcap
09.09.2005, 05:11
Ich hab mir jetzt auch schon viel Gedanken um den Hype um Kieselgur gemacht. Bis vor kurzem hab ich es einfach hingenommen, dass Kieselgur unbedingt eine Partikelgrösse von 12 µm haben muss.

Komisch ist aber, dass das Märchen von Leuten in die Welt gesetzt wurde, die komerzielles Interesse daran haben. Immerhin ist das ein einträgliches Geschäft.
Ich hatte durch die "Gehirnwäsche" hier im Forum schon die Meinung, dass nur Kiesegur mit 12 µm gegen die Vogelmilbe hilft.

Wenn man aber mal nachdenkt dürfte einem Auffallen, dass Hühner und lange davor auch die Bankiva (Gallus Gallus) und sonstige Hühnervögel wohl kaum die Chance hatten sich Kieselgur in der Partikelgröße von 12 µm zu besorgen, da musste es normaler Staub tun, tat es auch ...

Ich glaub immer mehr an die Self-fullfilling-theory, wenn man Angst vor dem Unglück hat, holt es einem ein, wie soll ich mir sonst erklären, dass wir nach Jahrzehnten Hühnerhaltung ausgerechnet 6 Monate nach der ersten Kieselguranwendung den ersten Milbentodesfall erleben (wenn ich den Herzkasper beim Kieselgurstäuben im März mal unterschlage)?

Urgesteinsmehl hat die gleiche mechanische Wirkung wie es von Kieselgur angenommen wird, Staub ist Staub. Ok, Kieselgurpartikel haben bei der direkten Applikation auf die Parasiten eine bessere Wirkung, weil sie Feuchtigkeit förmlich aufsaugen.

Aber die gewünschte Wirkung eine Staubbades ist, die lästigen Biester mechanisch aus dem Gefieder zu befördern, dazu muss es kein Kieselgur mit 12 µm sein.
Für das künstlich angelegte Staubbad reicht also Urgesteinsmehl, das viel billiger ist. Außerdem vermisse ich immer noch glaubhafte Negativberichte über Gesteinsmehl, es gibt aber nur Berichte, Aussagen über Kieselgur ...
Ich frage mich warum im Pflanzenschutz Urgesteinsmehl und nicht auch Kieselgur vermarktet wird ... die Frage beschäftigt mich echt ...
Ich verwende Kieselgur keine Frage, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass es nicht hoch stilisiert werden sollte. Kieselgur hat nämlich selten eine einheitliche Partikelgrösse, sondern manche sind < 12µm manche sind aber auch < 60 µm, das 50. Percentil ist dann irgendwo zwischen 15 und 30, je nach Zusammensetzung, Grössenverteilung.

Wie oben erwähnt, sieht es bei der Behandlung der Hühner selber anders aus, da tut Kieselgur gute Dienste, aber das Staubbad kann immer noch stinknormaler Staub oder Steinmehl sein. Wie Kieselgur aber auf den Boden wirken soll ist immer noch schleierhaft, da fehlt ja die mechanische Wirkung des "Huderns" vom Gefieder, die Biester laufen wie abermals beschrieben einfach galant oben drüber.
Wirken kann Kieselgur erst, wenn die Viecher verletzt, also zwischen die "Mühlen" geraten und dann das Kieselgur seine austrocknende Wirkung entfaltet.

Anders sieht das mit Rapsölemulisionen wie Micula aus, da brauchen die Biester nur durchzulaufen, dann weicht ihr Chitinpanzer auf und die Tracheen verstopfen. Folge: Erstickungstod. Aber wer will schon die Dauerschmiere auf dem Boden. Ich war heute, ä gestern aber begeistert ...

Spät am Abend noch schön brav Stall und Hühner gepudert, wie es sein soll - fertig.

kraehe
09.09.2005, 21:46
Seh Dir mal Milben unterm Mikroskop an - Du wirst schon bei 200-facher
Vergrößerung sehen, warum eine bestimmte Kieselgurstruktur gefragt ist. Meine Beobachtungen gehen noch weiter, z.B. warum sie letztenedes austrocknen.
Auch bei anderen Körnungen sind entsprechende Kristalle dabei, nur nicht so viele.

Redcap
09.09.2005, 23:16
Da gibts genug Bilder im Netz.

http://images.google.com/images?q=vogelmilbe&hl=de&lr=&newwindow=1&sa=N&tab=wi

Auch von Kieselgur oder Diatomiten, interessant wären Bilder von der Mikrostruktur von Urgesteinsmehl.

Mal allgemein zur Info:
Kieselgurpartikel stehen im Verhältnis zu der Vogelmilbe
+ 12µm zu 400 bis 700 µm

Weswegen sollen nicht noch 30 oder 50 µm die Biester tötlich verletzen?

Trudy
09.09.2005, 23:38
Die Kammerjägerin vom Bodensee vermeldet Misserfolg. :o

Habe heite um ca. 16 Uhr den Stall kontrolliert. An der Sitzstange etwa 6 Vogelmilben gefunden, welche sich nicht ins KG zurückziehen wollten. Dafür sind sie jetzt verblutet :P
Im Kieselgur auf der Sitzstangenhalterung ebenfalls einige gesichtet. 4 habe ich lebend rausgefischt. Mit einem öligen Wattestäbchen rausgetupft. Da war nach einiger Zeit kein Leben mehr dran.
Heute also statt KG, in Öl getränktes WC-Papier unter die Stange montiert. Bin gespannt, obs da immer noch Überlebende gibt morgen.

Ich bin ganz sicher, dass es keine Blutmilben-verstecke gibt in meinem Stall. Ich kann mir nur vorstellen, dass die Hühnchen sie draussen auflesen und reinbringen. Seit Juli finde ich immer wieder welche.

Vielen Dank, Redcap und kraehe für Eure ausführlichen Infos, sie helfen mir immer wieder weiter.

Trudy

bettelhuhn
10.09.2005, 00:38
@ Redcap

Deinen letzte Abhandlung zum Kieselgur habe ich sehr interessant gefunden, denn ich bin ebenfalls ein generell notorischer Skeptiker wenn es um Kommerz geht.

Aber beim Nachdenken ist Deine Hypothese für mich recht wirr, jedenfalls was mögliche plausible Begründungen angehen könnte.

Was nützt dem Huhn z.B. die mechanische Beseitigung von wenigen Milben am Körper, wenn das Gros am Abend im Stall auf die Wirtskörper gemütlich wartet?

Ist das Staubbad, dass durch Evolution entstanden ist, ursprünglich zur Beseitigung von Milben gedacht? Gab es die Blutmilben im Ursprungsland der Hühner während ihrer Entstehungsgeschichte überhaupt?

Ist es bei dem Preis von Kieselgur und der Ergiebigkeit überhaupt notwendig, über etwaige schlechte gewinnorientierte Motive nachzudenken?

Mich interessieren Alternativprodukte zu Kieselgur eigentlich nur am Rande, da dies Mittel billig ist und wirkt.

Einziger Nachtteil ist die Staubentwicklung, aber das war nicht Bestandteil Deiner Anmerkungen.

Gruss Thomas

Redcap
10.09.2005, 01:42
Ja, aber wo ist die mechanische "Einwirkung" des Kieselgur im Stall?
Da grübel ich ... bei einem Größenverhältnis von 1 : 40 glaub ich nicht, dass sich die Vogelmilbe sehr verletzt, wenn sie drüber krabbelt. Es kann nach meinem Verständnis nur wirken, wenn die Milbe beim Staubbad durch die Umwälzung zwischen die Mühlen kommt.
Ich stell mir mal vor ich laufe (Barfuss) über eine Dach-Ziegeldeponie, da passiert mir nix. Aber wenn mir die Dinger von einem Förderband um die Ohren fliegen, kanns ziemlich wehtun, verstehste das Prinzip?

Ja, das Kieselgur hat eine Wirkung, aber ich denke eher die kleinen Partikel mit 4µm wirken, denn die könnten die Tracheen verstopfen.
Wirksamer ist da aber wohl was öliges für die Flächenbehandlung wie Rapsöl, da sind die Tracheen dicht. Chemisch wirksamer wäre natürlich Neemöl oder was mit Pyrethrum, das hab ich im leeren Stall (nur) zur Schockbehandlung benutzt, die Regel will ich das aber nicht werden lassen ...

Heiko
27.09.2005, 20:16
Hallo

Ich habe auch schon viele Kiselgursorten getestet, ob Filtermittel vom Schwimmbad, Weinherstellung, ...

Und ich habe mir vor einigen Wochen bei Ebay (Verkäufer: moni_110) 5 Kilo gekauft, und muss sagen dass es wunderbar wirkt, was ich von meinen vorherigen Mitteln nicht behaupten kann.

Ich bin mit dem Verkäufer persöhnlich in Kontakt getreten, und sie hat mir ihre Hühnerzucht gezeigt, sie hat selbst ca 100 Hühner und verwendet dieses Produkt auch selbst. Ich finde es ist auch wichtig dass der Verkäufer selbst mit dem Produkt Erfahrungen hat.

"Wie kann denn jemand Tipps zu der Anwendung von Kieselgur geben der selbst keine Tiere hat"

Ich werde mich wenn ich wieder Kieselgur benötige unbedingt wieder an "moni_110" wenden, da es eine exzellente Wirkung hat, und ich es zu diesem Preis nirgendwo sonst bekomme.

Auch die Partikelgröße liegt so um die 12 Mykrometer.

Gruß

Redcap
27.09.2005, 20:29
Praktisch wenn man im gleichen Ort lebt ... ;)

Gast
27.09.2005, 21:10
@thomas

was die sache in der evolution angeht: die hühner haben damals keinen stall gehabt und auch nicht jeden tag auf dem selben ast geschlafen.

somit gab es das problem nicht in der größenordnung wie wir es im stall vorfinden. udn wie wir ja auch alle lernen durften: die natur regelt das schon. also wird es nicht zu "massenvernichtung" durch milben gkommen sein, da eine art die andere in einer intakten umwelt nicht so reduzieren kann. (klingt ja aschlimmer als ein lehrer....)

Gast
27.09.2005, 21:30
und schwupps das lexikon: hausgeflügel und stubenvögel. das lässt schließen. eigenentwicklung des menschen.

aber irgendeinen plagegeist werden die schon gehabt haben. ;)

bettelhuhn
28.09.2005, 00:01
@ godfather

JA!

Gast
28.09.2005, 09:16
@ redcap

eigentlich müsste die größe relativ egal sein. nur das wo der anwendung nicht. je kleiner die partikel desto eher kommt es zu erstickung. je größer desto eher dass zermühlen. oder liege ich mit dieser einschätzung physikalisch daneben? gibt es denn irgendwelche tests o.ä. die belegen das eine größe von 12µm optimal ist?

Redcap
28.09.2005, 09:28
Nur von agrinova und anderen Onlineanbietern ... denk mal nach. ;)

Achso, stimme Dir zu. Denke auch, dass sich die feinsten mit den groben Partikel physikalisch ergänzen.

Gast
28.09.2005, 09:29
ok, anders formuliert: von leuten die nicht auf der gehaltsliste stehen.....

Redcap
28.09.2005, 09:33
Hüfo-User ... aber das ist alles subjektiv, und ob da die Partikelgrösse wirklich stimmt, wie versprochen, weiß man auch nicht ...

Gast
28.09.2005, 09:35
also nein. da bin ich froh, daß ich das prob bisher nicht habe. und dabei kann es auch gerne bleiben. ;D

ich vertraue da auf den auslauf (waldboden-torfgemisch) und auf das sandige staubbad mit asche.....

apfel7
28.09.2005, 19:59
http://cgi.ebay.de/5Kg-Kieselgur-Ungezieferbekaempfung-unschaedl-f-Bruteier_W0QQitemZ7714181986QQcategoryZ27569QQssPa geNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem

hallo..
ich habe bei dem ebaymitglied diese kieselgur gekauft, war eine rosarote pulverartige menge, hab es ins staubbad rein und in die nester sowie in den stall eingestreut. habe keine kleinen nervigen krabbler mehr und die hühner fühlen sich wohl.
gruss andrea

Shirley
01.10.2005, 00:29
also, ich find das es hier anscheinend leute gibt die Werbung für sich selbt machen und evtl. für andere :o.
Ich hatte heute meinem Sohn auf getragen für mich Kieselgur von dem vorhergehenden link zu ersteigern. Dummeweise war er etwas abgelenkt, so das er zu spät das gebot machte. Da dacht er sich, wenn ich ne nachricht schreibe kann ich das wieder hinbiegen. Und siehe da welch ein Zufall nicht nur Ort haben ubereinstimmungen sondern auch der Vorname oO wie ist die Welt doch klein ;). Na ja, dann hab ich wohl pech gehabt und bekomm kein Kieselgur.

Redcap
01.10.2005, 00:40
Original von Redcap
Praktisch wenn man im gleichen Ort lebt ... ;)

Gast
01.10.2005, 00:52
aus der reihe: zufälle gibt es....

aber gezwungen wurde keiner....

Trudy
03.10.2005, 17:47
Original von apfel7

hab es ins staubbad rein und in die nester sowie in den stall eingestreut. habe keine kleinen nervigen krabbler mehr und die hühner fühlen sich wohl.


Salü Andrea
Nun würde mich aber interessieren, wo Deine Krabbler jetzt hingekommen sind ???
Liegen sie etwa tot im Kieselgur ???

Meine + - 5 Blutmilben welche ich von Zeit zu Zeit in der Sitzstangenhalterung finde, krabbeln nämlich ganz vergnügt im Kieselgur rum.
Bin wieder zum Insektizid-Puder zurück gekehrt, (nur in die Sitzstangenhalterung gestreut,) scheint eher zu wirken.

Kräutersträusschen mit Rainfarn, wilder Möhre und sonstigen Kräutern habe ich wieder entfernt, da ich glaube, damit die Grasmilben eingeschleppt zu haben. (Grasmilben sind orange und haben sich ans Hinterteil der Hühnchen geheftet.)

Ich hoffe auf einen klirrend kalten Winter, sodass Milben und co. samt deren Gelege erfrieren!! :P

Grüsse, Trudy

apfel7
03.10.2005, 19:04
hallole..
im gefieder der tiere und in den nester befinden sie sich zumindest nicht mehr. mit der lupe hab ich das kieselgur noch nicht untersucht, aber da werden sie wohl irgendwo tot sich drin befinden ! oder essen die hühner die krabbler auf ?! verschwunden sind sie zumindest. habe auch anfangs nicht an das pulverzeugs geglaubt. aber es hiflt wirklich.
andrea

andi
04.10.2005, 17:27
hi Trudy,

es kommt auch auf die körnigkeit deines kieselgur an. ist es zu grob - nützt es nix.

gruß andi

Onza
05.10.2005, 14:34
soweit es mich betrifft, bin ich auch nicht mehr so von Kieselgur überzeugt wie am Anfang.

Im Frühsommer hatten wir, trotz Kieselgur, eine wahre Milbenplage. Da half es nichts. Über einen Taubenhalter habe ich mir ein Sprühmittel gegen diese Roten Milben besorgt und nach Vorschrift angewendet. Man hätte es 2 mal anwenden können (falls erforderlich, so stand es auf der Packung) und sogar die Tier während des Sprühens im Stall lassen! Das habe ich jedoch nicht getan.

Aber: Bis heute wurde keine weitere Milbe gesichtet!

Es sollte jedoch erwähnt werden, daß ich nach dem Sprühen (und peniblen Reinigungsmaßnahmen!) zusätzlich Kieselgur in alle Ritzen und Nester gegeben habe.

Kieselgur gerne vorbeugend - bei geringem Befall - oder zusätzlich.

Aber wenns mal ganz schlimm kommt, lieber andere Mittel anwenden und damit den Hühnern helfen. Dann klappts auch wieder mit den Eiern!

Übrigens: Ich selbst habe erst gar nichts von den Milben mitbekommen. An den klassischen Stellen waren nämlich gar keine. Aber meine Hühner wollten nicht mehr in den Stall und die Legeleistung ließ nach. Das hat mir schwer zu denken gegeben.

Gruß
Ulrike

Klausemann
06.10.2005, 13:28
Hallo Ulrike,
wo hatten sich denn deine Milben verschanzt ?

Gruss Klaus

Onza
06.10.2005, 13:50
Hi Klaus,

geguckt hatte ich immer im Bereich Stange und Legenester. Im - Um und drumherum. Ritzen und Nieschen, drüber und drunter. Da war praktisch nichts.

Die Milben saßen im Einstreu (Sand/Holzeinstreu), sowie im Bereich der Eingangsluke, am gegenüberliegenden Fenster nebst Rahmen sowie in Ritzen und Nieschen in der Decke (Holzstall!).

Ulrike

Sinner
06.10.2005, 15:12
hallo ulrike,

von welchem anbieter/ hersteller hast du die kieselgur?

gruß
jens

Onza
06.10.2005, 18:41
Sinner,

das ist noch Kieselgur aus Chickens Sammelbestellung vor 2? Jahren.

Ulrike

Sinner
06.10.2005, 19:56
hallo ulrike,

zu der qualität kann ich nicht viel sagen, ich kenne diese sorte nicht. ich habe das original von agrinova, ohne das nervengift. das zeug funzt super und ich habe/ hatte da noch nie probleme mit. auch nicht letztes jahr, wo ich nen wirklichen extrem befall hatte. ich habe alles mit dem zeug in den griff bekommen.

es liegt m.e. schon sehr an der qualität!

gruß
jens

kraehe
06.10.2005, 23:27
Hallo,

da ich Kieselgur nur gegen Federlinge am Huhn eingesetzt habe, mangels Milben, kann ich nur über entsprechende Erfolge berichten... ;D
Vielleicht liegt es daran, dass ich ständig Branntkalk stäube - allerdings wenig, ca. 100 gr - 14 - tägig auf 6m² - vor allem in die Ritzen der Sitzstangen und Ecken... :roll
Die letzten 20 Jahre hatte ich noch keine Milbe - nur Federlinge... :)

G.W.

bettelhuhn
07.10.2005, 00:44
Sinner schrieb:
ich habe das original von agrinova, ohne das nervengift. das zeug funzt super und ich habe/ hatte da noch nie probleme mit.

Ich ebenfalls nicht - mit dem Produkt dieser Firma.
Wenn ich hier von den diversen Problemen bei der Wirksamkeit von Kieselgur lese, dann kann ich nur zwei Rückschlüsse ziehen:

Der Anbieter des Kieselgur sollte gewechselt werden, oder.....

das eigene Verhalten sollte überprüft werden(Anwendungsfehler, Anwendungshäufigkeit, Anwendung im Sandbad usw..

Der Fehler liegt nicht beim Mittel, sondern beim Anwender.

Thomas

cochinkiller
07.10.2005, 01:54
Bettelhuhn schrieb : "das eigene Verhalten sollte überprüft werden(Anwendungsfehler, Anwendungshäufigkeit, Anwendung im Sandbad usw..

Der Fehler liegt nicht beim Mittel, sondern beim Anwender."

Das kann man so stehenlassen .

Selbst Celite 545 (relativ grobe Anteile bis 45 my ) wirken bei regelmässiger Anwendung . Jedenfalls ist in meinen Ställen kein Platz für Milben .
Wenn sich Milben in der Einstreu aufhalten , würde ich auch dort Kieselgur einstäuben.Eigentlich logisch :roll

CK

RenRind
08.10.2005, 09:22
Hallo zusammen,

hatte noch nie Milben im Stall gesichtet. Als ich gestern den Stall sauber gemacht habe hätte mich beinahe der Schlag getroffen. Auf der Untersteite des Kotbrettes war eine "rote Straße" Mir hat's so fürchterlich geraust :o :o :o :o :o. Habe alles gut gereinigt und viel Einstreu aus Hobelschoten gestreut und bin danach sofort unter die Dusche und habe meine Kleidung sofort in die Waschmaschine gegeben.
Habe eine neue Henne mit Küken. Vielleicht hat die mir das eingschleppt ??? Was wirkt denn jetzt sofort ohne die Küken zu schädigen und so dass man die Eier noch essen darf und die Tiere noch schlachten kann ??? ??? ???
Ah ja, und kann man das Zeug auch bei der Bay Wa kaufen???

Auguste
08.10.2005, 11:43
Hallo,

also wenn es um chemiefrei geht, ist Feuer mein absoluter Favorit! Es gibt (auch bei BayWa) so Unkrautabflammer mit langem Rohr, die eignen sich gut.

Meine Milben bin ich mit Verminex (gibt's in diesen Kleintierzoo-handlungen), Kieselgur und abflammen sehr schnell los geworden. Welches Mittel da den größten Anteil hatte, keine Ahnung. Das Kieselgur habe ich so 3-4 Tage nach dem Verminex auch auf die Huhnis gestreut.

Allerdings hätte ich vorerst keine neue Einstreu verteilt, im Gegenteil, alles raus, bis das Prob im Griff ist, alles potentielle Milbenverstecke.

Ich wünsch dir viel Erfolg bei deiner Plage

Annette

Onza
08.10.2005, 14:15
Ich denke, an dem Argument mit dem "Anwendungsfehler" ist schon was dran.

Mein Fehler bestand schließlich darin, nur an den mir bis dato bekannten Stellen nach Milben zu suchen. Weil dort aber keine waren, wurde die restliche Stallhygine nicht so ordentlich betrieben, wie es vielleicht sinnvoll gewesen wäre.

Als ich dann jedoch die wahnsinns Mengen an Milben entdeckt habe, wollte ich eine Hammer-Methode, denn eine Art Panik-Gefühl überkam mich.

Kieselgur findet bei mir aber immer noch Anwendung. Lege- und Gluckennester werden grundsätzlich damit behandelt. Die Feuermethode 2 x jährlich auch und regelmäßige Reinigung sowieso.

Aber sollte es trotzdem mal wieder ganz dicke kommen, aus welchen Gründen auch immer, so werde ich nicht davor zurückschrecken, dieses Mittel von der RaiGe erneut anzuwenden. Aber auch nur dann.

Gruß
Ulrike

RenRind
09.10.2005, 11:47
Hallo zusammen,

habe da noch ne Frage zur Feuermethode. In meinem Stall ist alles aus Holz. Besteht da nicht die Gefahr, dass sich evtl. dann etwas entzündet. Oder ist das nicht so gefährlich wenn man mit dem Feuer schnell über die Flächen und Ritzen geht?

apfel7
09.10.2005, 12:47
hallo..
wir nehmen immer einen bunsenbrenner und fackeln die viehcher ab, da knistert es immer :-) nur ein paar sekunden drueber halten und dabei den brenner bewegen, also die gaskartusche. wir haben ja auch holzstangen, entweder nimmst du sie dazu raus, wenn du abnehmbare stangen hast, so machen wirs oder du musst etwas aufpassen, aber bei uns ist noch nie was passiert.
gruss andrea

Arne
09.10.2005, 16:46
Original von RenRind...Oder ist das nicht so gefährlich wenn man mit dem Feuer schnell über die Flächen und Ritzen geht?...

Du bist auf dem richtigen Weg: den Kerzentest -mit einem Finger schneller oder langsamer durch eine Kerzenflamme zu streichen- kennt ja eigentlich jeder, aber versuch' doch mal, wie lange es dauert, ein Blatt Papier von der FLÄCHE her in Brand zu setzen! Und mit Brettern dauert das noch viiiiiiel länger! Außerdem tritt mit jeder "Feuerreinigung" eine Art "Oberflächenhärtung" ein, die ein Entflammen immer schwieriger macht. Soll natürlich nicht heißen, daß Du jetzt jeden Zentimeter für eine Viertelstunde mit dem Brenner "behandeln" sollst!! Die Milben sind bei einer halben Sekunde Hitzeeinwirkung verdampft.

0pa
01.11.2005, 11:22
wenn arinova eine "natur"-kieselgur vertreibt sollte diese verschiedenste Körnungen enthalten, (da unbehandelt).
es gibt auch chemisch unbehandelte, aber sozusagen "gesiebte" guren ich habe mir eine gur mit 8 bis 18µm körnung beschafft die ist so fein, das man sie zwischen den fingern eher wie seife fühlt. die habe ich seit ca 4 wochen immmer nach dem reinigen des Stalles großzugig ausgebracht.
bereits nach dem 1. anwenden waren die vormahls dicht besetzten, mit absicht nicht entfernten nester leer, dafür waren die milben (alte und junge) aber an neuen, nicht mit der gur behandelten stellen zu finden (unterseite vom kunsstofftrog).
das machte mich stutzig, ich nahm eine filmdose, füllte sie ca zur hälfte mit meiner gur und kratzte ca 50 milben mit hinein, verschlossen, geschüttelt, stehengelassen am nächsten morgen saßen alle milben sauber, munter und gesund am deckel.
diese Filmdose steht seit 4 wochen, mit weiterhin wiederholten schüttel aktionen herum und die milben krabbeln immer noch!

in meinem stall sind an den stellen, an denen kieselgur ist, keine milben mehr. da der ganze stall in zwischen leicht eingesteubt ist, gibt es wahrscheinlich nur noch an sehr abgelegenen orten verstecke für die milben.
ich vermute das der efekt, den man der kieselgur zuschreibt eher eine verdrängung, als eine tötung ist. ich wede nun eine staubfreie lockbehausung für die milben einsetzen, um den befall zu kontrollieren.

wichtig ist noch, das der sack in dem meine gur war recht eindeuttig mit dem gefahrstoffsymbol "gesundheitsschädlich" beim einatmen gekennzeichnet war.
da bei hühnern, die bei mir maximal 3 jahre alt werden wohl keine "langzeitschäden" auftreten werden, fürchte ich mehr für meine, als für die gesundheit meiner Hühner.
je feiner die gur je schädlicher für die lunge und calzinierte noch mehr!

wenn ich meinen vorrat an gur aufgebraucht habe, oder in der lockbehausung milben auftauchen werde ich wieder zu meinen alten mitteln
heizöl und schwefel übergehen